Formel 1: Charles Leclerc hat die Nase voll

Online-Hass gegen Formel-1-Star: Tsunoda wehrt sich

Von Vanessa Georgoulas
Yuki Tsunoda

Yuki Tsunoda

Red Bull Racing-Fahrer Yuki Tsunoda geriet in Imola ins Visier der Fans von Franco Colapinto. Einige von ihnen reagierten mit Hasstiraden und rassistischen Äusserungen. Das lässt der Japaner nicht auf sich sitzen.

Es war eine Szene, die während der Formel-1-Trainings immer wieder zu beobachten ist: Ein Fahrer ärgert sich über einen anderen Piloten, weil dieser ihm im Weg war. In Imola war Yuki Tsunoda derjenige, der sich über Franco Colapinto aufregte, weil er ihn blockierte. Dafür erntete der Red Bull Racing-Star viel Kritik von den Fans des Argentiniers.

Die Kommentare reichten von Kritik bis hin zu Hass, Beleidigungen und rassistischen Kommentaren. Darauf hat Tsunoda in einer Medienrunde reagiert. Über seine Wut im Eifer des Gefechts sagte er: «Es ist normal, dass man frustriert ist, wenn man in den Verkehr gerät, und mich hat es mehrfach erwischt. Ich denke, ich habe das Recht, etwas zu sagen. Ich habe weder etwas Falsches noch etwas sehr Schlimmes gesagt. Ich habe nur meine Frustration zum Ausdruck gebracht, und das war’s.»

Und zu den Fans, die als Reaktion darauf die Grenzen des guten Benehmens und Geschmacks überschritten haben, sagte der Japaner: «Ich weiss, dass sie ihren Landsmann unterstützen, aber es gibt immer eine Grenze für das, was gesagt wird. Ich sage das auch, weil sie nicht nur zu mir, sondern auch zu Jack Doohan ein paar Dinge gesagt haben. Das ist doch unnötig.»

«Es ist gut, dass die Leute so viel Energie haben, aber diese sollten diese kontrollieren. Und ich habe das Gefühl, dass man diese sehr viel besser nutzen kann. Wenn das so weitergeht und alles schlimmer wird, dann sollte die Formel 1 auch etwas dagegen sagen», fuhr Tsunoda fort.

Auch Colapinto äusserte sich zu den Hass-Kommentaren im Netz und erklärte: «Ich weiss, dass sie sehr leidenschaftlich sind, und sie sind immer sehr hart zu den Leuten. Aber sie müssen respektvoll bleiben, das ist es, was wir alle wollen. Es gibt eine Menge Hass in den sozialen Medien... Deshalb müssen wir immer versuchen, respektvoll und ruhig zu bleiben – das wünschen wir uns für alle Fahrer.»

FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem reagierte auf die Aussagen der beiden Fahrer und bedankte sich bei Tsunoda und Colapinto dafür, das Thema angesprochen zu haben. «Der Motorsport beruht auf Wettbewerb, Leidenschaft und Engagement, und bei jedem Rennen gehen die Fahrer auf die Strecke und vertreten diese Werte. Die Leidenschaft und Begeisterung, die wir für unseren Sport empfinden, sollte uns vereinen und niemals in Missbrauch oder Hass umschlagen», heisst es in seinem Statement.

«Ich stehe voll und ganz hinter Yuki Tsunoda und Franco Colapinto und danke ihnen, dass sie sich gegen das wachsende Problem des Online-Missbrauchs im Motorsport ausgesprochen haben. Niemand sollte Drohungen, Hass und Diskriminierung ausgesetzt sein. In unserer Gemeinschaft gibt es keinen Platz für Missbrauch oder toxische Inhalte», stellt der FIA-Präsident klar.

Und er verweist auf die FIA-Kampagne gegen Online-Missbrauch: «Damit ergreifen wir entschlossene Massnahmen. Wir schärfen das Bewusstsein, bieten Unterstützung und treiben Veränderungen voran. Wir verpflichten uns, das Wohlergehen aller in unserem Sport zu schützen, und gemeinsam können wir ein sichereres, respektvolleres Umfeld für alle schaffen.»

Imola-GP, Autodromo Internazionale Enzo e Dino Ferrari

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:31:33,199 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +6,109 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +12,956
04. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +14,356
05. Alex Albon (T), Williams, +17,945
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +20,774
07. George Russell (GB), Mercedes, +22,034
08. Carlos Sainz (E), Williams, +22,898
09. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +23,586
10. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +26,446
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +27,250
12. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +30,296
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +31,424
14 Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +32,511
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +32,993
16. Franco Colapinto (RA), Alpine, +33,411
17. Oliver Bearman (GB), Haas, +33,808
18. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +38,572
Out
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Gasmechanismus
Esteban Ocon (F), Haas, Motor

WM-Stand (nach 7 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 146 Punkte
02. Norris 133
03. Verstappen 124
04. Russell 99
05. Leclerc 61
06. Hamilton 53
07. Antonelli 48
08. Albon 40
09. Ocon 14
10. Stroll 14
11. Sainz 11
12. Tsunoda 10
13. Gasly 7
14. Hadjar 7
15. Hülkenberg 6
16. Bearman 6
17. Alonso 0
18. Lawson 0
19. Doohan 0
20. Bortoleto 0
21. Colapinto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 279 Punkte
02. Mercedes 147
03. Red Bull Racing 131
04. Ferrari 114
05. Williams 51
06. Haas 20
07. Aston Martin 14
08. Racing Bulls 10
09. Alpine 7
10. Sauber 6

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