Alain Prost über Lewis Hamilton: «Das stimmt nicht»
Der Sieg im Sprint von China bleibt das 2025er Highlight von Lewis Hamilton im Ferrari. Nach einem Viertel der Formel-1-Saison liegt der erfolgreichste Formel-1-Fahrer nur auf dem siebten WM-Zwischenrang, so hatten sich die Tifosi das im Winter sicher nicht vorgestellt.
Hamilton sollte doch schaffen, was vor ihm die Champions Alain Prost, Fernando Alonso und Sebastian Vettel alle nicht geschafft haben: Weltmeister in Rot zu werden. Aber davon ist der Brite meilenweit entfernt.
Hamilton muss für seine Flaute viel Kritik einstecken, der 105-fache GP-Sieger schwankt bei Interviews zwischen grimmiger Entschlossenheit und Entmutigung, je nach Tagesgeschehen.
Wer sich bei Ferrari umhört, merkt schnell: Der Brite ist hinter den Kulissen Tag und Nacht am Schuften, um sich besser einzubringen, um eher in Einklang zu kommen mit jenen Rennwagen des Typs SF-25, aus dem Charles Leclerc in der Regel die besseren Ergebnisse schöpft.
Auch der 199-fache GP-Teilnehmer Alain Prost hat sich Gedanken gemacht über die Situation von Hamilton. Der inzwischen 70 Jahre alte Franzose, bei 51 Grands Prix siegreich und vier Mal Formel-1-Weltmeister, sagt bei den Kollegen der Sportzeitung L’Équipe: «Die Medien beeinflussen heute die sozialen Netzwerke. Wenn wir denen Glauben schenken, dann hat Lando Norris keine WM-Chance, und Lewis Hamilton hat das gewisse Extra verloren.»
«Ich glaube, diese Wahrnehmung hat auch damit zu tun, dass diese Fahrer sehr offen mit ihrer Lage umgehen. Ich fand es besonders bei Hamilton immer eine seiner Stärken, zu Schwächen zu stehen oder Fehler zuzugeben. Allerdings untergräbt das sein Image in der Öffentlichkeit und vielleicht sogar sein Selbstvertrauen.»
«Die Leute behaupten, er sei am Ende, aber das stimmt einfach nicht – wir haben im Sprint von China gesehen, dass er es noch immer voll drauf hat.»
Als vor einem Jahr bekannt war, dass Lewis Hamilton 2025 in einem Ferrari sitzen würde, warnte Prost: «Grundsätzlich ist das gut für den Sport, weil alle auf Hamilton und Ferrari achten werden. Und ein solcher Wechsel kann für einen Piloten überaus erfrischend wirken. Aber einfach wird das nicht. Hamilton wird bei Ferrari mit einer anderen Arbeitsweise konfrontiert, mit einer anderen Denkweise, und die Medien üben gewaltigen Druck aus.»
Miami-GP, Miami International Autodrome
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:28:51,587 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +4,630 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +37,644
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +39,956
05. Alex Albon (T), Williams, +48,067
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +55,502
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +57,036
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +1:00,186 min
09. Carlos Sainz (E), Williams, +1:00,577
10. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:14,434
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1:14,602
12. Esteban Ocon (F), Haas, +1:22,006
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:30,445
14. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1 Runde
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1 Runde
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
Out
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Aufgabe nach Kollision
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Antriebseinheit
Oliver Bearman (GB), Haas, Antriebseinheit
Jack Doohan (AUS), Alpine, Reifenschaden nach Kollision
WM-Stand (nach 6 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 131 Punkte
02. Norris 115
03. Verstappen 99
04. Russell 93
05. Leclerc 53
06. Antonelli 48
07. Hamilton 41
08. Albon 30
09. Ocon 14
10. Stroll 14
11. Tsunoda 9
12. Gasly 7
13. Sainz 7
14. Hülkenberg 6
15. Bearman 6
16. Hadjar 5
17. Alonso 0
18. Lawson 0
19. Doohan 0
20. Bortoleto 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 246 Punkte
02. Mercedes 141
03. Red Bull Racing 105
04. Ferrari 94
05. Williams 37
06. Haas 20
07. Aston Martin 14
08. Racing Bulls 8
09. Alpine 7
10. Sauber 6