MotoGP: Günther Steiner übernimmt Tech3

Monza: Norris vor Leclerc, Hamilton 5., Verstappen 6.

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc lässt die treuen Tifosi träumen – Zweitschnellster in Monza mit dem Ferrari

Charles Leclerc lässt die treuen Tifosi träumen – Zweitschnellster in Monza mit dem Ferrari

​Zweites Training zum Italien-GP in Monza: Lando Norris erzielt im McLaren Bestzeit, Carlos Sainz glänzt mit P2, Verstappen auf Rang 6, Ernüchterung Kimi Antonelli – mit dem Mercedes im Kies gestrandet.

Die zweiten 60 Minuten Training zum Traditions-GP von Italien im königlichen Park von Monza. Die Rennställe haben für den Highspeed-Kurs in Sachen Teile nochmals nachgelegt, um die Autos windschlüpfiger und auf den Geraden so schnell als möglich zu machen. In Monza werden Spitzentempi im Bereich von 370 Sachen erreicht.

McLaren: Aerodynamisch günstiger verkleidete Vorderradaufhängung, dazu neue Flügel vorne, hinten und über dem Getriebe, die alle auf die besonderen Anforderungen der Monza-Bahn ausgelegt sind.

Ebenso frisch beflügelt (an den gleichen Stellen wie der McLaren) ist der Ferrari. Neuer Frontflügel ebenfalls am Rennwagen von Red Bull Racing, dazu ein verbesserter Unterboden für Verstappen und Tsunoda.

Mercedes mit frischem Geflügel vorne und hinten, dazu optimierter Abschluss des Unterbodens. Neuer Heckflügel am Aston Martin. Neuer Frontflügel am Auto von Haas. Neuer Heck- und Frontflügel am Williams. Schliesslich auch die Racing Bulls mit einem eindrucksvollen Evo-Paket: Heckflügel, Unterboden, Motorverkleidung, Rückspiegelverkleidung.

Keine neuen Teile lediglich bei Alpine und Sauber.

Bei 27 Grad Lufttemperatur (die Bahn 40,6 Grad warm) wieder alle 20 Stammfahrer im Einsatz, nachdem McLaren im ersten Training mit Alex Dunne gefahren war (statt WM-Leader Oscar Piastri) und Alpine mit Paul Aron (statt Franco Colapinto).

Nach dem ersten Training mit beiden Ferrari vorne (Lewis Hamilton, dann Charles Leclerc) hofften die Tifosi natürlich auf eine Fortsetzung.

Die Fahrer im ersten Teil des Trainings beschäftigt mit Reifen-Tests und den mittelharten Reifen von Pirelli. Lando Norris meldete: «Mein rechter Spiegel ist verloren gegangen, ihr müsst mich über den Verkehr genau auf dem Laufenden halten.» Kurz zuvor hatte Oscar Piastri das gleiche Problem gemeldet, offenbar ein Vibrationsproblem, möglicherweise wegen einer ungewöhnlichen Frequenz beim Räubern über die Monza-Randsteine.

Derweil gab Lando Norris auf der Bahn den Ton an, dann unterboten von Verstappen, von Russell, von Piastri.

Nach zehn Minuten ratterte Alpine-Fahrer Pierre Gasly durch den Kies in Ascari, konnte aber weitermachen.

Dann rote Flagge: Antonelli hatte in der zweiten Lesmo den Mercedes im Kies versenkt, vorzeitig Feierabend. Wieder mal.

Ex-GP-Fahrer Timo Glock: «Kimi hat längst bewiesen, dass er Rennauto fahren kann. Nun muss er Rückschläge ausblenden, versuchen, sich selber nicht zu viel Druck zu machen, keine Selbstzweifel aufkommen lassen. Derzeit läuft bei ihm schon so Einiges schief.»

Reihenfolge zu diesem Zeitpunkt: Norris, Piastri, Alonso, Russell, Verstappen, Leclerc, Antonelli, Albon, Bortoleto und Ocon, Hamilton auf P11, Hülkenberg auf P13.

Nach sechs Minuten ging es weiter. Leclerc an die Spitze (Applaus von der Haupttribüne), dann Verstappen an der Spitze (kein Applaus von der Haupttribüne).

