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Nico Rosberg: Schumi, Hamilton und eine Gitarre

Von Mathias Brunner
Nicht noch eine Frage über Lewis Hamilton

Nicht noch eine Frage über Lewis Hamilton

Im Gespräch mit dem deutschen Silberpfeil-Schützen: Wie die Mercedes-Probleme von 2012 gelöst werden sollen.

Irgendwie hat sich bei Nico Rosberg überhaupt nichts geändert: Früher wollte die Hälfte der Journalisten etwas über Michael Schumacher wissen, nun besteht die Hälfte der Fragen – mindestens der britischen Kollegen – aus Einzelheiten zu Lewis Hamilton.

Nico Rosberg beantwortet alles mit bewundernswerter Gleichmut. Was auch daran liegen kann, dass sich Nico und Lewis von Kindesbeinen an kennen.

Aber schon bei der ersten Frage muss sich Nico dann schon zusammenreissen: Da will ein Australier wissen, ob Lewis Hamilton aufgrund seiner Erfahrung als Weltmeister für Nico so etwas wie ein Mentor sei.

Zur Erinnerung: Nico debütierte 2006 in Bahrain in der Formel 1, Hamilton ein Jahr später ...

Rosberg bleibt ganz Diplomat: «Zu kannst von deinem Stallgefährten immer etwas lernen. Es ist kein Geheimnis, dass wir gut miteinander auskommen. Es ist auch kein Geheimnis, dass er in der Formel 1 als einer der schnellsten Fahrer gilt. Also wird das eine schöne Herausforderung, ihn zu schlagen. Generell gibt es immer Aspekte, die ein Teamkollege anders oder besser macht. Ich bin einer, der scharf darauf ist, dadurch etwas zu lernen, und das ist dieses Mal nicht anders.»

Der australische Kollege lässt nicht locker: «Hat er dir schon etwas beigebracht?»

Rosberg schmunzelt: «Das bezweifle ich sehr, schliesslich will er mich schlagen.»

Dann fügt der Sieger des China-GP 2012 hinzu: «Ich kenne Lewis ja aus unserer gemeinsamen Karting-Zeit, und was mich wirklich umhaut – Vieles ist noch immer das Gleiche wie damals! Es gibt viele Situationen, in welchen ich mich beim Gedanken ertappe: das ist ja genau so wie fürher. Wenn man die Daten anschaut, dann gibt es schon Details, wo man denkt – verflixt, das macht er schon sehr gut. Aber dann gibt es auch Aspekte, wo ich Schwächen erkenne. Ins Detail werde ich nun aber ganz sicher nicht gehen!»

Themawechsel.

Nico Rosberg wird auf die Wintertestzeiten angesprochen.

«Irrelevant!» sagt Nico sofort. «Vor einem Jahr waren wir beim Test auch gut und dann im Rennen nirgens. Wir haben doch alle keine Ahnung, wo wir stehen. Was ich sagen kann: Wir sind besser als vor einem Jahr.»

«Vor einem Jahr hatten wir als Team einfach zu viele Schwächen – angefangen von einem dramatischen Abbau der Hinterreifen. Das war bei den Wintertests so nicht festzustellen und ist uns während der ersten Saisonhälfte besonders stark auf den Kopf gefallen. In Sachen Umgang mit den Reifen haben wir grosse Fortschritte gemacht.»

«Unser Entwicklungs-Rhythmus war überdies ganz besonders im mittleren Teil des Jahres nicht hoch genug. Wir müssen konstanter werden.»

Was Nico Rosberg kurzfristig mehr Sorgen macht: «Jetzt haben wir im Testwinter unter den zu kühlen Bedingungen gelitten, und jeder hat sich aufs warme Australien gefreut. Und was passiert? Am Samstag und Sonntag soll es deutlich unter 20 Grad sein! Das hat mich erst mal überrascht, aber möglicherweise kommt uns das entgegen, weil wir ja beim Test in Barcelona ganz ordentlich zurecht gekommen sind.»

Und wie geht es eigentlich mit der «grössten Herausforderung des Jahres», wie es Nico Rosberg selber bezeichnet hat?

Nico zieht die Braue hoch: «Was meinst du?»

Wir meinen das Gitarrespielen ...

Rosberg lacht: «Da muss ich derzeit Pause machen! Ich muss eine Pause machen, weil mir vom vielen Spielen der Finger angefangen hat zu schmerzen ...»

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