Alonso (Aston Martin): «Verlieren wir aus Spass?»

Fernando Alonso
Wir erleben es nur selten, dass ein Mittelfeld-Rennstall beide Autos in die Top-Ten bringt und beide Fahrer danach wütend sind. Aber genau das ist passiert mit Aston Martin beim Heimrennen in Silverstone, nach einem siebten Platz des Kanadiers Lance Stroll und P9 für den zweifachen Formel-1-Champion Fernando Alonso.
Für die Grünen, deren Rennwagenwerk unmittelbar neben der Rennstrecke liegt, ist Silverstone ein Grand Prix der verpassten Chance: Jener dritte Platz, den am Ende der umjubelte Nico Hülkenberg nach Hause fuhr, hielt ein ganze Weile lang Stroll. Und auch Alonso glaubt – mit einer perfekten Strategie hätte er aufs Podest gelangen können.
Dem Kanadier Stroll wird anhaltend Lustlosigkeit unterstellt, und viele seiner Auftritte unterstreichen den Vorwurf, aber bei Regenrennen oder Wechselbedingungen beweist der 26-Jährige immer wieder seine Klasse. So auch in England. Allerdings wurde Lance dann in Sachen Podestplatz-Hoffnungen ein sehr hoher Reifenverschleiss zum Verhängnis.
«Der Abbau war enorm», stöhnte Stroll im Ziel, der gegen die aufrückenden Hülkenberg und Hamilton keine Chance hatte und kurz vor Schluss auch noch vom stark fahrenden Pierre Gasly (Alpine) abgefangen wurde. Lance: «Das Auto hat die Reifen richtiggehend gefressen.»
Und auch der 32-fache GP-Sieger Fernando Alonso hatte nach dem spannenden Rennen einen dicken Hals.
Der Spanier: «Es stimmt, dass wir einen höheren Reifenverschleiss hatten als unsere Gegner. Aber das ist nur ein Problem.»
Der 43-jährige Alonso hadert mit der Strategie von Aston Martin: Er war von Startplatz 7 ins Rennen gegangen, hielt sich eine ganze Weile lang auf P6, aber dann stimmte das Timing nicht.
In der ersten Safety Car-Phase fand sich Alonso auf P10 wieder und reagiert am Funk unwirsch: «All diese Piloten, an die wir Boden verloren haben, fahren die jetzt vielleicht auf schlechteren Reifen? Verlieren wir hier aus Spass Plätze? Schon verrückt, wie ihr das mit mir nie auf die Reihe bekommt.»
Später begründete der Formel-1-Weltmeister von 2005 und 2006: «Der erste Reifenwechsel kam zwei oder drei Runden zu spät, der zweite zwei oder drei Runden zu früh. Wenn wir von P7 kommend und teilweise auf P6 liegen am Ende Neunter werden, während Nico Hülkenberg von Startplatz 19 zum dritten Rang fährt, dann zeigt das – wir machen etwas falsch.»
Grossbritannien-GP, Silverstone
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37:15,735 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +6,812 sec
03. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +34,742
04. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +39,812
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +56,781
06. Pierre Gasly (F), Alpine, +59,857
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:00,603 min
08. Alex Albon (T), Williams, +1:04,135
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:05,858
10. George Russell (GB), Mercedes, +1:10,674
11. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:12,095
12. Carlos Sainz (E), Williams, +1:16,592
13. Esteban Ocon (F), Haas, +1:17,301
14. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:24,477
15. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1 Runde
Out
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Unfallschäden
Isack Hadjar (F), Racing Bulls, Kollision mit Antonelli
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Dreher
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Kollision mit Ocon
Franco Colapinto (RA), Alpine, Motorproblem
WM-Stand (nach 12 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 234 Punkte
02. Norris 226
03. Verstappen 165
04. Russell 147
05. Leclerc 119
06. Hamilton 103
07. Antonelli 63
08. Albon 46
09. Hülkenberg 37
10. Ocon 23
11. Hadjar 21
12. Stroll 20
13. Gasly 19
14. Alonso 16
15. Sainz 13
16. Lawson 12
17. Tsunoda 10
18. Bearman 6
19. Bortoleto 4
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 460 Punkte
02. Ferrari 222
03. Mercedes 210
04. Red Bull Racing 172
05. Williams 59
06. Sauber 41
07. Racing Bulls 36
08. Aston Martin 36
09. Haas 29
10. Alpine 19