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Ex-GP-Teamchef: Antonelli top, Norris mental schwach

Von Mathias Brunner
Kimi Antonelli in Kanada

Kimi Antonelli in Kanada

​Der Italiener Gianciarlo Minardi, Gründer jenes Rennstalls, der heute als Racing Bulls an den Start geht, kam beim Kanada-GP nicht aus dem Staunen heraus: wegen Kimi Antonelli und Lando Norris.

Auch mit 77 Jahren verpasst Rennstallgründer Giancarlo Minardi kein Formel-1-Rennen. Von 1985 bis Ende 2000 leitete der den GP-Rennstall, der seinen Namen trug, dann setzte der Australier Paul Stoddart die Arbeit fort, bis das Team von Red Bull geschluckt wurde und ab 2006 als Toro Rosso antrat, später als AlphaTauri, heute bekannt als die Racing Bulls.

Minardi brachte immer wieder junge Fahrer hoch, wie Jarno Trulli, Giancarlo Fisichella oder Fernando Alonso. Und auch heute noch achtet der Italiener besonders genau auf junge Talente – so wie Mercedes-Teenager Kimi Antonelli, der beim Kanada-GP seinen ersten Podestplatz errungen hat, als Dritter hinter George Russell und Max Verstappen.

Minardi lobt: «Der Podestplatz von Kimi Antonelli ist ein ebenso schöner wie wichtiger Moment für den gesamten italienischen Motorsport. Rang 3 in Montreal kam nach drei schwierigen Grands Prix für den Bologneser, die hauptsächlich auf Zuverlässigkeitsprobleme zurückzuführen waren.»

«Mit 18 Jahren war Kimi einer der Hauptdarsteller eines aussergewöhnlichen Rennens auf der schwierigen Strecke von Montreal. Analysiert man seine Rundenzeiten, dann stellt man fest, dass er zwischendurch sogar schneller unterwegs war als sein Teamkollege George Russell, der das Rennen gewann. Hut ab vor Toto Wolff und Mercedes, die auf ihn gesetzt haben, aber vor allem Glückwunsch an ihn, der dieses Ergebnis auf der Strecke errungen hat.»

«Von der ersten Kurve an meisterte Antonelli auf bestmögliche Weise ein sehr knappes Rennen, bei dem zehn Runden vor Schluss fünf Autos innerhalb von nur fünf Sekunden lagen.»

«Während McLaren-Fahrer Lando Norris seine mentalen Schwächen bestätigte, konnte Antonelli WM-Leader Oscar Piastri hinter sich halten. Kimi befand sich unter den Haien und liess sich trotz seiner Jugend und Unerfahrenheit auf GP-Niveau nicht einschüchtern.»

«Man darf nicht vergessen, dass Erfahrung nicht im Supermarkt gekauft wird, sondern nur auf der Strecke erworben werden muss, und es braucht schon Einiges, ein solches Rennen ohne Fehler zu fahren. Ich bin gespannt darauf zu erleben, wie er sich weiter entwickelt.»

Kanada-GP, Circuit de Gilles Villeneuve

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:31:52,688 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,228 sec
03. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +1,014
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,109
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +3,442
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +10,713
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +10,972
08. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +15,364
09. Esteban Ocon (F), Haas, +1 Runde
10. Carlos Sainz (E), Williams, +1
11. Oliver Bearman (GB), Haas, +1
12. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1
13. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
18. Lando Norris (GB), McLaren, + 4 *
* ausgeschieden (Unfall), aber aufgrund der zurückgelegten Distanz gewertet
Out
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Aufgabe
Alex Albon (T), Williams, Motorschaden

WM-Stand (nach 10 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 198 Punkte
02. Norris 176
03. Verstappen 155
04. Russell 136
05. Leclerc 104
06. Hamilton 79
07. Antonelli 63
08. Albon 42
09. Ocon 22
10. Hadjar 21
11. Hülkenberg 20
12. Stroll 14
13. Sainz 13
14. Gasly 11
15. Tsunoda 10
16. Alonso 8
17. Bearman 6
18. Lawson 4
19. Bortoleto 0
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 374 Punkte
02. Mercedes 199
03. Ferrari 183
04. Red Bull Racing 162
05. Williams 55
06. Haas 28
07. Racing Bulls 28
08. Aston Martin 22
09. Sauber 20
10. Alpine 11

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