Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Alarm bei McLaren: Neue Teile ein Fehlschlag?

Von Mathias Brunner
Jenson Button geht auf die Bahn

Jenson Button geht auf die Bahn

Bilanz von Button und Pérez überzeugt nicht: Formel-1-Stars von McLaren haben noch viel Arbeit.
Im Gespräch mit den beiden McLaren-Fahrern Jenson Button und Sergio Pérez wird bald klar: Der Engländer und der Mexikaner haben noch viel Arbeit vor sich, bis die Chrompfeile wieder scharf genug sind, um bei einem Rennen ins Schwarze zu treffen.

Jenson, wie lautet dein Urteil über die neuen Teile?

Es gibt einige positive Erkenntnisse, leider aber auch einige negative, was die Balance des Autos angeht. Das Problem in diesem Sport besteht darin, dass du nie stillstehen darfst – die Entwicklung geht brutal schnell voran. Ich glaube zwar, dass wir einen Schritt nach vorne getan haben. Leider haben das aber die anderen ebenfalls. Um markant Boden gut zu machen, müssten wir beim Entwickeln effizienter sein als die anderen, und das sehe ich derzeit nicht.

Aber wie gross ist dieser Fortschritt?

Schwer zu sagen. Wegen des Regens am Morgen war unsere Zeit zum Teiletesten beschränkt. Ich bin beispielsweise den neuen Frontflügel gar nie gefahren, und ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn an diesem Wochenende überhaupt noch am Wagen haben werde. Für morgen müssen wir nun ungefähr eine Tonne Daten durcharbeiten und herausfinden, was funktioniert und was der Fahrzeug-Balance eher nicht zuträglich gewesen ist.

Sprechen wir hier von Problemen, die euch bewusst sind, oder von einem Rätsel?

Nein, die Daten aus dem Windkanal und von der Strecke stimmen jetzt eher überein. Von daher können wir auch zielgenauer arbeiten. Positiv ist auch, dass wir offenbar reagieren können. Aber wie gesagt – die anderen schlafen auch nicht.

Der linke Vorderreifen wird hier aufgrund der Pisten-Charakteristik auf eine harte Probe gestellt. Was kannst du über die Reifen sagen?

Nun, sie körnen und sie nutzen sich ab. Aber ich könnte jetzt nicht behaupten, dass wir übermässig viele Reifenprobleme hätten. Die Reifen sind hier unser kleinstes Problem.

Wie stark kann McLaren hier sein?

Wenn wir die Abstimmung wie gewünscht hinkriegen, dann rücken wir vor. Aber es wird nicht reichen, um ein Wörtchen um den Sieg mitzureden. Ich hoffe, wir schaffen es im Abschlusstraining unter die besten Zehn.


Sergio, wo steht deiner Meinung nach McLaren?

Das ist ganz schwierig einzuschätzen. Der Wind wechselte die Richtung, die Benzinlast war nicht immer die Gleiche, die Reifen waren am Abbauen, das verändert alles die Eindrücke von neuen Teilen. Mit diesen Reifen ist es so: Nach wenigen Runden verlieren sie so viel Haftung, dass du das richtige Gefühl für den Wagen verlierst. Generell glaube ich, dass wir einen Fortschritt gemacht haben, aber er ist nicht gross genug. Wir haben noch immer Probleme mit den Ergebnissen aus Windkanal und auf der Bahn (interessanterweise ist hier Sergio offenbar anderer Meinung als Jenson, M.B.).

Wo wurde der Wagen verbessert?

Fast überall, hinten, in der Mitte, vorne. Wir reden von fast einem neuen Fahrzeug. Zuvor lag der Wagen vor allem in den schnellen Kurven nicht gleichmässig gut. Ich hoffe, wir bekommen das in den Griff. Daten haben wir heute jedenfalls sicher genug gesammelt.

Du hast als einziger McLaren-Fahrer den neuen Frontflügel ausprobiert. Was lässt sich da sagen?

Zu wenig. Wir müssen mehr Erfahrungen damit sammeln.

Wir haben erneut einen Wagen gesehen, an dem ein Reifen offenbar delaminiert hat. Macht dir das Sorgen?

Und ob! Das macht mir sogar grosse Sorgen. Wir könnten einen wirklich üblen Unfall haben.

Was ist für dieses Wochenende ein realistisches Ziel?

Punkte sammeln. Wir stehen am gleichen Ort wie vor drei Wochen. Wir müssen ein perfektes Rennen haben, um Punkte zu holen.

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