Christian Danner über Mick Schumacher: Wieder Fehler
Drei Deutsche, drei ganz unterschiedliche Punkte in einer Karriere: Sebastian Vettel hat in Abu Dhabi seinen 299. Grand Prix bestritten, mit grosser Wahrscheinlichkeit sein letzter. Der vierfache Champion hat zu einem Formel-1-Comeback geschmunzelt: «Nur, wenn ich für ein Rennen in Suzuka gefragt werde.»
Nico Hülkenberg ist vom US-amerikanischen Haas-Rennstall als Stammfahrer für 2023 bestätigt worden, als 35-Jähriger kehrt er vollzeit in die Königsklasse zurück.
Hülkenberg tut dies auf Kosten von Mick Schumacher, der bei Haas aussortiert worden ist und als 23-Jähriger bei Mercedes versuchen wird, auf Umwegen zurück in die Startaufstellung zu kommen.
Der Münchner Christian Danner (64) sagt zur Lage des jungen Schumacher im AvD Motor & Sport Magazin von Sport1: «Die Entscheidung von Haas ist für mich sehr klar nachvollziehbar. Das lag auf der Hand, und wenn man sich das Ergebnis vom Sonntag ansieht – wieder ein Fehler, wieder unnötig – dann muss man sagen: Das kann sich ein so kleines Team wie Haas einfach nicht leisten. Ich glaube, dass es an der Zeit war, das Team zu wechseln, denn man ging sich da wohl gegenseitig etwas auf den Keks.»
Wie sieht der Formel-3000-Champion von 1985 (entspricht der heutigen Formel 2) die Zukunft von Mick Schumacher? Der langjährige RTL-GP-Experte weiter: «Es war besser für Mick, nicht bei Haas weiterzufahren und unter Umständen einen Test-Vertrag bei Mercedes zu nehmen – um dort in einem Top-Auto dazuzulernen. Wir werden Mick Schumacher wiedersehen, da bin ich mir ganz sicher, weil er grundsätzlich ein sehr guter Formel-1-Fahrer ist.»
Hinter Schumacher sieht es düster aus: David Beckmann kam in der Formel 2 nur zu vereinzelten Einsätzen, das Gleiche gilt für Lirim Zendeli in der Formel 3. Top-Einsitzerklassen wie die japanische Super Formula oder die nordamerikanische IndyCar-Serie finden ohne deutsche Beteiligung statt.
Valentin Kluss wurde Gesamt-Elfter in der italienischen Formel 4. Max Reis landete in der französischen Formel 4 auf Gesamtrang 15. In der deutschen Formel 4 landete der beste Deusche auf Platz 9, Jonas Ried.
Christian Danner zur Perspektive Deutschlands als Motorsport-Land: «Ich habe schon Hoffnung, dass wir in Deutschland den Anschluss an die internationale Motorsportwelt nicht verlieren. Aber es ist natürlich ohne Grand Prix erstmal schwierig. Es ist ohne aktuelle Youngster, Mick mal aussen vor gelassen, schon ein Problem in Deutschland.»
«Das grösste Problem besteht darin, dass unser Sport im Bezahlfernsehen verschwunden ist, weshalb wir nur noch einen klitzekleinen Bruchteil der Bevölkerung erreichen. Der Motorsport braucht eine Bühne, wo man die Piloten sehen kann. Wenn das passiert, dann schauen Kinder zu und sagen, dass sie das auch mal können wollen. So entsteht Renn-Nachwuchs.»
Abu Dhabi-GP, Yas Island
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27:45,914 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,771
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +10,093
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +24,892
05. George Russell (GB), Mercedes, +35,888
06. Lando Norris (GB), McLaren, +56,234
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +57,240
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +76,931
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +83,268
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +83,898
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +89,371
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
13. Alex Albon (T), Williams, +1
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1
16. Mick Schumacher (D), Haas, +1
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
18. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +3 Runden
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +3
Out
Fernando Alonso (E), Alpine, Wasserleck
WM-Schlussstand (nach 22 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 454 Punkte
02. Leclerc 308
03. Pérez 305
04. Russell 275
05. Sainz 246
06. Hamilton 240
07. Norris 122
08. Ocon 92
09. Alonso 81
10. Bottas 49
11. Ricciardo 37
12. Vettel 37
13. Magnussen 25
14. Gasly 23
15. Stroll 18
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 759 Punkte
02. Ferrari 554
03. Mercedes 515
04. Alpine 173
05. McLaren 159
06. Alfa Romeo 55
07. Aston Martin 55
08. Haas 37
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8