Andrea Stella über Lando Norris: «Er wollte zu viel»

McLaren-Teamchef Andrea Stella
Nachdem die McLaren-Piloten in Spanien einen starken Auftritt hingelegt hatten, wurden sie auch für das Rennwochenende in Kanada als Favoriten gehandelt. Doch das Duo in den Papaya-Rennern tat sich von Anfang an schwer und im Qualifying schafften es Oscar Piastri und Lando Norris nicht in die erste Startreihe.
Der WM-Leader aus Australien blieb mehr als zwei Zehntel langsamer als Polesetter George Russell und belegte damit den dritten Platz hinter dem Mercedes-Piloten und Red Bull Racing-Star Max Verstappen. Norris, der das ganze Wochenende stärker als sein Teamkollege war, blieb auf beiden Q3-Runden nicht fehlerfrei und musste sich mit dem siebten Platz begnügen. Seine Bestzeit lag mehr als sieben Zehntel über der Bestmarke.
Teamchef Andrea Stella erklärte nach der Zeitenjagd: «Wir hatten vom ersten Training an Mühe, den nötigen Grip zu finden. Und wir denken, dass dies nicht zuletzt daran liegt, dass es selbst in den langsameren Kurven entweder aufs Bremsen oder die Traktion ankommt. Die Fahrer sind hier entweder auf der Bremse oder auf dem Gas, und in beiden Fällen war unser Auto nicht optimal.»
«Tatsächlich hat das Team aber ganze Arbeit geleistet und das Fahrverhalten seit dem ersten Training verbessert. Wir haben beim Set-up einiges ausprobiert, und ein paar Dinge haben auch funktioniert. Ausserdem mussten auch die Piloten ihre Fahrweise anpassen, und in dieser Hinsicht lief es ganz gut», betonte der Ingenieur.
«Ich denke, wir hatten im Qualifying die Form, um im Kampf um die Pole ein Wörtchen mitzureden. Wir waren im Q1 und Q2 sehr konkurrenzfähig. Aber wie gesagt, da wurde viel gebremst und Gas gegeben, und in Kombination mit den Randsteinen und den Bodenwellen war das für unser Auto nicht optimal», erklärte der Teamchef daraufhin.
Mit Blick auf das bescheidene Quali-Ergebnis von Norris, der auf seiner ersten Q3-Runde einen Fehler im letzten Sektor hatte und sich daraufhin bei seinem letzten Versuch im zweiten Sektor vertat, sagte Stella: «Er war trotz der Probleme mit dem Auto das ganze Wochenende ziemlich stark. Und es war beachtlich, dass er es auf gebrauchten Reifen ins Q3 geschafft hat. Wir blickten deshalb optimistisch auf das letzte Quali-Segment. Aber er wollte dann wohl einfach zu viel.»
«Das Tempo war da, aber wenn du auf dieser Strecke zu viel willst, musst du dafür einen Preis bezahlen. Und genau das war bei ihm der Fall», analysierte der Italiener. «Selbst bei seinem letzten Versuch, war er wirklich gut unterwegs und auf Pole-Kurs, bis er die Wand gestreift hat. Der Speed war also durchaus vorhanden.»
Qualifying, Kanada
01. George Russell (GB), Mercedes, 1:10,899 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:11,059
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:11,120
04. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:11,391
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:11,526
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:11,586
07. Lando Norris (GB), McLaren, 1:11,625
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:11,682
09. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:11,867
10. Alex Albon (T), Williams, 1:11,907
11. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:12,102
12. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:12,142
13. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:12,183
14. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:12,340
15. Esteban Ocon (F), Haas, 1:12,634
16. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:12,385
17. Carlos Sainz (E), Williams, 1:12,398
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:12,517
19. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:12,525
20. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:12,667