Charles Leclerc/Ferrari: Lauda ehren, McLaren bügeln

Mit diesem Helm fährt Charles Leclerc 2025 in Monza
Vor 50 Jahren eroberte Niki Lauda in Monza den ersten Fahrer-WM-Titel von Ferrari nach elf Jahren (John Surtees 1964). Dem Wiener reichte im Italien-GP 1975 ein dritter Platz zum Titel, zum Delirium der Tifosi gewann Clay Regazzoni im anderen Ferrari den Grand Prix.
Der Monegasse Charles Leclerc trägt dieses Wochenende einen Lauda-roten Helm, im Retro-Stil beschriftet. Der achtfache GP-Sieger sagt: «Ich habe Niki leider nie Rennen fahren sehen, weil ich dafür zu jung bin. Aber ich erinnere mich gut an ein Treffen im Fahrerlager. Er hatte sehr nette Worte für mich. Im Gespräch mit anderen Leuten erkannte ich dann, dass das nicht oft vorgekommen sei, ein solches Lob. Niki war ein brutal objektiver Mensch. Und das verlieh seinen Worten noch mehr Gewicht.»
«Lauda hat in diesem Sport seine Spuren hinterlassen; er hat die Geschichte der Formel 1 und des Sports im Allgemeinen mitgeschrieben. Auch die von Ferrari. Lauda ist eine sehr wichtige Person für Ferrari geblieben.»
Vor einem Jahr hat Charles Leclerc den Grossen Preis von Italien gewonnen, zum zweiten Mal nach 2019. Die Chancen auf einen dritten Erfolg scheinen gering zu sein – McLaren ist 2025 überlegen.
Aber der 27-jährige Leclerc weiss: «Im vergangenen Jahr ging McLaren aus der ersten Reihe ins Rennen, aber am Ende hatten wir die Nase vorn. Wir werden erneut versuchen, unsere Gegner irgendwie zu überraschen. Letztlich muss das Ziel immer sein, zu gewinnen – ob in Monza oder anderswo.»
Ein Blick zurück auf die Kollision mit Kimi Antonelli in Zandvoort. Charles sagt: «Kimi hat sich sofort bei mir gemeldet und sich entschuldigt. Aber in Zandvoort muss man aggressiv sein, wenn man überholen will, so etwas passiert halt. Ich habe auch schon solche Fehler gemacht. Es tut weh, wenn man das Rennen auf diese Weise beendet, aber das ist nun mal Teil des Sports.»
Auf welchen Strecken 2025 wittert Leclerc die besten Chancen, den ersten Saisonsieg von Ferrari einzufahren? Charles meint: «Realistisch gesehen gibt es keine Strecke, auf welcher wir stärker sein können als McLaren. Aber Baku könnte für uns ganz gut sein. In Monza erlebten wir immer wieder Überraschungen. Auch Singapur und Las Vegas sollten zu unserem Wagen passen. Las Vegas ist so einzigartig, dass immer etwas Unerwartetes passieren kann. In Singapur ist das Qualifying entscheidend.»
Mehrfach-Sieger des Italien-GP in der Formel 1
5 Siege
Michael Schumacher (D)
Lewis Hamilton (GB)
4 Siege
Nelson Piquet (BR)
3 Siege
Juan Manuel Fangio (RA)
Stirling Moss (GB)
Ronnie Peterson (S)
Alain Prost (F)
Rubens Barrichello (BR)
Sebastian Vettel (D)
2 Siege
Alberto Ascari (I)
Phil Hill (USA)
John Surtees (GB)
Jackie Stewart (GB)
Clay Regazzoni (CH)
Niki Lauda (A)
Ayrton Senna (BR)
Damon Hill (GB)
Juan Pablo Montoya (COL)
Fernando Alonso (E)
Charles Leclerc (MC)
Max Verstappen (NL)