Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Japan-Sieger Max Verstappen: «Start war entscheidend»

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen kehrte in Japan wieder aufs höchste Podesttreppchen zurück

Max Verstappen kehrte in Japan wieder aufs höchste Podesttreppchen zurück

Formel-1-Champion Max Verstappen schaffte es in Japan wieder auf die Erfolgsspur zu kommen. Der Red Bull Racing-Star sicherte sich den Sieg vor seinem Teamkollegen Sergio Pérez und Ferrari-Pilot Carlos Sainz.

Auf dem Suzuka Circuit durfte sich Max Verstappen über seinen 57. GP-Sieg und den dritten Triumph in diesem Jahr freuen. Der Niederländer aus dem Red Bull Racing-Team sicherte sich auch den Extra-Punkt für die schnellste Rennrunde. Hinter ihm kreuzten sein Teamkollege Sergio Pérez und Melbourne-Sieger Carlos Sainz die Ziellinie und durften damit auch aufs Treppchen.

«Es war sehr schön», freute sich der Sieger, und erklärte: «Der Start war entscheidend, ich musste da vorne bleiben, danach wurde das Auto im Verlauf des Rennens immer besser. Ich weiss nicht, ob das etwas mit den Wolken zu tun hatte, die sich zusammenzogen. Aber alles lief wirklich gut, sowohl die Boxenstopps als auch die Strategie waren gut», sagte der 26-Jährige, der sich auch freute: «Das letzte Rennen war ein kleiner Aussetzer, und ich bin glücklich, hier wieder ganz oben zu stehen. Die Fans sind grossartig, und es ist auch für Honda toll hier zu gewinnen.»

«Es war ein gutes Wochenende für das Team», freute sich auch sein Teamkollege Sergio Pérez. «Es ist immer ziemlich hart, bei einer roten Flagge bis zum Restart fokussiert zu bleiben. Mein zweiter Start war etwas besser, aber es reichte nicht, um Max zu schnappen. Ich denke, wir zahlten einen Preis dafür, dass wir im ersten Stint nicht die perfekte Balance hatten», fügte der aktuelle WM-Zweite an.

Ferrari-Star Sainz erklärte:«Ich hatte ein gutes Rennen, ich bin ehrlich gesagt sehr glücklich, denn es war nicht einfach da draussen mit dem hohen Reifenabbau. Dann kamen plötzlich die Wolken und die Reifen bauten weniger ab. Ich war auf einer 2-Stopp-Strategie und dachte mir, vielleicht ist die 1-Stopp-Strategie schneller. Ich musste viele Autos überholen, und hier ist es wirklich nicht einfach, an einem Gegner vorbeizukommen. Du musst die letzte Schikane wirklich gut hinbekommen, damit es danach klappt, und ich schaffte das, aber es war wirklich hart da draussen.»

So lief das Rennen:

Die Formel-1-Stars durften sich am Rennsonntag in Japan über strahlendes Wetter und 22 Grad Celsius Aussentemperatur freuen. Die 102’000 Zuschauer rund um den Suzuka Circuit freuten sich auf 53 spannende Rennrunden, doch bereits wenige Augenblicke nach dem Start wurden die roten Flaggen geschwenkt.

Der Grund: Daniel Ricciardo und Alex Albon kamen sich in der dritten Kurve zu nahe und landeten in den Reifenstapeln. Die GP-Piloten kehrten in die Boxengasse zurück, während die Rennleitung ankündigte, den Unfall genauer zu untersuchen.

Ausserdem bestätigte die FIA, dass der Restart aus dem Stand erfolgen werde, und zwar in folgender Reihenfolge: Max Verstappen vor Sergio Pérez, Lando Norris, Carlos Sainz, Fernando Alonso, Oscar Piastri, Lewis Hamilton, Charles Leclerc, George Russell, Nico Hülkenberg, Valtteri Bottas, Yuki Tsunoda, Esteban Ocon, Pierre Gasly, Lance Stroll, Kevin Magnussen, Logan Sargeant und Guanyu Zhou.

Nach 28-minütiger Zwangspause ging es weiter und nunmehr 18 Autos machten sich zur Startaufstellung auf. Mehrere Fahrer nutzten die Gelegenheit zum Reifenwechsel, so fuhren beide Mercedes-Piloten, beide Alpine-Fahrer und Logan Sargeant auf harten Reifen los, während Lokalmatador Tsunoda auf die weichen Reifen gewechselt hatte.

Kaum war das Rennen wieder losgegangen, wurden die Positionen gewechselt. Leclerc überholte Hamilton, während Hülkenberg als grosser Verlierer bis auf den zweitletzten Platz zurückfiel. In Runde 6 bog der Deutsche aus dem Haas Team an die Box ab, um sich harte Reifen montieren zu lassen. Kurz darauf tat es ihm Bottas gleich, und auch Tsunoda und Zhou holten sich in der achten Rennrunde frische Reifen der harten Sorte.

