Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Skandal um Marussia: Der Poker von Luiz Razia

Von Mathias Brunner
Luiz Razia: Wird er nochmals im Marussia Platz nehmen?

Luiz Razia: Wird er nochmals im Marussia Platz nehmen?

Wieso der Brasilianer nicht im Marussia sitzt. Wie lange will der Rennstall noch schweigen?

Selbst die brasilianischen Journalisten-Kollegen sind ratlos, und der Marussia-Rennstall hat sich in Vogel-Strauss-Politik versteift: Die Personalie Luiz Tadeu Razia Filho ist ein einziges Rätsel.

Rückblende: Marussia hing im vergangenen Herbst finanziell so in den Seilen, dass Stammfahrer Timo Glocks Vertrag aufgelöst und der Deutsche ausbezahlt werden musste.

Als erster Fahrer für 2013 wurde Max Chilton engagiert. Bis heute hält sich das Gerücht, dass Chilton senior mittelfristig und als Gegenleistung für die üppige Familien-Mitgift Anteile am Rennstall übernehmen werde. Marussia hat das immer dementiert. Was in der Formel 1 nichts heissen muss.

Als Nächster wurde besagter Razia engagiert, der beim ersten Wintertest in Jerez prompt im Wagen sass, beim ersten Barcelona-Test (hier vor einer Woche) aber nicht mehr.

Ein Zyniker im Fahrerlager des Circuit de Catalunya: «Die erste Rate von Razia ist wohl deshalb nie bei Marussia angekommen, weil sie gleich an Glock weitergeleitet werden musste …»

Natürlich gibt es dafür keine Beweise. Fakt aber ist: Der 23 Jahre alte Razia (GP2-Gesamtzweiter 2012) ist weit und breit nicht zu sehen, und die Tatsache, dass weder der junge Brasilianer noch der Marussia-Rennstall auf Anfragen reagieren, trägt nicht eben zur Vertrauensbildung bei.

Ein Insider sagt uns, unter dem Siegel der Verschworenheit: «Durchaus denkbar, dass sich Razia verpokert hat. Er bot sich ja schon im Oktober und November allen möglichen Teams an. Angeblich hatte er Sponsoren im Wert von 30 Millionen Dollar gewonnen. Ich kann mir nun vorstellen – diese Geldgeber hat er mit dem Versprechen geködert, einen Platz bei Sauber oder Force India zu erhalten, beides hervorragende Autos. Am Ende blieb nur Marussia übrig. Durchaus denkbar, dass der eine oder andere Geldgeber daraufhin die Notbremse gezogen hat. Razia hatte auch bei Sauber angeklopft, da erhielt er nach wenigen Minuten ein Nein. Noch Wochen später jedoch prahlte er damit, dass er mit den Schweizern in Verhandlungen stünde.»

Auch heute fährt hier auf dem Circuit de Catalunya wieder nur Max Chilton den Marussia.

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