Lewis Hamilton: Zweiter Tiefschlag nach Zandvoort-Aus

Lewis Hamilton
Schon vor der Sommerpause war Lewis Hamilton nicht nur ratlos, sondern regelrecht verzweifelt. Der siebenfache Weltmeister bezeichnete sich als nutzlos und riet seinem Ferrari-Team, ihn auszutauschen. Nach der dringend benötigten Pause wirkte er wieder etwas zuversichtlicher – doch am Rennsonntag musste er gleich zwei bittere Pillen schlucken.
Die erste gab es im Rennen – nach 22 Runden war er als Siebter unterwegs, als er in Runde 23 in der dritten Kurve die Kontrolle über seinen roten Renner verlor und in der Mauer landete. Der Einschlag war hart, und entsprechend ramponiert war der Ferrari. Hamilton selbst blieb unverletzt, nur der Stolz dürfte Kratzer abbekommen haben.
Nach dem Rennen gab es noch dicke Post von den Regelhütern. Denn Hamilton hatte bei seinen Erkundungsrunden vor dem Rennen die Vorgaben des Renndirektors missachtet. Dafür kassierte er eine Strafversetzung in der Startaufstellung des nächsten GP in Monza. Der Grund: Der Renndirektor hatte aufgrund der Beschaffenheit der Strecke alle Teilnehmer darüber informiert, dass in der letzten Kurve vor der Boxengasse doppelte gelbe Flaggen geschwenkt werden würden.
Damit sollte die Sicherheit der Fahrer auf der Startaufstellung und in der Boxengasse gewährleistet werden.Die Vorschriften verlangen, dass jeder Fahrer, der einen Sektor mit doppelt geschwenkten gelben Flaggen durchfährt, «seine Geschwindigkeit deutlich verringert». Ausserdem schreibt Artikel 44.1 des sportlichen Reglements vor, dass alle Fahrer, die mehr als eine Erkundungsrunde drehen, die Einfahrt zur Boxengasse «mit deutlich reduziertem Tempo» befahren müssen.
Hamilton ging auch vom Gas, reduzierte sein Tempo aber nur um etwa 20 km/h im Vergleich zu seinen Runden in den Trainings, was die Regelhüter als nicht deutlich genug ansahen. Auch die Geschwindigkeit mit der er in die Boxengasse einfuhr, war ihnen noch zu hoch.
Immerhin liessen sie mildernde Umstände zu und reduzierten die für gewöhnlich vorgeschriebene Strafversetzung um 10 Startplätze auf die Hälfte. Dies, weil Hamilton klar versucht hatte, seine Geschwindigkeit zu verringern und früher zu bremsen. Das dürfte für den Rekord-GP-Sieger aber nur ein schwacher Trost sein. Denn nun startet er mit einer Hypothek ins Heimspiel seines Ferrari-Teams auf dem Highspeed-Kurs im Königlichen Park.
Niederlande-GP, Zandvoort Circuit
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:38:29,849 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,271
03. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +3,233
04. George Russell (GB), Mercedes, +5,654
05. Alex Albon (T), Williams, +6,327
06. Oliver Bearman (GB), Haas, +9,044
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +9,497
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +11,709
09. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +13,597
10. Esteban Ocon (F), Haas, +14,063
11. Franco Colapinto (RA), Alpine, +14,511
12. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +17,063
13. Carlos Sainz (E), Williams, +17,376
14. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +19,725
15. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +21,565
16. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +22,029
17. Pierre Gasly (F), Alpine, +23,629
18. Lando Norris (GB), McLaren +8 Runden *
Out
* wegen Motorschadens ausgeschieden, aber aufgrund der zurückgelegten Distanz gewertet
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollision mit Antonelli
Lewis Hamilton (GB), Ferrari, Unfall
WM-Stand (nach 15 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 309 Punkte
02. Norris 275
03. Verstappen 205
04. Russell 184
05. Leclerc 151
06. Hamilton 109
07. Antonelli 64
08. Albon 64
09. Hülkenberg 37
10. Hadjar 37
11. Stroll 32
12. Alonso 30
13. Ocon 28
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Bearman 16
17. Sainz 16
18. Bortoleto 14
19. Tsunoda 12
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 584 Punkte
02. Ferrari 260
03. Mercedes 248
04. Red Bull Racing 214
05. Williams 80
06. Aston Martin 62
07. Racing Bulls 60
08. Sauber 51
09. Haas 44
10. Alpine 20