Carlos Sainz im Williams: Das sagt sein Vorgänger
Lange hat Williams-Teamchef James Vowles um Carlos Sainz gebuhlt, endlich ist er erhört worden – am 29. Juli konnte Williams bestätigen, dass der heutige Ferrari-Fahrer bei den Briten einen Mehrjahresvertrag unterzeichnet hat. Sainz wird 2025 zum 49. Fahrer, der in der Formel-1-WM mit Williams antritt.
Der erste Spanier in Diensten des drittältesten und dritterfolgreichsten Formel-1-Rennstalls ist Sainz nicht, denn 2003 und 2004 sass der Katalane Marc Gené schon im damals weiss-blauen Williams mit BMW-Dreilitermotor.
Der heute 50-jährige Gené aus dem Barcelona-Vorort Sabadell sagt bei den Kollegen der spanischen Marca: «Williams ist bis heute ein Team, das mir sehr nahe steht. Sie wissen, was es heisst, Rennen zu gewinnen, sie wissen, was es heisst, Weltmeisterschaften zu gewinnen – und es gibt Leute im Team, die aus dieser Ära kommen, was ich für einen Vorteil halte.»
«Williams ist die logischste Wahl für Carlos, einem besseren Motor und den ersten grünen Trieben des Wiederaufbaus. 2023 war ein sehr gutes Jahr, dieses Jahr etwas weniger, aber Williams wächst, und man sieht, dass der Wagen in einigen Rennen sehr gut ist.»
«Carlos wird für Williams eine grosse Bereicherung sein, denn es ist ein Luxus, ihn zu haben, ein echter Luxus. Wir hatten das Glück, ihn bei Ferrari zu haben, und die Arbeit mit ihm ist eine grossartige Erfahrung. Sainz wird für Williams eine enorme Hilfe sein.»
  
  «Sainz wurde an Max Verstappen gemessen, an Lando Norris und an Charles Leclerc, und er war immer auf dem Niveau dieser Fahrer.»
  
  Marc glaubt, dass die Chemie mit Alex Albon hervorragend sein wird: «Ich kenne Alex recht gut, ein aussergewöhnlicher Kerl. Ich denke, Carlos wird mit ihm prima zusammenarbeiten.»
  
  «Ich kenne auch einige der Williams-Eigentümer, insbesondere Dorilton Capital-Vorstandsmitglied James Matthews, weil ich mit ihm Rennen gefahren bin, er ist Anteilseigner und eine sehr respektierte Person. Und dann gibt es James Vowles, der, wie man sieht, jemand ist, der sehr ehrgeizig ist, der von Mercedes kommt, der ebenfalls weiss, was es bedeutet, Erfolg zu haben, und der sehr klare Vorstellungen von der Zukunft hat.»
  
  «Die DNA, die Frank Williams und Patrick Head dem Team eingeflösst haben, ist immer noch sehr präsent. Sie waren Charaktere mit viel Persönlichkeit und dieser Geist eines erfolgreichen Williams steckt noch immer in dieser Rennwagenfabrik.»
  
  
Das ist Marc Gené
Marc Gené begann seine Karriere 1987 im Kartsport und wurde auf Anhieb katalanischer Vizemeister. Ein Jahr später war er Meister und holte auch den Titel in der nationalen spanischen Kartmeisterschaft. 1989 trat er sowohl in der Europa- als auch der Weltmeisterschaft an und wurde 1990 als jüngster Fahrer der Geschichte Meister der Seniorklasse.
  
  1992 wechselte Gené in die spanische Formel Ford und wurde mit einem Sieg Fünfter. 1993 wurde er mit einem Sieg und drei Podiumsplatzierungen Vizemeister der europäischen Formel Ford und stand beim Formel Ford Festival als Zweiter auf dem Podium. 
  
