FP1 Monza: Hamilton-Bestzeit & Freispruch für Leclerc

Lewis Hamilton glänzte in seinem ersten Monza-Trainingseinsatz in Rot mit der Bestzeit
Nachdem es in der Nacht auf den Trainingsfreitag in Monza noch geregnet hatte, wurden die GP-Stars zum ersten freien Training von einem strahlend blauen Himmel begrüsst. Die Asphalttemperatur lag entsprechend bei warmen 42,2 Grad Celsius, die Aussentemperatur betrug 25,8 Grad, als Nico Hülkenberg als Erster ausrückte und dabei eine ganze Reihe von Autos im Schlepptau hatte.
Es dauerte nicht lange, bis alle FP1-Teilnehmer unterwegs waren, wobei zwei Stammfahrer fehlten: WM-Leader Oscar Piastri überliess sein Cockpit Alex Dunne, Paul Aron durfte im Alpine-Renner von Franco Colapinto Gas geben.
Die beiden Nachwuchshoffnungen blieben vorerst auf der Bahn, dafür leisteten sich erst Lando Norris im McLaren und kurz darauf auch Ferrari-Star Charles Leclerc einen Fehler in der ersten Schikane. Besser lief es für Leclercs Teamkollegen Lewis Hamilton, der die Runde auf den mittelharten Reifen in 1:22,235 min schaffte und sich damit kurzzeitig über die erste Position freuen durfte.
Alex Albon übernahm bald darauf die Spitzenposition, obwohl er auf den harten Reifen ausgerückt war. Bald darauf wurde auch der Londoner verdrängt, denn Titelverteidiger Max Verstappen legte eine neue Messlatte. Der Niederländer aus dem Red Bull Racing Team liess sich eine Rundenzeit von 1:21,166 min gutschreiben. Das liess Albon nicht auf sich sitzen und konterte mit 1:21,073 min.
Während sich Alpine-Zugpferd Pierre Gasly über den vor ihm fahrenden Carlos Sainz aufregte, weil dieser nicht Platz machte, konterte Verstappen auf dem gleichen Medium-Satz, auf dem er die Arbeit aufgenommen hatte, mit 1:20,751 min. Schwer tat sich hingegen Paul Aron, der nach knapp 20 Minuten einen Dreher in der zweiten Schikane hinlegte. Der Este hatte Glück im Unglück und konnte unverrichteter Dinge weiterfahren.
Kurz vor Halbzeit freuten sich die Tifosi über die zweitschnellste Runde von Charles Leclerc. Die Freude währte allerdings nicht lange, denn bald schob sich Carlos Sainz vor seinen früheren Teamkollegen. In Geduld üben musste sich Yuki Tsunoda, an dessen Auto am Unterboden geschraubt wurde. Der Japaner lag zu diesem Zeitpunkt auf Platz 13.
Zur Halbzeit lautete die Reihenfolge Verstappen vor Sainz, Leclerc, Albon, Isack Hadjar, Fernando Alonso, Liam Lawson, Hamilton, Norris, Lance Stroll, George Russell, Gabriel Bortoleto, Tsunoda, Kimi Antonelli, Nico Hülkenberg, Oliver Bearman, Pierre Gasly, Esteban Ocon, Aron und Dunne.
Fünf Minuten nach der Halbzeit-Marke wurden die roten Flaggen gezeigt – ausgelöst hatte diese Hadjar, der in der Ascari-Schikane mit einem Ausflug ins Kiesbett für eine dreckige Strecke gesorgt hatte. Auch Norris rumpelte durchs Kiesbett, der McLaren-Star tat dies in einer der Lesmo-Kurven.
Schon zuvor hatten die GP-Stars die Zeitenjagd auf den weichen Reifen eröffnet. Der Erste, der die rot markierten Walzen montieren liess, war Dunne, der sich auf Platz 15 einreihte. Auch Verstappen gab auf den weichen Gummis Gas und berichtete, dass er immer noch viel ins Rutschen geriet. Dennoch verbesserte er die Bestmarke auf 1:20,692 min.
Acht Minuten dauerte die Zwangspause, danach durften die GP-Stars wieder Gas geben. 18 Minuten blieben ihnen, um sich weiter an die Highspeed-Strecke zu gewöhnen. Bange Minuten mussten Ferrari und Leclerc ausharren, denn der Monegasse stand unter Verdacht, einen Sauber überholt zu haben, als schon die roten Flaggen gezeigt wurden. Die On-Board-Aufnahme zeigte aber klar, dass die rote Flagge auf seinem Lenkrad-Display erst aufleuchtete, als er seinen Überholversuch startete. Entsprechend schnell wurde er freigesprochen.
Der Rennfahrer aus Monte Carlo durfte sich kurz darauf noch einmal freuen, denn mit 1:20,286 min setzte er sich an die Spitze. Sein Teamkollege Hamilton blieb 0,477 sec langsamer und reihte sich auf Platz 3 ein. Wir erinnern uns: Der Rekord-GP-Sieger muss wegen seiner Startplatz-Strafe, die er in Zandvoort kassiert hatte (er hatte die Vorgaben des Renndirektors nicht befolgt) mit einer Hypothek von fünf Startpositionen ins Heimrennen von Ferrari gehen.
Auch in den letzten Minuten blieb es spannend. So beschwerte sich etwa Dunne über Bearman, der ihm m Weg war, und Alonso wirbelte durch einen Ausritt viel Staub auf. Hamilton setzte sich mit 1:20,117 min an die Spitze, während Russell seinen GP-Renner in der letzten Minute am Streckenrand abstellte.
1. Training, Italien
01. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:20,117 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:20,286
03. Carlos Sainz (E), Williams, 1:20,650
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20,692
05. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:20,940
06. Lando Norris (GB), McLaren, 1:21,021
07. Alex Albon (T), Williams, 1:21,073
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:21,110
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:21,114
10. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:21,158
11. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:21,172
12. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:21,179
13. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:21,201
14. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:21,292
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:21,295
16. Alex Dunne (IRL), McLaren, 1:21,606
17. Esteban Ocon (F), Haas, 1:21,642
18. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:21,653
19. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:22,058
20. Paul Aron (EST), Alpine, 1:22,153