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Freund und Vorbild: Leclerc erinnert sich an Bianchi

Von Vanessa Georgoulas
Am heutigen 17. Juli jährt sich der Tod von Jules Bianchi zum zehnten Mal. Der Franzose, der nur 25 Jahre alt wurde, war ein aussergewöhnlicher Mensch und Fahrer – und für Ferrari-Star Charles Leclerc ein enger Freund.

Vor genau zehn Jahren, am 17. Juli 2015, verlor die Formel 1 mit Jules Bianchi ein hoffnungsvolles Talent. Die ganze Motorsport-Welt trauerte um den Ferrari-Nachwuchsstar, der nur 25 Jahre alt wurde. Nachdem er sich Monate zuvor beim Japan-GP 2014 bei einem Unfall schwere Hirnverletzungen zugezogen hatte, fiel er in ein Koma, aus dem er nie wieder aufwachte.

Für Charles Leclerc war das ein besonders schmerzlicher Verlust, denn ihn verband eine enge Freundschaft mit dem acht Jahre älteren Franzosen, der auch der Patenonkel des Monegassen war. Und zum zehnten Todestag erinnert sich der heute 27-Jährige auf «Formula1.com» an Bianchi, über den er sagt: «Er war ein wirklich netter Mensch. Er war sehr lustig und zeigte sich auch von seiner verrückten Seite, wenn man ihn wirklich gut kannte. Er war immer sehr hilfsbereit und auch immer für einen Spass zu haben.»

Und er erinnert sich, wie er seinen ersten Horrorfilm in Anwesenheit von Bianchi sah. «Er wusste nicht, dass ich nur so tat, als würde ich schlafen. Er wollte sichergehen, das sich schlief, weil er sich diesen Film mit meinem älteren Bruder anschauen wollte», erzählt Leclerc.

Auch auf der Strecke war der heute 27-Jährige mit Bianchi unterwegs. «Die klarsten Erinnerungen habe ich wahrscheinlich daran, als ich sechs oder sieben Jahre alt war und zum ersten Mal mit ihm und meinem Bruder ein gemietetes Kart fahren durfte. Normalerweise waren diese Miet-Karts für Erwachsene, aber sein Vater leitete die Rennstrecke und liess uns Dinge tun, die vielleicht nicht ganz erlaubt waren.»

«Ich habe zu ihm aufgeschaut und mit ihm, meinem älteren Bruder und seinem jüngeren Bruder sowie vielen anderen Kart-Profis auf der Bahn zu sein, war damals einfach unglaublich. Wir hatten so viel Spass. Wir warteten, bis die Bahn für die Öffentlichkeit geschlossen wurde, damit wir fahren konnten. Dann drehten wir stundenlang völlig durch. Das sind wohl meine speziellsten Erinnerungen», erzählt Leclerc.

Bianchi sei wohl der ehrgeizigste Mensch, den er getroffen habe, ist sich der GP-Star sicher. «Auf der Kart-Bahn haben wir uns einen harten Wettbewerb geliefert, aber auch bei den dümmsten Kleinigkeiten zuhause. Er war unglaublich frustriert, wenn er mal verlor. Er war auch wirklich besessen davon, besser zu werden, wenn er mal etwas nicht so gut konnte. Dann nutzte er in den folgenden Monaten jede Gelegenheit, um zu trainieren.»

Das zeigte sich auch im Wettkampf gegen andere Athleten. «Ich erinnere mich zum Beispiel daran, wie ich mit ihm Squash gespielt habe. Die ersten paar Male war er schon viel besser als ich, aber dann, etwa fünf oder sechs Monate später, hatte er ein Turnier mit einem der 20 besten Spieler der Welt organisiert.
Er hat sich wirklich gut geschlagen, und das war sehr, sehr beeindruckend, weil er jeden Tag trainiert hatte, um besser zu werden», offenbart Leclerc.

Und der Ferrari-Pilot betont: «Das ist eine Eigenschaft, die ich an Jules immer bewundert habe. Er gab niemals auf und arbeitete hart daran, besser zu werden. Bei allem, was er tat, gab er sein Bestes.» Deshalb hoffe er, dass Jules Bianchi als Talent in Erinnerung bleiben wird. «Er hatte leider nie die Chance, in einem Top-Team mit einem Auto zu fahren, mit dem er sein Talent hätte unter Beweis stellen können», bedauert Leclerc, der sich sicher ist: «Es gibt Leute, denen sieht man an den Augen und am Lächeln an, wie gut sie sind – und Jules war einer dieser Menschen. Das ist wahrscheinlich auch das Wichtigste, an das ich mich bei ihm erinnere – dass er ein freundlicher Mensch war und dass er sehr hart gearbeitet hat, um seine Ziele zu erreichen.»

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