Böses Gerücht: Leclerc (Ferrari) hinter Binotto-Aus?
Mattia Binotto hat seinen Posten als Teamchef zur Verfügung gestellt, offiziell ist der 31. Dezember 2022 sein letzter Arbeitstag in Maranello. Als die Bestätigung von Ferrari kam, kursierte bald im Internet die mehr oder weniger unverhohlene Unterstellung, Charles Leclerc habe hinter den Kulissen Stimmung gegen Mattia Binotto gemacht. Dafür gibt es exakt null Beweise, also muss das als pure Mutmassung gelten.
Aber wieso überhaupt dieses böse Gerücht? Die Logik dahinter: Das sei die Rache von Leclerc, weil sich Ferrari nicht ganz auf die Karte Leclerc gesetzt habe.
Aber diese Argumentation hat einige Logik-Löcher: Denn selbst wenn Carlos Sainz zur reinen Nummer 2 abgestempelt worden und Charles strategisch bevorzugt worden wäre, hätte es für Leclerc nicht gereicht, denn die Strategie hat beispielsweise nichts zu tun mit mangelnder Standfestigkeit des Autos, von Fahrfehlern des Monegassen mal gar nicht angefangen.
Schwer vorstellbar zudem, dass Ferrari-Präsident John Elkann und Ferrari-CEO Benedetto Vigna sich von einem Fahrer diktieren lassen, ob ein Teamchef bleiben oder gehen soll. Darüber hinaus ist Leclerc als Vollblut-Racer gewiss kein Mauerblümchen, und er scheut sich auch nicht vor kritischen Worten, aber er gilt in der Vollgasbranche nicht als mit allen Waschen gewaschener Politiker unter den Rennfahrern, so wie zum Beispiel Alain Prost einer gewesen ist.
Auch der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen kann sich nicht vorstellen, dass Leclerc den Ausschlag für die Trennung zwischen Binotto und Ferrari gegeben hat. Der 54-jährige Finne, 1998 und 1999 Formel-1-Champion, sagt gegenüber Sky Sports News: «Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen. Und schon bei mir damals ging es nie darum, wen ich mag oder nicht. Es geht darum, wie gut jemand arbeitet, mit wie viel Hingabe, mit welcher Intelligenz – darauf kommt es an. Persönliche Präferenzen haben da keine Priorität.»
«Du arbeitest als Fahrer in einer Mannschaft, und du musst deine Mitarbeiter respektieren, ihr Talent, ihr Wissen, ihr Feuer. Ich kann wahrlich nicht glauben, dass an dieser Geschichte etwas dran sein soll.»
«Ich finde das alles grundsätzlich sehr traurig, denn Binotto ist ein feiner Kerl, ein echter Typ. Die Formel 1 ist ein unheimlich komplexer Sport. Wenn du Erfolg haben willst, dann müssen die entscheidenden drei oder vier Posten mit extrem begabten Menschen besetzt sein. Das ist keine Einmann- oder Einefrau-Show. Du brauchst ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, die alle ihre ganz eigenen Talente in die Waagschale legen. Ihre Fähigkeiten über einen längeren Zeitraum in Einklang zu bringen, das ist der Schlüssel zum Erfolg.»
Abu Dhabi-GP, Yas Island
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27:45,914 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,771
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +10,093
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +24,892
05. George Russell (GB), Mercedes, +35,888
06. Lando Norris (GB), McLaren, +56,234
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +57,240
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +76,931
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +83,268
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +83,898
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +89,371
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
13. Alex Albon (T), Williams, +1
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1
16. Mick Schumacher (D), Haas, +1
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
18. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +3 Runden
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +3
Out
Fernando Alonso (E), Alpine, Wasserleck
WM-Schlussstand (nach 22 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 454 Punkte
02. Leclerc 308
03. Pérez 305
04. Russell 275
05. Sainz 246
06. Hamilton 240
07. Norris 122
08. Ocon 92
09. Alonso 81
10. Bottas 49
11. Ricciardo 37
12. Vettel 37
13. Magnussen 25
14. Gasly 23
15. Stroll 18
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 759 Punkte
02. Ferrari 554
03. Mercedes 515
04. Alpine 173
05. McLaren 159
06. Alfa Romeo 55
07. Aston Martin 55
08. Haas 37
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8