MotoGP: KTM brauchte neue Kapitäne

FP1 Katar: McLaren vorn, Arbeit für Max Verstappen

Von Vanessa Georgoulas
Oscar Piastri war im freien Training in Katar der Schnellste

Oscar Piastri war im freien Training in Katar der Schnellste

Das einzige freie Training auf dem Lusail International Circuit beendete das McLaren-Duo an der Spitze, wobei der WM-Zweitplatzierte Oscar Piastri die Nase vorn hatte. Max Verstappen belegte den sechsten Platz.

Zum ersten freien Training auf dem 5,419 km langen Lusail International Circuit wurden die GP-Stars wie erwartet von freundlichen Wetterbedingungen begrüsst. Die Aussentemperatur lag bei 25,6 Grad Celsius und die Strecke war immer noch knapp 33 Grad heiss. Die Regenwahrscheinlichkeit bezifferten die Wetterexperten wenig überraschend mit 0 Prozent, als die Ampel am Ende der Boxengasse auf Grün sprang.

Der Rundkurs füllte sich schnell, sodass nach fünf Minuten bereits 13 Rundenzeiten auf dem Zeitenmonitor zu sehen waren. George Russell führte das Feld mit 1:24,790 min vor Max Verstappen und Isack Hadjar an. Erst auf Platz 4 folgte Oscar Piastri, dessen McLaren-Teamkollege Lando Norris nach dem ersten schnellen Versuch sogar nur den zehnten Platz belegte.

Das änderte sich schnell, denn die Streckenverhältnisse verbesserten sich ständig und entsprechend viel Bewegung gab es auf der Zeitenliste. Verstappen hatte nach zehn Minuten mit 1:23,343 min die Nase vorn, doch wenige Minuten später setzte Piastri mit 1:23,039 min eine neue Messlatte, die bald von Russell mit 1:22,962 min weiter nach unten gedrückt wurde.

Zu diesem Zeitpunkt belegte WM-Leader Norris noch Platz 16, der Brite war nach sechs Runden an die Box abgebogen. Piastri absolvierte einen Umlauf mehr, bevor er die McLaren-Box ansteuerte, während Verstappen nach einem Ausritt Probleme mit der Lenkung bekundete. Dennoch schaffte er es kurz darauf, mit 1:22,372 min eine neue Bestmarke zu setzen. Diese hielt sich nicht lange, denn Russell legte mit 1:22,165 min nach.

So führte der Mercedes-Pilot die Tabelle nach 20 Minuten an, allerdings hatten die WM-Spitzenreiter von McLaren beide nur sechs bzw. sieben Runden gedreht und sich danach nicht mehr auf der Strecke blicken lassen. Verstappen wunderte sich derweil nicht nur über das Fahrverhalten seines GP-Renners, er ärgerte sich auch über Pierre Gasly, der just in jenem Moment auf die linke Seite der Strecke rüberzog, als Verstappen ihn überholte. Beide waren im Schleichgang unterwegs und Verstappen ärgerte sich am Funk: «Oh mein Gott, wer ist das? Blinder Idiot».

Mit Lenk-Problemen kämpfte auch Charles Leclerc, der sich in der 23. Minute in der vierten Kurve vertat. «Ich spüre gar nichts, das ist wirklich frustrierend. Ich habe mit dieser Servolenkung keine Ahnung, wie die Balance des Autos ist», ärgerte sich der Monegasse, der kurz darauf die Box ansteuerte.

Norris und Piastri die wegen einer Set-up-Anpassung in den Boxen weilten, waren da schon wieder unterwegs, tauchten aber vorerst nicht an der Spitze auf. Eine Zwangspause musste auch Nico Hülkenberg einlegen, weil die Abstimmung seines Sauber-Renners angepasst wurde. Doch auch der Deutsche konnte wieder ausrücken.

Zur Halbzeit führte Russell noch die Zeitenliste vor Verstappen, Hadjar, Fernando Alonso, Alex Albon, Carlos Sainz, Yuki Tsunoda, Kimi Antonelli, Piastri und Liam Lawson an. Norris, Lewis Hamilton, Lance Stroll, Charles Leclerc, Hülkenberg, sein Teamkollege Gabriel Bortoleto, Gasly, Franco Colapinto und das Haas-Duo Esteban Ocon und Oliver Bearman folgten auf den weiteren Positionen des Zeitenmonitors.

Auch in der zweiten Hälfte des Trainings lief es nicht problemlos für Verstappen, der nun über Schaltprobleme klagte. Ganz andere Sorgen hatte Hamilton, der die Ferrari-Box ansteuerte, als sein Team noch nicht bereit war. Deshalb musste sich der siebenfache Weltmeister gedulden, bis jemand den hinteren Wagenheber aus dem Weg brachte.

Knapp zehn Minuten vor dem Ende der Session wurden die weichen Reifen ausgepackt und Hadjar drückte die Bestmarke auf 1:21,819 min. Lange währte die Freude des Rookies aber nicht, denn erst wurde er von Sainz und kurz darauf von Alonso in den Schatten gestellt. Der zweifache Weltmeister schaffte die Runde in 1:21,562 min.

Nach dem ersten schnellen Versuch der WM-Titelkandidaten auf den weichen Reifen lautete die Reihenfolge an der Spitze Norris vor Piastri und Verstappen. Russell und Antonelli kämpften mit dem Verkehr und mussten sich mit den Plätzen 8 und 9 begnügen. Einen Ausritt unternahm Leclerc, der sich auf Platz 11 einreihte und bald durchgereicht wurde.

Hülkenberg verbesserte sich auf den siebten Platz und Hamilton schaffte es rund fünf Minuten vor Schluss, die bis dato achtschnellste Runde zu drehen. Verstappen bog an die Box ab, während Piastri mit 1:20,923 min nachlegte und die Spitzenposition übernahm.

Bis zum Ende wurden die Zuschauer am Lusail International Circuit mit schnellen Runden und einigen Ausritten für ihr Kommen belohnt. An der Spitze änderte sich aber nichts mehr, Piastri durfte sich über die Bestzeit im einzigen freien Training von Katar freuen.

1. Training, Katar

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:20,924 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:20,982
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:21,310
04. Carlos Sainz (E), Williams, 1:21,404
05. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:21,503
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:21,504
07. Alex Albon (T), Williams, 1:21,609
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:21,668
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:21,669
10. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:21,698
11. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:21,698
12. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:21,783
13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:21,796
14. George Russell (GB), Mercedes, 1:21,824
15. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:21,926
16. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:21,926
17. Esteban Ocon (F), Haas, 1:22,096
18. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:22,424
19. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:22,562
20. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:23,526

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