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Aston Martin: Stroll wütet? «Bewundere seine Geduld»

Von Andreas Reiners
Mike Krack

Mike Krack

Bei Aston Martin läuft es auch in diesem Jahr nicht nach Wunsch. Teamchef Mike Krack verrät, wie Teambesitzer Lawrence Stroll damit umgeht.

Lawrence Stroll kann nicht zufrieden sein. 2021 holte Aston Martin 77 Punkte und landete in der Konstrukteurswertung auf Platz sieben. In dieser Saison steht der Rennstall bei 25 Zählern und ist damit Neunter.

Ja, es war klar, dass es dauern würde, bis Aston Martin um Siege mitfahren kann. Doch vor allem diese Saison ist mit den neuen Autos und dem neuen Reglement eine Enttäuschung, ein Podestplatz gelang im Gegensatz zu 2021 bislang nicht.

Nun gibt es viele Gerüchte, wie Teambesitzer Lawrence Stroll sich einbringt, wie er tickt, wie kritisch er ist. «Die finanziellen Mittel, die er in diese Mannschaft gesteckt hat, geben ihm das Recht, anspruchsvoll zu sein. Aber er setzt uns nicht zu sehr unter Druck», sagte Teamchef Mike Krack der BBC.

«Er kommt einmal pro Woche oder so und will wissen, was los ist, was die nächsten Schritte sind, warum wir so abgeschnitten haben, was wir als nächstes tun und wie unsere Strategie aussieht. Und dann hat er nach zwei Stunden andere Dinge zu tun. Es ist nicht so, dass er reinkommt und über jeden einzelnen Punkt entscheidet, ganz und gar nicht», erklärte Krack.

«Aber unterm Strich bewundere ich seine Geduld, ganz ehrlich», fügte der Luxemburger hinzu. «Denn der Erfolg hat sich nicht von Anfang an so eingestellt, wie er es wollte, und die Geduld, die er gezeigt hat, zeigt, dass er realistisch ist und versteht, was er tut.»

Krack verriet auch, wie er mit den finanziellen Möglichkeiten unter Milliardär Stroll umgeht: zurückhaltend. «Wenn man eine Finanzspritze bekommt, denkt man normalerweise: 'Wir wollen mehr und mehr und mehr machen'. Und manchmal ist es schwierig zu sagen: 'Stopp, wir warten damit, und wir konzentrieren uns nur auf diesen Punkt, bis wir ihn gelöst haben'. Das Schwierige ist, nicht zu sagen: 'Ja, wir machen es.'»

«Es gibt immer diesen Spruch: Ich werfe dir drei Bälle zu, wie viele wirst du fangen? Wahrscheinlich keinen. Aber wenn ich einen werfe, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du ihn fängst. Und das ist es, was wir tun müssen: Wir müssen uns auf einen Punkt konzentrieren und den nächsten Punkt nehmen, wenn der eine erledigt ist», sagte Krack.

Klar ist bei aller Geduld des Chefs: Es muss besser werden, und das schon 2023. «Wir müssen Verbesserungen liefern«, so Krack. Er sagt aber auch: «Am Ende des vierten oder in der Mitte des fünften Jahres, wenn man klare Fortschritte sieht, ist es nicht wichtig, ob man drei oder zwei oder zehn Rennen gewonnen hat. Das Wichtigste ist, dass man den Weg sieht», so Krack.


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