MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

2. Training Miami: Verstappen 1., Crash von Leclerc

Von Mathias Brunner
Max Verstappen ist im zweiten Training von Miami der schnellste Mann

Max Verstappen ist im zweiten Training von Miami der schnellste Mann

​Zweites Training zum Grossen Preis von Miami: Im Miami International Autodrome ist Max Verstappen der schnellste Mann, Ferrari kann nicht mithalten, Leclerc patzt, Mercedes enttäuscht.

Fahrer und Techniker stehen in Florida vor einer schwierigen Aufgabe: Nicht nur, dass das Autodrom rund ums Hard Rock-Stadion einen neuen Belag erhalten hat; es ist auch schwierig, die Erkenntnisse aus Dauerläufen richtig einzuordnen. Denn das erste Training begann lokal um 14.00 Uhr, das zweite um 17.30 Uhr, das Rennen hingegen wird am Sonntag um 15.30 Uhr gestartet. Die Pistenverhältnisse lassen sich also nicht exakt deuten.

Das bestätigt Formel-1-Champion Jenson Button, der in Miami für die britische Sky arbeitet: «Wir haben einen neuen Belag hier, und im ersten Training hat sich gezeigt – wenn du abseits der Strecke bist, steckst du in Schwierigkeiten. Mercedes war in der ersten Trainingsstunde zum idealen Zeitpunkt auf der Bahn, ganz zum Schluss, die Piste entwickelt sich ständig. Ich würde mich sehr wundern, wenn das Bild so bleiben würde. Die Strecke wird mehr und mehr Haftung aufbauen, und es wird für die Teams darum gehen, sich dieser Entwicklung so gut als möglich anzupassen.»

Nur: Unter diesen Bedingungen sind die Flügeleinstellungen für Quali und Rennen eine Schätzung, und wie flach oder steil die Flügel getrimmt werden, beeinträchtigt den Reifenverschleiss. Nichts in der Formel 1 ist einfach.

Nach der Bestzeit von George Russell (Mercedes) im ersten Training begannen die zweiten 60 Trainingsminuten mit allen Fahrern auf mittelharten und harten Pirelli-Reifen. Max Verstappen setzte sich an die Spitze, satte sechs Zehntelsekunden vor seinem Red Bull Racing-Stallgefährten Pérez, die Zeit auf Augenhöhe mit Russells Bestzeit im ersten Training auf weichen Walzen.

Wieder Aufregung bei Haas: Dieses Mal ein Dreher von Kevin Magnussen, aber der Däne schaffte es, die Mauer lediglich zu streifen.

Nach zehn Minuten unterbot Ferrari-Fahrer Charles Leclerc die Bestzeit von Verstappen, 106 Tausendstel schneller als der Niederländer. Max am Funk: «Ich habe wieder Probleme mit der Kopfstütze, ich bleibe da immer hängen.» Der Champion meint eine Klammer am Hals- und Nackenschutz HANS, der sich mit der Kopfstützte verhaken kann. Verstappen hatte dieses Problem schon in Baku gehabt.

Verstappen konterte gegen Leclerc, Sergio Pérez wurde in engen Pistenteil von einem AlphaTauri-Fahrer aufgehalten und wäre fast einer Mauer entlang geschrammt. Zur gleichen Zeit stand Verstappen an der Box, die Mechaniker kümmerten sich um die Kopfstütze. FIA-Technik-Inspektor Jo Bauer schaute vorbei, um sich bei Chef-Designer Paul Monaghan zu erkundigen, was da los ist.

Mit weichen Reifen setzte sich nach 20 Minuten McLaren-Fahrer Lando Norris an die Spitze. Wie im ersten Training bei Nico Hülkenberg zeigte sich: Die weichen, rot markierten Pirelli erlauben gemessen an den mittelharten Reifen an diesem Tag eine Zeit, mehr als eine Sekunde pro Runde schneller.

Erstaunlich: Fernando Alonso konnte auf weichen Reifen die Zeit von Lando Norris nicht knacken. Erklärung: Basierend auf der bisherigen Form muss der McLaren weniger Sprit an Bord gehabt haben.

Ferrari-Ass Charles Leclerc liess einen linken Vorderreifen verrauchen, keine Bestzeit also. Das machte Max Verstappen besser, nach gut einer halben Stunde: eine halbe Sekunde unter der Zeit von Norris, mit 1:28,255 min schon eine halbe Sekunde unter der Pole-Zeit von Leclerc 2022. Der Monegasse nahm einen neuen Anlauf, blieb aber 143 Tausendstel hinter Max.

Reihenfolge: Verstappen, Sainz, nun schneller als Leclerc, hinter Leclerc dann Pérez, Norris, Alonso, Hamilton, Stroll, Ocon und Albon, Nico Hülkenberg nur auf P16, noch nicht auf weichen Pirelli.

Ein Anlauf von Lewis Hamilton endete mit einem Fahrfehler im letzten Pistenteil, damit der Champion weiter auf Rang 7. George Russell erwischte keine freie Runde und war mit dem Handling seines Wagens nicht zufrieden, nur Rang 15 nach 40 Minuten. Das gute Handling des Mercedes aus dem ersten Training ist weg, die Renner liegen zu nervös. Als wolle er das unterstreichen, zeigte Russell zwölf Minuten vor Schluss einen Dreher.

Die meisten Fahrer holten sich nun harte oder mittelharte Reifen ab, um Dauerläufe im Hinblick aufs Rennen zu üben.

Aston Martin-Fahrer Fernando Alonso wurde dabei von seinem früheren Alpine-Stallgefährten Esteban Ocon aufgehalten. Der Spanier ätzte am Funk: «Sie fahren Rennen im freien Training, das ist ihr grosser Moment, haha.»

Zehn Minuten vor Schluss erzeugte Charles Leclerc mit dem roten Auto eine rote Flagge: das Heck aus der Kontrolle verloren und geradeaus gerutscht, an der TecPro-Barriere angeschlagen. Charles am Funk: «Das Auto ist vorne rechts zerschlagen, tut mir leid, Jungs.»

Eindruck nach dem zweiten Training: Verstappen in Bestform, Pérez wird zulegen müssen, Ferrari ist zweite Kraft, dann folgt Fernando Alonso, in der Form vom zweiten Freitag-Training muss sich Mercedes mit dem McLaren von Norris herumschlagen.

2. Training, Miami

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27,930 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:28,315
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:28,398
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:28,419
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:28,660
06. Lando Norris (GB), McLaren, 1:28,741
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:28,858
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:28,930
09. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:28,937
10. Alex Albon (T), Williams, 1:29,046
11. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:29,098
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:29,171
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:29,181
14. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:29,189
15. George Russell (GB), Mercedes, 1:29,216
16. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:29,339
17. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:29,393
18. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:29,613
19. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:29,928
20. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:30,038

1. Training, Miami

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:30,125 min
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30,337
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:30,449
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30,549
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:30,724
06. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:31,104
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:31,231
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:31,337
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:31,392
10. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:31,542
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:31,566
12. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:31,810
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:31,853
14. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:31,902
15. Alex Albon (T), Williams, 1:31,903
16. Lando Norris (GB), McLaren, 1:31,997
17. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:32,134
18. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:32,169
19. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:32,619
20. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:34,637

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