McLaren-Chef Stella: «Es wird immer knapp sein»

Doppelte Feierlichkeiten bei McLaren zum 200. GP-Sieg: Norris wurde Erster, Piastri Zweiter
Jubel-Tage bei McLaren! Das englische Team fuhr am Sonntag in Budapest zum 200. Sieg in der Geschichte des Rennstalls. Die WM-Führung hat das Papaya-Team damit in jeder Hinsicht ausgebaut: In der Konstrukteurs-WM liegt McLaren mit 559 Punkten bei mehr als doppelt so vielen Zählern wie Verfolger Ferrari (260). In der Fahrer-WM führt Oscar Piastri vor Lando Norris.
Doch der Weg zum Doppel-Sieg (Norris vor Piastri) in Ungarn war gar nicht mal so leicht. Erst mal mussten beide Piloten an Pole-Setter Charles Leclerc vorbei – und sich dann nicht gegenseitig ausschalten. Bis zur letzten Kurve duellierten sich die beiden Fahrer, wurden mehrmals am Funk zur Vorsicht gemahnt. Es blieb fair, alles ging glatt – nach der Zieleinfahrt dürfte sich bei McLaren in der Garage aber doch der eine oder andere eine Schweißperle von der Stirn gewischt haben.
Teamchef Andrea Stella relativierte nach dem Rennen ein wenig, gab aber zu: «Wenn man zwei großartige Fahrer wie Lando und Oscar hat, die um den Sieg und die WM kämpfen, wird es immer knapp sein. Es war gleichzeitig ein faires Rennen, es entsprach definitiv unseren Prinzipien.» Also: Sie dürfen frei fahren, sich duellieren, es gibt keine Stallorder – aber die beiden Teamkollegen dürfen nicht crashen.
Stella: «Wir hatten eine kleine Berührung mit Oscar, aber gleichzeitig hat Lando etwas Platz gelassen, weil er wusste, dass Oscar mit den Bremsen am Limit gewesen wäre. Wir sind sehr stolz darauf, wie Lando und Oscar fahren. Ich denke, das ist eine großartige Art, den Formel-1-Rennsport zu ehren, das sind die Werte von McLaren.»
Und der italienische Ingenieur setzte nach: «Hoffentlich wird es eine Entscheidung zwischen den beiden McLaren-Fahrern, auch wenn wir heute gesehen haben, dass Ferrari zwei Drittel des Rennens um den Sieg mitgefahren ist. Ich denke, wir haben einen sehr unterhaltsamen und interessanten Endspurt vor uns.»
Vor dem Endspurt ist jetzt aber erst mal Sommerpause. Drei Wochen ruht die Formel 1, zwei davon im sogenannten Shutdown. Ende August geht es dann in Zandvoort mit dem GP der Niederlande weiter.
Ungarn-GP, Hungaroring
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:35:21,231 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +0,698 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +21,916
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +42,560
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +59,040
06. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:06,169 min
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:08,174
08. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:09,451
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1:12,645
10. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +1 Runde
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
12. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +1
13. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1
14. Carlos Sainz (E), Williams, +1
15. Alex Albon (T), Williams, +1
16. Esteban Ocon (F), Haas, +1
17. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1
18. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
19. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
Out
Oliver Bearman (GB), Haas, Unterboden beschädigt
WM-Stand (nach 14 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 284 Punkte
02. Norris 275
03. Verstappen 187
04. Russell 172
05. Leclerc 151
06. Hamilton 109
07. Antonelli 64
08. Albon 54
09. Hülkenberg 37
10. Ocon 27
11. Alonso 26
12. Stroll 26
13. Hadjar 22
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Sainz 16
17. Bortoleto 14
18. Tsunoda 10
19. Bearman 8
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 559 Punkte
02. Ferrari 260
03. Mercedes 236
04. Red Bull Racing 194
05. Williams 70
06. Aston Martin 52
07. Sauber 51
08. Racing Bulls 45
09. Haas 35
10. Alpine 20