Gabriel Bortoleto und Oscar Piastri in der zweiten Lesmo beide mit den linken Rädern im Kies, aber beide konnten weiterbrettern. Aber viel Kies auf der Bahn dort. An der gleichen Stelle hatte Williams-Fahrer Alex Albon nach 25 Minuten einen üblen Schlenker – gerade nochmals gut gegangen!

Fast zur gleichen Sekunde Albon-Stallgefährte Carlos Sainz an der Spitze, die Williams zeigen hier soliden Speed.

WM-Leader Piastri monierte am Funk, sein Sitz werde hier recht warm, «wie schon in den letzten zwei Jahren». Das liegt daran, dass der tief gelegte Wagen viel aufsetzt.

Fast zeitgleich Lando Norris in der zweiten Schikane innen zu sehr auf dem Randstein, dann am Kurvenausgang im Kies, dies nach Bestzeit im ersten Pistensektor, Runde verpfuscht.

In Monza sind die Kiesbetten recht nahe an der Strecke, da werden Fehler sofort bestraft.

Norris, inzwischen auf weichen Reifen, neu vorne, vier Zehntel vor Nico Hülkenberg (der Sauber-Fahrer ebenfalls auf weich).

Gabriel Bortoleto wird nach dem zweiten Training bei den Rennkommissaren vorstellig werden müssen, zu wenig verlangsamt bei der Unfallstelle von Antonelli.

Nun mehr und mehr Piloten auf weichen Reifen, die Zeitenliste änderte im Sekundentakt.

Aber Ernüchterung für die Leclerc-Fans: nur P5. Hamilton machte das besser – Zweitschnellster hinter Norris.

Leclerc schimpfte am Funk: «Ich habe mit diesen Reifen null Grip.» Und er hatte in Lesmo 2 einen Fehler drin.

Auch Piastri kam nicht in die Hufe, nur Siebter.

Max Verstappen hatte im zweiten Pistenteil einen Schnitzer und brach seinen Versuch ab.

Stand nach 35 Minuten: Norris, Sainz, Piastri, Hamilton, Verstappen, Albon, Hülkenberg, Tsunoda, Russell und Leclerc.

Max über sein Auto: «Ich habe fast das Heck aus der Kontrolle verloren, der Wagen hüpft auf der kleinsten Bodenunebenheit.»

Dennoch der Red Bull Racing-Star nur zwei Zehntel hinter der Bestzeit von Norris.

Dann legte Leclerc nach, aber zur Enttäuschung der Ferrari-Fans konnte er die Bastion Norris nicht stürmen.

Glück für den Monegassen kurz vor Schluss – im Dauerlauf in der Ascari neben die Bahn geraten, zum Glück kein Unfall.

Das Abschlusstraining vom 6. September wird ein heisser Tanz – die ersten 17 Fahrer liegen hier innerhalb von einer Sekunde.


2. Training, Italien

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:19,878 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:19,961
03. Carlos Sainz (E), Williams, 1:19,974
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:20,059
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:20,070
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20,077
07. Alex Albon (T), Williams, 1:20,179
08. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:20,241
09. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:20,269
10. George Russell (GB), Mercedes, 1:20,276
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:20,383
12. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:20,475
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:20,528
14. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:20,607
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:20,645
16. Esteban Ocon (F), Haas, 1:20,654
17. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:20,811
18. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:21,102
19. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:21,367
20. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:21,564



1. Training, Italien

01. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:20,117 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:20,286
03. Carlos Sainz (E), Williams, 1:20,650
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20,692
05. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:20,940
06. Lando Norris (GB), McLaren, 1:21,021
07. Alex Albon (T), Williams, 1:21,073
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:21,110
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:21,114
10. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:21,158
11. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:21,172
12. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:21,179
13. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:21,201
14. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:21,292
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:21,295
16. Alex Dunne (IRL), McLaren, 1:21,606
17. Esteban Ocon (F), Haas, 1:21,642
18. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:21,653
19. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:22,058
20. Paul Aron (EST), Alpine, 1:22,153

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