2. Training Ungarn: Norris 1., Verstappen vor Strafe?

Bestzeit für Lando Norris
Das zweite Training zum Grand Prix von Ungarn begann um 17.00 Uhr, das entspricht eher den Bedingungen der Quali vom Samstag (2. August, 16.00 Uhr) als die ersten 60 Trainingsminuten.
Von daher: Die Quali-Simulationen ist einigermassen aussagekräftig, auch wenn das Bild verwässert wird – die Fahrer sind nicht zum gleichen Zeitpunkt mit weichen Reifen unterwegs, und keiner weiss, wie viel Kraftstoff im Tank der Gegner schwappt.
Was wir hingegen wissen: mit welchen Verbesserungen drei Teams am Hungaroring aufgetaucht sind.
Die Racing Bulls mit veränderten Lufteinlässen der Vorderbremse und vergrösserten Kiemen der Motorverkleidung, Aston Martin mit einem neuen Frontflügel. Dazu Red Bull Racing mit einem veränderten Heckflügel für mehr Abtrieb sowie vergrösserten Lufthutzen der Vorderbremse.
Ohne Neuheiten: Williams, Sauber, McLaren, Ferrari, Mercedes, Alpine und Haas.
Das Training begann bei 27 Grad Lufttemperatur, die Rennstrecken-Oberfläche bei 41 Grad (beim Rennen 2024: 58 Grad!), der Wind bei Start und Ziel im Rücken der Fahrer, das erzeugte im ersten Training einige knackige Verbremser mit abgeschliffenen Vorderreifen als Folge.
Fernando Alonso nach seiner Auszeit im ersten Training (Rückenmuskulatur in Behandlung) wieder im Aston Martin, Nico Hülkenberg zurück im Sauber-Rennwagen, nachdem Rookie Paul Aron das erste Training bestritten hatte (frühzeitig out, wegen Elektrikdefekts).
Auf dem Hungaroring können die McLaren-Fahrer die Stärken des MCL39 voll ausspielen – denn der Papaya-Rennwagen ist in mittelschnellen Kurven das schnellste, und davon hat es hier in Ungarn jede Menge.
McLaren-Teamchef Andrea Stella: «Unsere Logik bestand darin – die meisten Kurven aller Strecken übers ganze Jahr sind mittelschnelle Kurven. Wir sind nicht die Besten in schnellen Bögen wie Copse in Silverstone, wir sind nicht die Besten in langsamen Kurven wie in Monte Carlo, aber dafür sind wir die Besten in mittelschnellen Kurven. Das ist nicht das einzige Geheimnis, aber das ist eine Erklärung, wieso wir in diesem Jahr so konkurrenzfähig sind.»
Nico Hülkenberg schaufelte in Kurve 12 eine Ladung Kies auf die Rennstrecke, andere Fahrer wie Ocon und Colapinto jammerten am Funk über die herumliegenden Steinchen und baten die Techniker, in den Daten nach möglichen Schäden am Unterboden zu forschen.
Stand nach 15 Minuten: Piastri, Norris, Leclerc, Antonelli, Russell, Hadjar und Hamilton, Hülkenberg auf P10, Verstappen auf P15. Die Fahrer in einer bunten Mischung aus harten und mittelharten Pirelli, noch keine Läufe auch den rot markierten, weichen Reifen.
Während Norris in Führung ging, kommentierte Verstappen über sein Auto: «Vorderachse, Hinterachse, es ist als würde ich auf Eis fahren.»
Nach gut einer halben Stunde endlich Läufe auf weichen Walzen. Norris brach seinen ersten Versuch ab, in der ersten Kurve kurz aufgehalten. Piastri rückte auf P1, hatte aber viel Verkehr, Norris hatte eine freie Bahn und nutzte das für die neue Bestzeit, gut drei Zehntelsekunden schneller als der australische WM-Leader.
Verstappen hingegen auf weich nur auf P8 (Tendenz fallend), der Niederländer hat mit seinem Auto alle Hände voll zu tun, da hat Red Bull Racing für Samstag viel Arbeit vor sich.
Dann wurde gegen Verstappen auch noch wegen Behinderung ermittelt (Max hatte ein Handtuch im Cockpit und pfefferte das aus dem Wagen). Die FIA bat den Weltmeister nach dem Training zum Gespräch.
Reihenfolge nach der Quali-Simulation: Norris, Piastri, Leclerc, Stroll, Alonso, Hamilton, Russell, Hadjar, Hülkenberg auf P12, Verstappen nur auf P14, Piastri kurz neben der Bahn, dann auch Norris kurz neben der Bahn, die beiden McLaren-Fahrer hauen hier voll rein.
Danach stellten die meisten Fahrer um auf Dauerläufe. Das Training zeigt: Die Bahn entwickelt sich weiter rasant, da werden die Rennwagen am Samstag noch ein ganzes Stück schneller, aber der Eindruck aus dem ersten Training hat sich bestätigt – McLaren ist eine Klasse für sich.
2. Training, Ungarn
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:15,624 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:15,915
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:16,023
04. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:16,119
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:16,233
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:16,329
07. George Russell (GB), Mercedes, 1:16,417
08. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:16,427
09. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:16,485
10. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:16,520
11. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:16,567
12. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:16,680
13. Esteban Ocon (F), Haas, 1:16,704
14. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:16,791
15. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:16,812
16. Carlos Sainz (E), Williams, 1:16,874
17. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:16,946
18. Alex Albon (T), Williams, 1:17,021
19. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:17,043
20. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:17,159
1. Training, Ungarn
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:16,052 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:16,071
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:16,269
04. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:16,681
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:16,734
06. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:16,878
07. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:16,880
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:16,925
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:16,940
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:16,958
11. Alex Albon (T), Williams, 1:16,984
12. Esteban Ocon (F), Haas, 1:17,004
13. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:17,123
14. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:17,184
15. Carlos Sainz (E), Williams, 1:17,195
16. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin, 1:17,269
17. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:17,393
18. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:17,464
19. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:17,652
20. Paul Aron (EST), Sauber, 1:19,788