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Adrian Newey: «Verstappen und Vettel verteufelt»

Von Mathias Brunner
Adrian Newey, Max Verstappen und Lewis Hamilton

Adrian Newey, Max Verstappen und Lewis Hamilton

​Adrian Newey, der beste Rennwagen-Designer der letzten 30 Jahre, zieht zu Aston Martin. In Silverstone hat der Engländer auch über den legendären Titelkampf 2021 Max Verstappen gegen Lewis Hamilton gesprochen.

Am 10. September war die Katze aus dem Sack: Wie erwartet heisst die Zukunft des genialen Rennwagenkonstrukteurs Adrian Newey also Aston Martin.

Der 65-jährige Brite hat im Rahmen einer Medienkonferenz in Silverstone über zahlreiche Aspekte seiner Karriere gesprochen, über Höhen und Tiefen, so wie im Podcast High Performance auch über das atemberaubende WM-Duell zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen 2021, das im kontroversen Finale von Abu Dhabi gipfelte.

Adrian Newey: «Ich glaube, die Menschen haben nie ganz verstanden und wertgeschätzt, was Max Verstappen leistet, so wie sie das zuvor auch bei Sebastian Vettel nicht verstanden haben. Sie wurden beide in gewisser Art und Weise verteufelt.»

«Das mag auch an der britischen Medienlandschaft liegen, und wenn ich ehrlich bin, dann hat Sky da einen erheblichen Einfluss. Ihre Zuschauerschar ist international, aber die Art der Berichterstattung ist oft nationalistisch, und das kann einen grossen Einfluss haben.»

Wir erinnern uns daran, wie Red Bull Racing beim Mexiko-GP 2022 Sky-Reporter boykottierte, weil der Rennstall mit der ihrer Meinung nach unfairen Berichten nicht einverstanden war. Und wie Sky-Reporter Ted Kravitz wiederholt davon sprach, dass Hamilton der 2021er Titel «geraubt» worden sei, er redete auch vom «achtfachen Weltmeister Hamilton».

Newey: «Besonders nach der Kollision von Max und Lewis in Silverstone wurde der WM-Kampf zwischen Red Bull Racing und Mercedes überaus intensiv. Durch den Crash ging Max in England leer aus, dann wurde er in Ungarn von Bottas von der Bahn gekegelt, also wieder keine Punkte. Da war auch bei Max der Druck zu spüren.»

2021 unterstellte Newey nach der Silverstone-Kollision seinem Landsmann Hamilton ein Foul. Heute sagt Adrian: «Nun, ihr Duell bis zur Berührung war zuvor schon an der Grenze. Bei Copse dann sah Lewis eine Chance, griff an, aber es war eine Fehleinschätzung. Wir hatten Glück, dass Max nicht verletzt wurde. Aber ich selber war damals zu streng mit Hamilton.»

«Gleich nach dem Unfall hatten wir Angst. Es war die bisher letzte Situation, in welcher mir durch den Kopf ging – hat sich unser Fahrer verletzt? Als er sich dann am Funk meldete, hat er eine ganze Weile lang nur gestöhnt, weil ihm der Aufprall den Atem genommen hatte. Wir wussten nicht, was mit ihm los ist. Letztlich war er grün und blau geschlagen und hatte eine Gehirnerschütterung, aber nach einer Woche ging es ihm wieder gut.»

Newey ist zusammenfassend der Ansicht: «Ich glaube, dass Max Verstappen noch immer unterschätzt wird. Es wird so getan, also sei sein Rennwagen bisweilen fast automatisch gefahren worden. Das stimmt natürlich nicht. Die Wahrheit ist vielmehr, dass zu seinen überragenden Fähigkeiten als Rennfahrer gehört – neben dem puren Fahren hat er genug geistige Kapazität, um über Anderes nachzudenken. Was kann ich mit der Abstimmung machen? Wie kann ich das Beste aus den Reifen holen? Was können wir in Sachen Strategie tun? Und wenn er nicht sicher ist, dann spricht er mit seinem Renningenieur.»

«Die Art und Weise, wie herausragende Rennfahrer einen Grand Prix gewissermassen lesen können, das fasziniert mich bis heute. Fernando Alonso ist auch ein Fahrer, der das kann, der also das pure Fahrern abkoppelt vom Nachdenken, wie er sich verbessern kann.»

Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:14:40,727 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,664 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +6,153
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +15,621
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +22,820
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +37,932
07. George Russell (GB), Mercedes, +39,715
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +54,148
09. Alex Albon (T), Williams, +1:07,456 min
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:08,302
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:08,495
12. Franco Colapinto (RA), Williams, +1:21,308
13. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1:33,452
14. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
17. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1
18. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
19. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
Out
Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 16 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 303 Punkte
02. Norris 241
03. Leclerc 217
04. Piastri 197
05. Sainz 184
06. Hamilton 164
07. Pérez 143
08. Russell 128
09. Alonso 50
10. Stroll 24
11. Hülkenberg 22
12. Tsunoda 22
13. Ricciardo 12
14. Gasly 8
15. Oliver Bearman (GB) 6
16. Magnussen 6
17. Albon 6
18. Ocon 5
19. Zhou 0
20. Logan Sargeant (USA) 0
21. Colapinto 0
22. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 446 Punkte
02. McLaren 438
03. Ferrari 407
04. Mercedes 292
05. Aston Martin 74
06. Racing Bulls 34
07. Haas 28
08. Alpine 13
09. Williams 6
10. Sauber 0

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