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Red Bull Racing: Das ist Horner-Nachfolger Mekies

Von Mathias Brunner
Laurent Meikes zuletzt als Teamchef der Racing Bulls in Silverstone

Laurent Meikes zuletzt als Teamchef der Racing Bulls in Silverstone

​Red Bull Racing stieg 2005 in die Formel 1 ein, Teamchef der ersten Stunde: Christian Horner. Nach 20 Jahren ist Horner weg, ersetzt durch Laurent Mekies (48). Wer ist dieser Franzose?

20 Jahren lang hat der Engländer Christian Horner die Geschicke des Formel-1-Rennstalls Red Bull Racing geleitet, am 9. Juli 2025 wurde bekannt – Horner ist seiner Aufgaben entbunden.

Der neue Mann am Rudervon RBR heisst Laurent Mekies, ist 48 Jahre alt und stammt aus Tours, südwestlich von Paris. Mekies hat den Rufe des pragmatischen Arbeiters, hervorragend vernetzt zur Formel-1-Leitung, zum Autosport-Weltverband FIA und zu den anderen Rennställen, dazu aufgrund seiner Karriere bestens geeignet, seinen neuen Job gut zu machen.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Laurent Mekies erhielt die Begeisterung für den Motorsport von seinem Vater übertragen und war sich bald im Klaren darüber, dass seine Zukunft im Motorsport liegt – auch wenn sein Uni-Professor ihn davor warnte, dass Racing keine besonders klug gewählte Berufsrichtung sei.

Das konnte das Feuer in Laurent nicht löschen, das mit einem Besuch beim Grossen Preis von Frankreich 1988 in Le Castellet entstanden war.

Laurent schloss sein Maschinenbaustudium an der renommierten ESTACA-Schule in Paris ab und verbrachte sein letztes Jahr an der Loughborough University in Grossbritannien, die als Brutstätte für Formel-1-Ingenieure bekannt ist.

Ein Praktikum an der Rennstrecke im Jahr 2000 beim siegreichen Signature-Team in der französischen Formel 3 führte zu einer Stelle als Motoringenieur bei Asiatech, dem Unternehmen, das das Arrows-Team mit seinen Motoren belieferte, und so kam Laurent 2001 zum ersten Mal auf den Geschmack der Formel 1.

Ein Jahr später wechselte er als Renningenieur zu Minardi und blieb für die folgenden 12 Jahre in Faenza. Als das Team 2006 in die Scuderia Toro Rosso umgewandelt wurde, wurde er zum Chefingenieur ernannt und war für alle Vorgänge an der Rennstrecke verantwortlich, von der Konstruktion des Autos in der Fabrik bis hin zum Rennteam an der Rennstrecke. Später wurde er Head of Vehicle Performance und leitete sechs Abteilungen, die sich mit der Kernleistung des Autos befassten.

Laurent wechselte 2014 zur FIA, wo er als Sicherheitsdirektor für alle Sicherheits- und medizinischen Belange des Verbandes in allen Meisterschaften sowie für Forschung und Entwicklung und Homologationsaktivitäten sowohl für die Rennstrecke als auch für die Strasse zuständig war.

Anfang 2017 wurde er zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben zum stellvertretenden F1-Renndirektor ernannt und arbeitete mit Charlie Whiting zusammen. Außerdem war er für alle sportlichen Angelegenheiten in den FIA-Einsitzerkategorien zuständig. Die meisten Insider glaubten: Wenn Whiting abtritt, dann wird Mekies übernehmen. Aber es kam anders.

Im September 2018 wechselte Laurent als Sportlicher Leiter zur Scuderia Ferrari. Im Jahr 2019 übernahm er dort zusätzlich zu seinen bestehenden Aufgaben die Rolle des Head of Track & Performance Area, während er im Jahr 2021 zum Renndirektor befördert wurde.

Im Frühling 2023 wurden beim zweiten Red Bull-Rennstall neben Red Bull Racing die Weichen für die Zukunft gestellt: Franz Tost verabschiedete sich bei AlphaTauri (vormals Toro Rosso) nach dem WM-Finale in Abu Dhabi aus der Teamchef-Rolle. Sein Nachfolger seit Anfang 2024: Laurent Mekies.

Als CEO für die heute Visa Cash App Racing Bulls (VCARB) genannte Mannschaft konnte Red Bull den früheren FIA-Generalsekretär Peter Bayer gewinnen. Der Österreicher kümmert sich um die strategische Ausrichtung des Teams, während Mekies das Tagesgeschäft leitete und für die sportlichen Belange zuständig gewesen ist.

Ende Juli 2023 entband Ferrari seinen Sportchef Mekies von seinen Aufgaben. Der Franzose blickt zurück: «Als mir klar wurde, dass ich monatelang darauf warten muss, meine neue Aufgabe zu übernehmen, da dachte ich – das ist aber frustrierend. Du willst am liebsten gleich mit dem neuen Job anfangen und etwas beitragen.»

«Aber rückblickend hat die Pause gutgetan: Hätte ich sofort wechseln können, dann hätte mich die Intensität des straffen WM-Programms in Atem gehalten. Auf diese Weise jedoch konnte ich mal innehalten, einen Schritt zurück machen und das grössere Bild betrachten. Ich hatte die Gelegenheit, mir in Ruhe zu überlegen, wie ich meine Aufgaben anpacken will.»

Diese Ruhe hat Mekies jetzt nicht: Er wird schon beim kommenden Belgien-GP in Spa-Francorchamps am Kommandostand von Red Bull Racing stehen.


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