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Nico Hülkenberg (Haas): Kleiner Fehler, grosse Strafe

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg vor dem Grossen Preis von Kanada

Nico Hülkenberg vor dem Grossen Preis von Kanada

​2018 erreichte der Haas-Rennstall auf dem Red Bull Ring das beste GP-Ergebnis: Platz 4 für Romain Grosjean, Kevin Magnussen Fünfter. Eine solche Show wird mit Nico Hülkenberg und Magnussen schwierig.

Vor fünf Jahren lag sich Haas-Mannschaft nach dem Grossen Preis von Österreich in den Armen: Die US-Amerikaner eroberten 2018 in der Steiermark ihr bestes Ergebnis in der Königsklasse, mit dem Genfer Romain Grosjean auf dem tollen vierten Platz, gleich dahinter kam der Däne Kevin Magnussen ins Ziel.

2023 ist die Ausgangslage völlig anders: Die Formel 1 steht im zweiten Jahr der neuen Flügelauto-Epoche, Haas hat in beiden Jahren ein gutes Rennauto gebaut – siehe Spitzenplatzierungen von Magnussen 2022 und Nico Hülkenberg 2023. Kevin etwa auf Pole für den Sprint 2022 in Brasilien, Nico mit zweitschnellster Zeit in Montreal 2023.

Aber die Highlights passieren vor allem im Training, in den Rennen wurden die Fahrer besonders 2023 durch übermässigen Reifenverschleiss zurückgeworfen. Eine Wiederholung des tollen Ergebnisses von 2018 ist daher unwahrscheinlich.

Hülkenberg musste nach dem Grossen Preis von Kanada zugeben: Mehr als Rang 15 war mit dem Reifenfresser namens Haas nicht drin. «Das war ein wenig wie erwartet und befürchtet. Mir war klar, dass wir einen Coup wie im Qualifying nicht reproduzieren würden. Aber dann ist mir das Gleiche wie in Barcelona passiert: Wenn wir mit Anderen kämpfen, verlieren wir überproportional Abtrieb und Grip. Daher haben wir Probleme mit den Reifen.»

«Das zieht sich als Trend durch die letzten Rennen. Das macht uns die Sonntage kaputt. Das ist das grösste Thema, an dem wir arbeiten müssen. Es bringt nichts, schöne Samstage zu erleben, wenn uns dann die Sonntage so herunterziehen.»

Nun sagt der 35-jährige Emmericher vor dem GP-Wochenende in der Steiermark: «Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt – das Feld rückt bei solch einer kurzen Runde wie in Österreich noch mehr zusammen. Der kleinste Fehler macht hier einen grossen Unterschied. Wir müssen aus jedem Training das Beste holen, zumal wir hier ja wieder im Sprint-Format fahren, es also nach nur einem freien Training schon in die Qualifikation fürs Rennen geht.»

Baku 2023 war für den Le Mans-Sieger von 2015 die erste Formel-1-Erfahrung mit diesem Format. Nico weiter: «Das ganze Wochenende ist viel intensiver als eines mit klassischem Verlauf. Aber an meiner Herangehensweise ändert sich deswegen nichts.»

Hülkenberg hat 2016 auf dem Red Bull Ring sein bestes Ergebnis in Österreich erobert, mit Platz 6, damals für Force India (heute Aston Martin). «Jeder reist gerne in die Steiermark, denn die Art und Weise, wie die Rennstrecke in die Landschaft gebettet ist, das ist einmalig. Die Strecke ist kurz, mit nur wenigen Kurven, aber die haben es in sich. Der Red Bull Ring ist eine technische anspruchsvolle Bahn, und das mag ich.»

Nico Hülkenberg in Österreich

2014 mit Force India: 17.
2015 mit Force India: 6.
2016 mit Force India: ausgeschieden (Bremsen)
2017 mit Renault: 13.
2018 mit Renault: ausgeschieden (Turbolader)
2019 mit Renault: 13.

Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33:58,280 h
02. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +9,570 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +14,168
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +18,648
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +21,540
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +51,028
07. Alex Albon (T), Williams, +1:00,813 min
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:01,692
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:04,402
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:04,432
11. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1:05,101
12. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:05,249
13. Lando Norris (GB), McLaren, +1:08,363
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:13,423
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
18. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
Out
George Russell (GB), Mercedes, Bremsen
Logan Sargeant (USA), Williams, Motor

WM-Stand (nach 8 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 195 Punkte
02. Pérez 126
03. Alonso 117
04. Hamilton 102
05. Sainz 68
06. Russell 65
07. Leclerc 54
08. Stroll 37
09. Ocon 29
10. Gasly 15
11. Norris 12
12. Albon 7
13. Hülkenberg 6
14. Piastri 5
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 2
18. Magnussen 2
19. De Vries 0
20. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 321 Punkte
02. Mercedes 167
03. Aston Martin 154
04. Ferrari 122
05. Alpine 44
06. McLaren 17
07. Alfa Romeo 9
08. Haas 8
09. Williams 7
10. AlphaTauri 2

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