Suzuka: Wer wirft den ersten Stein?
Hamilton (McLaren) und Vettel (Red Bull Racing) in Singapur
Stehen wir vor einem Wochenendes der technischen Querelen, Proteste und Disqualifikationen?
Die technischen Regelhüter des Autoverbands FIA haben sich hier in Suzuka am Donnerstag-Morgen vier Formel-1-Renner genauer angesehen. Es geht um die Torsions-Steifigkeit der Frontflügel. Zwei der kontrollierten Autos liegen im grünen Bereich, zwei könnte man als grenzwertig einstufen.
Derzeit wird darüber diskutiert, wie nun weiter vorgegangen werden muss.
Die FIA war nach dem Singapur darauf aufmerksam gemacht worden, dass mindestens zwei Rennställe eine Grauzone im Reglement nutzen. Nachdem im vergangenen Winter die entsprechenden Belastungstests verschärft worden sind, geht es nicht mehr um Frontflügel, die sich bananengleich zur Seite herunterbiegen. Es geht vielmehr um Flügel, die nach vorne oder nach hinten nicken.
Die FIA hat einen reichen Handlungsspielraum. Sie kann von fehlbaren Teams verlangen, dass frühere Flügel-Versionen verwendet werden müssen. Oder ein zu biegsamer Flügel verwindungssteifer gestaltet wird (mit einem üblichen Vorlauf von zwei Rennen, will heissen: ab Indien). Denkbar auch, dass die Konkurrenz Protest einlegt. Die Erfahrung lehrt uns jedoch: Teammitglieder schwärzen hinter vorgehaltener Hand gerne die Gegner an, das Rückgrat zu einem offiziellen Protest haben sie jedoch selten.
So oder so wird uns das Thema biegsame Flügel weiter begleiten.
Und wer sind nun die angeblich grenzwertig operierenden, dem Buchstaben des Gesetzes aber genügenden zwei Teams? Gegenfrage: Welches waren im Rennen die schnellsten zwei Autos? Genau, jene von Lewis Hamilton und Sebastian Vettel …