Ferrari-Star Leclerc: Grosse Zweifel trotz Top-Zeiten

Charles Leclerc
Dass Charles Leclerc mit sich selbst oft hart ins Gericht geht, ist bekannt. Der Ferrari-Pilot hat schon oft vor der Kamera sein Herz ausgeschüttet und seine eigene Leistung kritisiert. Normalerweise geschieht das nach Einsätzen, in denen er sich auch etwas hat zuschulden kommen lassen. Doch am Trainingsfreitag in Baku war er stark unterwegs.
Die erste Session beendete er als Drittschnellster, sein Rückstand auf die FP1-Bestzeit von Lando Norris betrug allerdings mehr als eine halbe Sekunde. In der zweiten Session, in der die McLaren Stars Norris und Oscar Piastri nicht fehlerfrei blieben und ungewöhnlich weit hinten landeten, zeigte der Monegasse eine noch bessere Form und reihte sich hinter seinem Teamkollegen Lewis Hamilton auf dem zweiten Platz ein.
Die Tagesbestzeit des siebenfachen Weltmeisters verpasste er nur um 74 Tausendstel. Dennoch erklärte er nach getaner Arbeit nüchtern: «Es war ganz okay, aber ich denke, gerade meinerseits ist da noch sehr viel mehr Potenzial vorhanden. Ich habe heute keinen super Job gemacht.»
Der 27-Jährige aus Monte Carlo räumte aber auch ein: «Ganz generell sehen wir aber stark aus, was natürlich gut ist. Allerdings gibt es da auch ein grosses Aber: McLaren ist buchstäblich in einer anderen Welt unterwegs. Norris hat ein paar Runden nicht beendet, die sehr, sehr stark aussahen. Deshalb glaube ich, dass wir am Samstag eine grosse Überraschung erleben werden.»
Er zweifle daran, dass er im Kampf um die Pole mit den beiden WM-Spitzenreitern mithalten kann, betonte Leclerc daraufhin, tröstete sich aber auch gleichzeitig: «Aber im Vergleich zu den anderen Gegnern scheinen wir in einer guten Lage zu sein.» Und der aktuelle WM-Fünfte, der in den vergangenen vier Jahren jeweils die Baku-Pole erobern konnte, erinnerte sich: «Ich glaube aktuell nicht, dass wir um den Sieg kämpfen können, aber sag niemals nie. 2021 und in vielen anderen Qualifyings hier hatte ich auch das Gefühl, dass es unmöglich sein würde, die Pole zu holen. Und am Ende schaffte ich es doch. Deshalb ist die Hoffnung gross, auch wenn es unwahrscheinlich wirkt.»
2. Training, Aserbaidschan
01. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:41,293 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:41,367
03. George Russell (GB), Mercedes, 1:41,770
04. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:41,779
05. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:41,891
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:41,902
07. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:41989
08. Esteban Ocon (F), Haas, 1:42,167
09. Alex Albon (T), Williams, 1:42,177
10. Lando Norris (GB), McLaren, 1:42,199
11. Carlos Sainz (E), Williams, 1:42,255
12. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:42,295
13. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:42,443
14. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:42,444
15. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:42,561
16. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:42,674
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:42,771
18. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:42,820
19. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:42,967
20. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:43,322
1. Training, Aserbaidschan
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:42,704 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:43,014
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:43,256
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:43,257
05. Alex Albon (T), Williams, 1:43,563
06. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:43,738
07. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:43,790
08. Carlos Sainz (E), Williams, 1:43,859
09. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:43,903
10. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:43,975
11. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:43,985
12. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:43,986
13. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:44,087
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:44,087
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:44,139
16. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:44,151
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:44,329
18. Esteban Ocon (F), Haas, 1:44,439
19. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:45,299
20. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:45,418