Fred Vasseur: «Wieso ist Ferrari eine Zielscheibe?»
Ferrari-Teamchef Fred Vasseur
Nach dem Waagrechtstart von Ferrari in die Formel-1-WM 2023 – Carlos Sainz Vierter, Charles Leclerc ausgeschieden – steht Ferrari bereits unter Druck. Besonders in Italien wird moniert, dass einfach keine Ruhe einkehrt beim berühmtesten Rennstall der Welt, die Kollegen der Gazzetta dello Sport haben sogar von einem «Klima der Angst» gesprochen.
Es ist davon die Rede, dass Ferrari-CEO Benedetto Vigna sich zu sehr in die Belange des Formel-1-Teams einmische, dass inzwischen auch Motorenchef Enrico Gualtieri daran denke, Ferrari zu verlassen und Sportdirektor Laurent Mekies mit einem Posten bei Alpine liebäugle oder mit einer Rückkehr zur FIA. Ohne Beweise dafür oder Aussagen der Betroffenen muss das alles derzeit in den Bereich Hörensagen eingestuft werden.
Teamchef Fred Vasseur versteht nicht, wieso vor allem in Italien schwere Vorwürfe erhoben werden. Der 54-Jährige sagte zu meinem Kollegen Jean-Michel Desnoues von AutoHebdo: «Wieso ist Ferrari nach nur einem Rennen schon eine Zielscheibe? Wir sind doch auf Kurs, was die ganzen Daten von Rennstrecke und Simulation angeht.»
«Ich habe meinen Leuten gesagt, sie sollen Mängel bei der Standfestigkeit beheben und sich dann auf die Leistungsfähigkeit konzentrieren. Die WM-Saison ist lang.»
«Wenn wir das erste Rennen nicht gewinnen, dann kann man doch nicht davon sprechen, dass wir vom Kurs abgekommen sind. Bahrain war in gewisser Hinsicht nicht so gut, zugegeben, aber in anderen Punkten ermutigend.»
Der Franzose dementiert, dass er sich auf seinem Posten nicht wie versprochen entfalten könne. «Das stimmt nicht. Ich habe hier Mittel und Macht wie bei keinem anderen Job zuvor. Das ist die Realität.»
Zum Abgang von Konzeptleiter David Sanchez sagt Vasseur: «Solche Veränderungen sind unvermeidlich. Wenn Leute, die Mattia Binotto nahestanden, den Rennstall verlassen wollen, dann habe ich kein Problem damit.»
Was in italienischen Medien als Krisensitzungen dargestellt wurde, sind gemäss Vasseur ganz normale Meetings. «Natürlich haben wir uns nach den Wintertests an einen Tisch gesetzt, die Fahrer, Ferrari-Chef John Elkann, CEO Vigna. Und das werden wir auch wieder tun. Das sind regelmässig angesetzte Treffen.»
Bahrain-GP, Bahrain International Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33:56,736 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +11,987 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +38,637
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +48,052
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,977
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +54,502
07. George Russell (GB), Mercedes, +55,873
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +72,647
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +73,753
10. Alex Albon (T), Williams, +89,774
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +90,870
12. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
14. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1
17. Lando Norris (GB), McLaren, +2 Runden
Out
Esteban Ocon (F), Alpine, Aufgabe
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Motorschaden
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Elektrikschaden
WM-Stand (nach 1 von 23 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 25 Punkte
02. Pérez 18
03. Alonso 15
04. Sainz 12
05. Hamilton 10
06. Stroll 8
07. Russell 6
08. Bottas 4
09. Gasly 2
10. Albon 1
11. Tsunoda 0
12. Sargeant 0
13. Magnussen 0
14. De Vries 0
15. Hülkenberg 0
16. Zhou 0
17. Norris 0
18. Ocon 0
19. Leclerc 0
20. Piastri 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 43 Punkte
02. Aston Martin 23
03. Mercedes-Benz 16
04. Ferrari 12
05. Alfa Romeo 4
06. Alpine 2
07. Williams 1
08. AlphaTauri 0
09. Haas 0
10. McLaren 0