Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Charles Leclerc (Ferrari): Wenn Frustration entsteht

Von Mathias Brunner
​Ferrari steht schon nach einem Rennen mit dem Rücken zur Wand. Der langjährige Ferrari-Teamchef und heutige Formel-1-CEO Stefano Domenicali spricht über die schwierige Lage seiner Landsleute.

Max Verstappen 25 Punkte, Charles Leclerc 0; Red Bull Racing 43 Punkte, Ferrari 12 – der WM-Auftakt von Ferrari ist eine glatte Enttäuschung. Das neue Auto von Red Bull Racing war in Bahrain deutlich schneller als der 2023er Ferrari, überdies glänzte der RBR-Renner durch weniger Reifenverschleiss, und Max Verstappen fährt in beneidenswerter Form. Der Monegasse Leclerc schied durch Motorschaden aus.

Red Bull Racing hat einen Doppelsieg herausgefahren, Ferrari kann nach dem ersten Saisonrennen nur den vierten Platz von Carlos Sainz vorweisen, und natürlich machen sich die Tifosi Sorgen um den berühmtesten Rennstall der Welt.

Stefano Domenicali hat von 2007 bis 2014 Ferrari als Teamchef geleitet, heute ist der Serien-CEO der Formel 1. Der 57-jährige aus Imola sagt über Ferrari beim Portal SportMediaset: «Ferrari ist in Italien immer ein Orientierungspunkt, und das ist in all den Jahren so geblieben, auch wenn andere Rennställe gewachsen und erfolgreicher gewesen sind.»

«Ferrari ist in Italien gewissermassen die Nationalmannschaft, das von einem ganzen Land unterstützt wird. Und für solch einen Rennstall reicht es nicht, einfach nur am Start zu sein. Ferrari muss in aller Ruhe an Schwachstellen arbeiten, ohne in eines der typischen Verhalten in Italien zu verfallen und zu emotional zu werden.»

«Vor allem nach nur einem Rennen dürfen wir uns nicht zu voreiligen Schlüssen verleiten lassen. Gerede hilft jetzt nichts. Ich habe in Bahrain Ansätze gesehen, welche die Ferrari-Fans hoffen lassen dürfen.»

Über Charles Leclerc sagt Domenicali: «Wenn sich Frustration einschleicht bei einem Athleten, dann ist das ein Problem. Aber genau in solchen Momenten muss ein Fahrer Führungsqualitäten zeigen und Vorbild für das ganze Team sein.»

«Das ist eine wichtige Phase in der Karriere von Charles. Er hat den Anspruch an Ferrari, dass man ihm ein sieg- und titelfähiges Auto hinstellt. Aber gleichzeitig steht er auch in der Pflicht, fehlerfrei zu fahren. Und wenn einer dieser Faktoren nicht stimmt, kann das problematisch werden.»

«Charles muss nun lösungsorientiert bleiben. Bei Ferrari heisst es – zusammenreissen, nicht irre machen lassen, konzentriert arbeiten, Fehler ausmerzen.»

Bahrain-GP, Bahrain International Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33:56,736 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +11,987 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +38,637
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +48,052
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,977
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +54,502
07. George Russell (GB), Mercedes, +55,873
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:12,647 min
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:13,753
10. Alex Albon (T), Williams, +1:29,774
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1:30,870
12. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
14. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Lando Norris (GB), McLaren, +2 Runden
Out
Esteban Ocon (F), Alpine, Aufgabe
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Motorschaden
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Elektrikschaden

WM-Stand (nach 1 von 23 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 25 Punkte
02. Pérez 18
03. Alonso 15
04. Sainz 12
05. Hamilton 10
06. Stroll 8
07. Russell 6
08. Bottas 4
09. Gasly 2
10. Albon 1
11. Tsunoda 0
12. Sargeant 0
13. Magnussen 0
14. De Vries 0
15. Hülkenberg 0
16. Zhou 0
17. Norris 0
18. Ocon 0
19. Leclerc 0
20. Piastri 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 43 Punkte
02. Aston Martin 23
03. Mercedes-Benz 16
04. Ferrari 12
05. Alfa Romeo 4
06. Alpine 2
07. Williams 1
08. AlphaTauri 0
09. Haas 0
10. McLaren 0

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