Ralf Schumacher: «Das ist ein absolutes No-Go!»

Ralf Schumacher: «Es ist schade, sein eigenes Ergebnis so kaputt zu machen»
Die britischen Wettergötter bescherten den Zuschauern im Formel-1-Rennen von Silverstone viel Spannung, denn die GP-Stars hatten alle Hände voll zu tun, um bei den schwierigen Bedingungen auf der Bahn zu bleiben. Einer, der die Herausforderung gut gemeistert hat, war Lance Stroll, der aus der zweitletzten Reihe losfuhr und zeitweise sogar als Dritter unterwegs war.
Als die Strecke gegen Ende des Rennens abtrocknete, tat sich der Kanadier aber schwer und kämpfte mit dem Reifenabbau. Erst fiel er hinter Nico Hülkenberg und Lewis Hamilton auf Position 5 zurück, in den letzten Runden musste er sich auch Max Verstappen und Pierre Gasly geschlagen geben und mit Rang 7 Vorlieb nehmen.
Nach dem Rennen, das trotz der Positionsverluste insgesamt als Erfolg gewertet werden darf – Stroll holte zum ersten Mal seit dem Miami-GP wieder WM-Zähler – leistete sich der Sohn des Rennstall-Mitbesitzers Lawrence Stroll aber einen verbalen Ausrutscher. Er bezeichnete seinen Dienstwagen als «schlechtestes Stück Scheisse, das ich je gefahren bin». Dafür gab es viel Kritik von den Fans und GP-Beobachtern.
Auch Ralf Schumacher findet klare Worte. Der Deutsche sagt im «Sky»-Podcast «Backstage Boxengasse» zwar: «wir werden ja dafür kritisiert, dass wir oft zu hart mit ihm umgehen, und das trifft manchmal vielleicht auch zu, denn man hat ja gesehen, dass man bei diesen Bedingungen Autofahren können muss, und das tut er auch grundsätzlich. Wie gut oder wie schlecht, ist schwer zu sagen, neben einem Fernando Alonso, der ja auch schon ein gewisses Alter erreicht hat, aber immer noch einen super Job macht. Von dem her ein grosses Kompliment an das gesamte Team, dass man das so geschafft hat.»
Gleichzeitig betont der sechsfache GP-Sieger: «Ich muss sagen, diese Aussage ist sehr enttäuschend, und ganz ehrlich, das ist schon eine Frage der Kinderstube, man muss sich das mal in der Aussenwirkung vorstellen. Die Mechaniker, die da Tag ein Tag aus arbeiten, damit die zwei da Rennen fahren, und dann kommt der Sohn vom Chef und sagt, wunderbar, und das mit so einem Scheiss-Auto. Ich muss sagen, das geht gar nicht, das ist ein absolutes No-Go.»
Er hoffe, dass sich Stroll zumindest intern bei seinem Team entschuldigt, fügte Schumacher an. «Es ist unsäglich, und deutet auf keine gute Erziehung hin», stellt der 50-Jährige klar. «Ich weiss wirklich nicht, in welchem Film er lebt, aber es ist schade, sein eigenes Ergebnis so kaputt zu machen. Es war ja auch eine grosse Feier im Werk von Aston Martin, die hatten ein grosses Zelt vor der Fabrik aufgebaut. Und das sind ja wichtige Punkte, die mit wichtigen Prämien für die Mechaniker und dergleichen verbunden sind. Wenn dann derjenige, der so ein Rennen fährt, das auch noch so kaputt macht, muss man sagen: Setzen, Sechs. Lieber, Lance, entschuldige dich beim Team.»
Grossbritannien-GP, Silverstone
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37:15,735 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +6,812 sec
03. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +34,742
04. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +39,812
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +56,781
06. Pierre Gasly (F), Alpine, +59,857
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:00,603 min
08. Alex Albon (T), Williams, +1:04,135
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:05,858
10. George Russell (GB), Mercedes, +1:10,674
11. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:12,095
12. Carlos Sainz (E), Williams, +1:16,592
13. Esteban Ocon (F), Haas, +1:17,301
14. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:24,477
15. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1 Runde
Out
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Unfallschäden
Isack Hadjar (F), Racing Bulls, Kollision mit Antonelli
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Dreher
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Kollision mit Ocon
Franco Colapinto (RA), Alpine, Motorproblem
WM-Stand (nach 12 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 234 Punkte
02. Norris 226
03. Verstappen 165
04. Russell 147
05. Leclerc 119
06. Hamilton 103
07. Antonelli 63
08. Albon 46
09. Hülkenberg 37
10. Ocon 23
11. Hadjar 21
12. Stroll 20
13. Gasly 19
14. Alonso 16
15. Sainz 13
16. Lawson 12
17. Tsunoda 10
18. Bearman 6
19. Bortoleto 4
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 460 Punkte
02. Ferrari 222
03. Mercedes 210
04. Red Bull Racing 172
05. Williams 59
06. Sauber 41
07. Racing Bulls 36
08. Aston Martin 36
09. Haas 29
10. Alpine 19