  1994 war der Spanier als 15. Rookie des Jahres in der Britischen Formel Ford, 1995 wurde er mit einer Podiumsplatzierung Gesamtelfter. 1996 gewann Gené die italienischen Superformula und trat 1997 bei drei Rennen der Formel 3000 an, in der er allerdings keine Punkte sammeln konnte. 1998 startete er mit Campos Racing in der Open Fortuna by Nissan und holte mit sechs Siegen und drei Pole Positions den Meistertitel. 
  
  1990 versuchte der Katalane mit Minardi sein Glück in der Formel 1. Am Nürburgring profitierte er von Ausfall seines Teamkollegen Luca Badoer und holte als Sechster seinen ersten Punkt in der Königsklasse. 2000 blieb er bei Minardi, wurde ohne WM-Zähler aber nur 19. der Fahrerwertung. 
  
  Die Jahre 2001 bis 2004 verbrachte Marc Gené als Testfahrer bei Williams, startete 2003 aber auch bei zehn Rennen der World Series by Nissan, in der einen Sieg feierte.
  
  Beim Formel-1-Grand-Prix von Italien durfte er als Ersatz für den verletzten Ralf Schumacher einspringen und wurde Fünfter.
  
  Ein Jahr später ersetzte Gené den Deutschen in Frankreich und Großbritannien abermals, als Schumacher nach einem schweren Unfall für zwei Rennen ausfiel. Am Ende des Jahres musste Gené seinen Job als Testfahrer jedoch an Antonio Pizzonia abtreten.
  
  Seit 2005 ist Gené Testfahrer und Markenbotschafter bei Ferrari, zudem kommentiert er Grands Prix für die italienische Sky.
  
  
Die Williams-Fahrer in der Formel 1
Alan Jones (AUS), 1978–1981
  Clay Regazzoni (CH), 1979
  Rupert Keegan (GB), 1980
  Carlos Reutemann (RA), 1980–1982
  Derek Daly (GB), 1982
  Mario Andretti (USA), 1982
  Keke Rosberg (FIN), 1982–1985
  Jonathan Palmer (GB), 1983
  Jacques Laffite (F), 1983/1984
  Nigel Mansell (GB), 1985–1988, 1991/1992, 1994
  Nelson Piquet (BR), 1986/1987
  Riccardo Patrese (I), 1987–1992
  Martin Brundle (GB), 1988
  Jean-Louis Schlesser (F), 1988
  Thierry Boutsen (B), 1989/1990
  Alain Prost (F), 1993
  Damon Hill (GB), 1993–1996
  Ayrton Senna (BR), 1994
  David Coulthard (GB), 1994/1995
  Jacques Villeneuve (CDN), 1996–1998
  Heinz-Harald Frentzen (D), 1996–1998
  Alessandro Zanardi (I), 1999
  Ralf Schumacher (D), 1999–2004
  Jenson Button (GB), 2000
  Juan Pablo Montoya (COL), 2001–2004
  Marc Gené (E), 2003/2004
  Antonio Pizzonia (BR), 2004/2005
  Nick Heidfeld (D), 2005
  Mark Webber (AUS), 2005/2006
  Nico Rosberg (D), 2006–2009
  Alex Wurz (A), 2007
  Kazuki Nakajima (J), 2007–2009
  Nico Hülkenberg (D), 2010
  Rubens Barrichello (BR), 2010/2011
  Pastor Maldonado (YV), 2011–2013
  Bruno Senna (BR), 2012
  Valtteri Bottas (FIN), 2013–2016
  Felipe Massa (BR), 2014–2017
  Paul di Resta (GB), 2017
  Lance Stroll (CDN), 2017/2018
  Sergei Sirotkin (RU), 2018
  Robert Kubica (PL), 2019
  George Russell (GB), 2019–2021
  Jack Aitken (GB), 2020
  Nicholas Latifi (CDN), 2020–2022
  Nyck de Vries (NL), 2022
  Alex Albon (T), 2022–2024
  Logan Sargeant (USA), 2023/2024
  
  
  
 
                             
                            









