Vettel: Comeback möglich – aber nicht in der Formel 1

Sebastian Vettel
122 Mal stand Sebastian Vettel auf dem GP-Podest, 53 Mal davon als Sieger, vier Mal schaffte es der Deutsche, im Red Bull Racing-Renner die WM-Krone zu erobern. Die Formel-1-Statistik des 38-Jährigen kann sich sehen lassen. Da macht es auch nichts aus, dass keine weiteren Meilensteine dazukommen werden.
Denn Vettel hat nicht vor, in die Startaufstellung der Königsklasse zurückzukehren, wie er den Kollegen von «Auto, Motor und Sport» erzählt hat. «Die Formel 1 ist abgeschlossen. Irgendwann ist die Zeit reif dafür, anderen das Feld zu überlassen. Das sieht man ja gerade an den Rookies. Ich finde es gut, dass jetzt mal ein ganzer Schwung ausgewechselt wurde», betonte er.
Gleichzeitig stellte der GP-Veteran klar: «Das ist kein Votum gegen die Alten, sondern eines für die Jungen.» Er habe sich zu seiner aktiven Zeit auch nicht dafür interessiert, welche etablierten Fahrer sich aus dem Feld verabschiedeten. Für ihn stand nur der eigene Einsatz im Mittelpunkt.
Seinen Rennfahrer-Helm will Vettel aber noch nicht endgültig an den Nagel hängen. Einen Einsatz in der Langstrecken-WM und speziell beim 24h-Klassiker von Le Mans kann er sich durchaus vorstellen, sagt der Heppenheimer: «Früher hat mich der Langstreckensport aus meiner Einzelkämpfer-Sicht ehrlicherweise nicht so interessiert. Das sehe ich heute mit anderen Augen. Ich finde es total spannend, dieses Teamgefüge, sich ein Auto zu teilen, Kompromisse einzugehen.»
Mit ihrem überschaubaren Terminplan passe die WEC auch besser zur Lebensplanung des früheren Formel-1-Piloten, der bereits bei seinem Abschied vom GP-Zirkus angekündigt hatte, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen und sich anderen Projekten zu widmen. Diesen Plan hat er bisher auch umgesetzt und sich mit verschiedenen Aktionen für die Erhaltung der Biodiversität und einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen eingesetzt.