Während der Chinese in den folgenden Runden gleich mehrmals wieder die Box ansteuerte und schliesslich das Rennen aufgab, sprach das Mercedes-Team eine Stallorder aus, denn Hamilton wurde angewiesen, Russell nach vorne auf den fünften Platz zu lassen, was der siebenfache Weltmeister auch gleich tat. Tatsächlich hatte er zuvor nachgefragt, ob er seinen Stallgefährten vorbeilassen soll.

In der Folge schaffte es Norris durch einen frühen Boxenstopp an Pérez vorbei, obwohl der Mexikaner reagiert und bald auch zum Reifenwechsel abbiegt. Verstappen holt sich in Runde 17 neue Reifen und überlässt damit Leclerc die Führung. Dieser muss die Spitzenposition in Runde 21 wieder abgeben.

Aufregend wurde es in Runde 23, als Russell, Magnussen, Sargeant, Tsunoda und Stroll gleichzeitig zum Boxenstopp abbiegen. Letzterer wollte nicht warten und fuhr einige Meter neben der Boxengasse, bevor er sich einfädelte. Die Regelhüter untersuchten die Szene, sahen aber von einer Strafe ab.

In Runde 35 bog Verstappen zum zweiten Mal an die Box ab, womit Sainz die Führung übernahm. Der Spanier behielt diese bis zur 37. Runde, dann holte er sich selbst frische Reifen, womit wieder Verstappen vor Pérez und Leclerc fühlte. Sainz kam hinter Russell und Hamilton auf Position 7 liegend wieder auf die Bahn.

Eine Runde später bog Russell an die Box ab, kurz darauf zog Sainz an Hamilton vorbei. Der siebenfache Weltmeister holte sich in der 40. Rennrunde neue Reifen. Weil es vorne links klemmte, musste er sich 3,3 sec gedulden, bis er weiterfahren konnte.

Sargeant sorgte in Runde 42 für eine Schrecksekunde, weil er in der zweiten Degner-Kurve ins Kies ratterte. Der Amerikaner hatte Glück im Unglück, er blieb der Streckenbegrenzung fern und konnte nach dem Ausritt weiterfahren – allerdings fiel er ans Ende des Feldes zurück.

Zehn Runden vor dem Fallen der Zielflagge lautete die Reihenfolge Verstappen vor Pérez, Leclerc, Sainz, Norris, Alonso, Piastri, Russell, Hamilton und Tsunoda. Hinter den ersten Zehn waren Magnussen, Bottas, Stroll, Hülkenberg, Ocon, Gasly und Sargeant unterwegs.

Dabei blieb es aber nicht, denn Sainz griff seinen Teamkollegen in Runde 46 mit Erfolg an. Er schaffte es dank des flachgestellten Heckflügels in der ersten Kurve am Monegassen vorbei und war damit auf Podestkurs. Stroll begeisterte kurz darauf mit einem Überholmanöver an Magnussen. Der Kanadier zog in der sechsten Kurve aussen am Haas-Renner vorbei und war damit als Elfter unterwegs. Magnussen musste sich kurz darauf auch seinem Teamkollegen Hülkenberg beugen, womit er nunmehr auf Position 13 fuhr.

In den letzten Runden liefern sich Russell und Piastri ein unterhaltsames Duell, das Folgen haben könnte, denn die Regelhüter kündigten an, sich eine Szene zwischen den beiden Rivalen in der 17. Kurve genauer anzuschauen.

Am Ende durfte sich Verstappen über seinen 57. GP-Sieg freuen. Hinter ihm kreuzte Pérez die Ziellinie, Sainz komplettierte die Top-3. Punkte holten auch die dahinter ins Ziel gekommenen GP-Stars Leclerc, Norris, Alonso, Russell, Piastri, Hamilton und Tsunoda. Hülkenberg, Stroll, Magnussen, Bottas, Ocon, Gasly und Sargeant sahen die Zielflagge, gingen aber leer aus.

Japan-GP, Suzuka Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:54:23,566 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +12,535 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +20,866
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +26,522
05. Lando Norris (GB), McLaren, +29,700
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +44,272
07. George Russell (GB), Mercedes, +45,951
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +47,525
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +48,626
10. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1 Runde
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1 Runde
15. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
16. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde
Out
Guanyu Zhou (RCH), Sauber, Elektrik
Alex Albon (T), Williams, Crash
Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, Crash

WM-Stand (nach 4 von 24 Grands Prix)

Fahrer
01. Verstappen 77 Punkte
02. Pérez 64
03. Leclerc 59
04. Sainz 55
05. Norris 37
06. Piastri 32
07. Russell 24
08. Alonso 24
09. Hamilton 10
10. Stroll 7
11. Tsunoda 7
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 3
14. Magnussen 1
15. Albon 0
16. Zhou 0
17. Ricciardo 0
18. Ocon 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 141 Punkte
02. Ferrari 120
03. McLaren 69
04. Mercedes 34
05. Aston Martin 33
06. Racing Bulls 7
07. Haas 4
08. Williams 0
09. Sauber 0
10. Alpine 0

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