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Die harte Red-Bull-Schule: Ist Helmut Marko grausam?

Von Andreas Reiners
Helmut Marko

Helmut Marko

Helmut Marko genießt den Ruf, bei Red Bull Racing nicht zimperlich mit den Nachwuchsfahrern umzugehen. Er selbst verfolgt ein klares Ziel.

Nein, zimperlich ist Helmut Marko nicht. Der Motorsportberater von Red Bull ist vielmehr dafür bekannt, dass er im Umgang mit Nachwuchsfahrern kein Blatt vor den Mund nimmt, was für die Fahrer wiederum manchmal nicht ganz einfach ist.

Im Interview mit «Road and Track» wurde Marko gefragt, ob es ihm etwas ausmache, dass er als hart, teilweise gar als grausam im Umgang mit Fahrern gelte.

Immer eine Ausrede

«Nein», sagte er: «Im Motorsport gibt es immer eine Ausrede dafür, nicht zu gewinnen: den Motor, die Reifen, das Chassis und so weiter. Leider werden viele Fahrer von Eltern unterstützt, die eine Menge Geld ausgeben - manchmal mehr Geld, als sie haben», sagte Marko.

Er hat deshalb eine klare Devise: «Es ist meine Pflicht, ihnen zu sagen, wenn sie in eine andere Richtung gehen und aufhören sollten, Geld zu verschwenden.» Da kann die Wahrheit schon mal wehtun.

«Wir machen Meisterschaften möglich. Natürlich gibt es da eine Menge Druck», erklärte Marko. Auf den Druck müssen die Nachwuchsfahrer vorbereitet werden. «Aber wenn man keinen Druck aushalten kann, dann ist der Rennsport das falsche Business für einen», sagte Marko.

Ein großer Druck herrscht auch als Teamkollege von Max Verstappen. Daniel Ricciardo hatte es in der Vergangenheit gut hinbekommen, mit dem Niederländer auf Augenhöhe zu fahren. Pierre Gasly und Alex Albon hingegen nicht. «Es ist kein schöner Teil der Karriere, Max als Teamkollegen zu haben. Max ist so besonders», sagte Marko.

«Sie fragen sich: 'Wie kann ich ihn schlagen?' Aber das können sie nicht, also versuchen sie, das Set-up am Auto zu ändern oder ihren Fahrstil anzupassen», so Marko weiter.

Die Fahrer könnten einfach nicht akzeptieren, «dass man einfach nicht so gut wie er ist.» Irgendwann müsse man laut Marko allerdings einsehen, dass es «einfach nicht möglich» sei, Verstappen zu schlagen. «Es ist mein Job, dass sie das verstehen. Ist das grausam? Ich denke nicht», so der Österreicher.


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