Warum Sergio Perez in die Formel 1 zurückkehrt

Cadillac-Line-up 2026: Valtteri Bottas (l.) und Sergio Perez
Nach seinem Abschied aus der Formel 1 Ende 2024 und einem Jahr Pause wird Sergio «Checo» Perez 2026 wieder in die Startaufstellung der F1 zurückkehren. Der Mexikaner geht dann für Cadillac an den Start. Das US-Team ist ab 2026 pünktlich zum veränderten Reglement neu dabei – und setzt bei der Fahrerpaarung Sergio Perez/Valtteri Bottas auf Erfahrung. Beide Piloten sind mehr als 200 GPs gefahren, mussten aber ein Jahr lang dem GP-Zirkus von außen zuschauen und sind 2025 ohne Stammcockpit.
Perez über sein mehr oder weniger unfreiwilliges Sabbatjahr 2025: «Für mich war es sehr wichtig, diese Auszeit vom Sport zu haben, vor allem weil erst gegen Ende des Jahres (2024, Anm.) klar wurde, dass ich nicht bei Red Bull Racing weitermachen würde. Anstatt mich also auf etwas einzulassen, nur um in der Formel 1 zu bleiben, brauchte ich diese Zeit, um mich ein wenig vom Sport zu lösen und zu verstehen, was ich als Nächstes in meiner Karriere wirklich will.» Red Bull Racing hatte seinen Vertrag nicht verlängert, Perez verabschiedete sich aus der Formel 1 – zumindest zwischenzeitlich.
Perez: «Am Anfang, vor allem in den ersten Monaten, war mir nicht wirklich klar, was ich als Nächstes tun wollte. Je mehr ich mit dem Cadillac-Team sprach, desto klarer wurde mir aber, dass mich genau das reizt, um zurückzukehren. Es ist ein Projekt für sich. Es geht nicht nur darum, mit einem normalen Team in die Startaufstellung zurückzukehren, um Podiumsplätze, Rennen und Punkte zu kämpfen. Das ist ein ganz neues Projekt, die Dynamik ist meiner Meinung nach anders.»
In seiner Formel-1-Pause kam Perez aber auch eine komplett andere Erkenntnis: «Ich habe gemerkt, dass mir das Training Spaß macht. Ich dachte immer, ich würde es hassen. Aber während meiner Auszeit habe ich gemerkt, dass ich das Training wirklich genieße. Also habe ich mich fit gehalten. Natürlich bin ich seit einer Weile nichts mehr gefahren, außer Kart mit meinem Sohn. Aber es gibt Pläne mit dem Team, vor Jahresende einen Formel-1-Wagen zu testen.»
Cadillac kommt als neues Team in die Formel 1, wird für den ersten Motorenzyklus (bis 2029) mit Ferrari-Antrieb fahren, ansonsten ist aber alles neu. Für Perez, der zuletzt bei Serienweltmeister Red Bull Racing unter Vertrag war, eine Umstellung – denn vermutlich wird Cadillac mindestens zu Beginn erst mal hinterherfahren. Perez betont daher: «Für mich ist das Wichtigste, dass ich gemeinsam mit dem Team Fortschritte mache und die Reise genieße, denn an diesem Punkt meiner Karriere ist es nicht mehr so relevant, ob ich einen Pokal mehr oder weniger habe. Ich möchte die Reise genießen können, aber auch jedes einzelne Wochenende mein Bestes geben. Wenn ich das 24 Wochenenden lang schaffe, bin ich wirklich glücklich.»
Dabei könnte ihm auch eine Lehre aus seiner Formel-1-Pause helfen: «Wenn man einmal einen Schritt zurücktritt und den Sport als Fan betrachtet, wird einem klar, dass die Dinge, die Rennfahrer beschäftigen, für die Öffentlichkeit, für die Menschen, die den Sport kennen, völlig irrelevant sind. Meine Vision zu meiner Rückkehr in den Sport ist vor allem, wieder dabei zu sein, Spaß zu haben und mein Bestes zu geben. Alles andere sind externe Faktoren. Manchmal schafft man es mit einem konkurrenzfähigen Auto aufs Podium, aber manchmal ist man ein großartiges Rennen gefahren und landet auf Platz 15. Und der Fahrer, der auf Platz 15 landet, weiß, dass er zusammen mit dem Team sein Bestes gegeben hat und dass sie Fortschritte machen, und darauf sollte man stolz sein.»