Langstrecken-WM: BMW verliert alles

Max Verstappen (1.): «Unglaublich glücklich!»

Von Silja Rulle
Max Verstappen feierte seinen Sieg in Aserbaidschan zusammen mit seinem Team

Max Verstappen feierte seinen Sieg in Aserbaidschan zusammen mit seinem Team

Max Verstappen (Red Bull Racing) fuhr in Baku von der Pole-Position zu seinem 67. Formel-1-Sieg. Der Niederländer verriet, dass er froh war, dass das Rennen im Vergleich zum Qualifying recht ruhig verlaufen ist.

Max Verstappen von Red Bull Racing macht mit seinem Sieg in Baku in der WM-Wertung satte 25 Punkte auf Oscar Piastri und 19 Zähler auf Lando Norris (beide McLaren) gut. Durch das schlechte Abschneiden von McLaren ist auch die vorzeitige WM-Entscheidung zu Papaya-Gunsten vertagt.

Für Max Verstappen ist es sein 67. Sieg in der Formel 1 – und sein zweiter in Serie (nach Monza). Verstappen: «Dieses Wochenende war für uns unglaublich. Letzte Wochenende war schon großartig, aber es ist fantastisch, hier zu gewinnen. Das Auto hat mit beiden Reifenmischungen wirklich gut funktioniert. Wir hatten freie Fahrt die ganze Zeit über, konnten so auf die Reifen achten. Es war vergleichsweise unkompliziert, auch wenn es hier natürlich nie einfach ist. Es war sehr windig, das Auto hat sich also ständig bewegt. Ich bin unglaublich glücklich mit dieser Leistung bei diesen Bedingungen.»

Im Vergleich zum chaotischen Qualifying am Vortag kam das Rennen in Baku ohne größere Unterbrechungen aus. Zu Beginn verunfallte WM-Leader Oscar Piastri (siehe unten), aber nach einer kurzen Safety-Car-Phase gingen die Turbulenzen nicht über kleinere Berührungen und Dreher hinaus.

Verstappen: «Im Rennen muss man immer etwas vorsichtiger sein, alle haben versucht, den Einstopper durchzuziehen, ich denke also, dass alle etwas vorsichtiger waren. Außerdem wurden die Reifenmischungen, die wir heute gefahren sind, mittel und hart, bis heute nicht wirklich viel verwendet. Ich war froh, dass es nicht so viel Safety-Car gab.»

So lief das Rennen in Baku:

Das völlig chaotische Qualifying mit insgesamt sechs roten Flaggen (Rekord!) am Samstag sorgte für eine ungewöhnliche Startaufstellung: Max Verstappen auf der Pole – so weit nicht unüblich, seine erste Pole in Baku war es aber trotzdem. Von Platz 2 ging Carlos Sainz im Williams ins Rennen, von Rang 3 Liam Lawson von den Racing Bulls. Dann die beiden Mercedes (Antonelli vor Russell), gefolgt von Red Bull Racing-Pilot Yuki Tsunoda. Fans von McLaren müssen ungewohnt weit nach hinten schauen: Lando Norris von 7, Oscar Piastri von 9. Der Australier war gecrasht, Norris erwischte einen Randstein, konnte sich aber retten. Ferrari von 10 (Leclerc) und 12 (Hamilton). Piastri und Alpine-Mann Franco Colapinto wechselten wegen ihrer Unfälle das Chassis, starteten aber unverändert. Esteban Ocon wurde wegen eines illegalen Heckflügels disqualifiziert, durfte aber von ganz hinten starten.

Das Starterfeld war in der Reifenwahl beinahe 50:50 gespalten: Neun Fahrer, darunter Pole-Mann Verstappen, starteten auf Hart, der Rest auf Medium. Der Niederländer kam beim Start auch richtig gut weg – aber die Augen richteten sich schnell nach hinten: Oscar Piastri startete erst zu früh, fiel dann weit zurück – und schlug dann in Kurve 6 ein. Auf seinem Lenkrad zu sehen: Anti-Stall. Nach seinem Quali-Crash vom Samstag nun auch der Unfall am Sonntag. Und das Ende des Rennens für den WM-Leader – und eine Safety-Car-Phase für den Rest des Feldes.

Die Top-4 danach bei freier Fahrt unverändert, Tsunoda schob sich zwischen die Mercedes, die beiden Ferrari (mit Norris in der Mitte) kämpften sich auf 7 und 9 vor. Nico Hülkenberg hinten auf Platz 15 nach einer Berührung mit Ocon, der unter Safety-Car zweimal an die Box kam. Der ausgeschiedene Piastri und Fernando Alonso bekamen beide eine 5-Sekunden-Strafe für Frühstarts.

Hinten im Feld eine Berührung zwischen Albon und Colapinto, der sich drehte und die Wand touchierte, aber weiterfahren konnte. Albon bekam eine 10-Sekunden-Strafe aufgebrummt. Russell hatte unterdessen Tsunoda überholt und steckte hinter seinem Teamkollegen Antonelli fest, funkte, er habe den Reifenvorteil. Wenig später rief Mercedes Antonelli zum Reifenwechsel.

Aus der Spitzengruppe verabschiedeten sich Lawson und Sainz mit den Mediums entsprechend früher zum Stopp, das Führungsquintett vor ihren eigenen Stopps also: Verstappen, Russell, Tsunoda, Norris, Hamilton. Gut zehn Runden später kam dann auch die zweite Reifenwechsel-Gruppe zum Service: Beim Stopp von Norris in Runde 38 klemmte es dann beim Reifenwechsel vorne rechts (4,1 Sekunden), Verstappen kam in Runde 41 als Letzter. Neue Rangordnung danach: Verstappen, Russell, Sainz, Antonelli, Lawson, Tsunoda, Norris, Leclerc, Hamilton und Hadjar. Danach zog noch Hamilton an Leclerc vorbei – ansonsten ging es wie gehabt und im Vergleich zum Vortag ruhig und sortiert ins Ziel.

Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
02. George Russell (GB), Mercedes, +14,609 sec
03. Carlos Sainz (E), Williams, +19,199
04. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +21,760
05. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +33,290
06. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +33,808
07. Lando Norris (GB), McLaren, +34,227
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +36,310
09. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +36,774
10. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +38,982
11. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +67,606
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +68,262
13. Alex Albon (T), Williams, +72,870
14. Esteban Ocon (F), Haas, +77,580
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +78,707
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +80,237
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +96,392
18. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1 Runde
19. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
Out
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Unfall

WM-Stand (nach 17 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 324 Punkte
02. Norris 299
03. Verstappen 255
04. Russell 212
05. Leclerc 165
06. Hamilton 121
07. Antonelli 78
08. Albon 70
09. Hadjar 39
10. Hülkenberg 37
11. Stroll 32
12. Sainz 31
13. Lawson 30
14. Alonso 30
15. Ocon 28
16. Tsunoda 20
17. Gasly 20
18. Bortoleto 18
19. Bearman 16
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 623 Punkte
02. Mercedes 290
03. Ferrari 286
04. Red Bull Racing 272
05. Williams 101
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 62
08. Sauber 55
09. Haas 44
10. Alpine 20

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