Ferrari-Desaster Imola: Das sagt Teamchef Vasseur

Lewis Hamilton
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Zu Tausenden haben sich die treuen Tifosi auf die Socken gemacht Richtung Autodromo Enzo e Dino Ferrari, sie müssen auf ein kleines Rennwunder hoffen. Denn Ferrari hat in der Qualifikation zum Grossen Preis der Emilia-Romagna kläglich versagt.
Kein Ferrari in den Top-Ten, der Monegasse Charles Leclerc auf Startplatz 11, der Engländer Lewis Hamilton auf P12, das ist ausgerechnet beim Heimauftritt die schlechteste Vorstellung von Ferrari.
Katastrophe. Klatsche. Ohrfeige. Blamage. Die italienischen Zeitungen sparen nicht mit Kritik nach dieser jämmerlichen Darbietung, und Teamchef Fred Vasseur muss sich die Frage stellen lassen: Wie konnte das passieren?
Der Franzose sagt: «Das war fast eine Kopie dessen, was vor zwei Wochen in Miami geschah. Wir haben uns zum Schluss mit dem neuen Reifensatz nicht verbessern können und fuhren die schnellste Runde mit dem ersten Satz in Q2.»
«Warum das so ist? Wenn wir das wüssten, hätten wir das Problem schon gelöst. Das Tempo war anständig, denn wenn man sich den ersten Einsatz anschaut, waren wir auf gebrauchten Reifen Fünfter und Sechster, aber danach konnten wir uns mit dem neuen Satz nicht mehr verbessern, während die anderen drei oder vier Zehntel zulegten.»
«Das Problem lag heute 50:50 zwischen der Ausführung und dem Potenzial, denn ich denke, wenn wir alles richtig gemacht hätten, wären wir Vierter oder Fünfter geworden. Die Umsetzung stimmte nicht, denn wir müssen alles aus dem Wagen holen für ein gutes Ergebnis. Aber das Potenzial ist auch nicht gut, denn unser Ziel kann nicht darin bestehen, Fünfter oder Sechster zu werden.»
In Imola haben viele Rennställe mit teils erheblichen Updates an ihren Rennwagen nachgelegt. Was geht da bei Ferrari? Vasseur: «Wenn wir über Updates sprechen, dann reden wir immer über Zehntel- oder Hundertstelsekunden, aber sicher nicht über eine halbe Sekunde, die sich finden lässt. Was wir hingegen mit den Reifen machen können, kann sogar mehr als eine halbe Sekunde wert sein. Das müssen wir verstehen.»
Was liegt für Ferrari von diesen Startpositionen drin? Vasseur weiter: «Das Tempo in unseren Dauerläufen war am Freitag gut, also können wir anzugreifen, auch wenn es natürlich ein erheblicher Nachteil ist, in Imola so weit hinten starten zu müssen. Wir müssen hellwach sein und versuchen, strategische Risiken einzugehen, um vorzurücken.»
Qualifying, Imola
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:14,670 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:14,704
03. George Russell (GB), Mercedes, 1:14,807
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:14,962
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:15,431
06. Carlos Sainz (E), Williams, 1:15,432
07. Alex Albon (T), Williams, 1:15,473
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:15,497
09. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:15,746
10. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:15,787
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:15,604
12. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:15,765
13. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:15,772
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:16,260
15. Franco Colapinto (RA), Alpine, ohne Zeit
16. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:16,379
17. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:16,518
18. Esteban Ocon (F), Haas, 1:16,613
19. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:16,918
20. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, ohne Zeit