Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

2. Training: Droht Mercedes ein Motorschaden?

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton war auch am Nachmittag der schnellste Mann im Training auf dem Hungaroring

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton war auch am Nachmittag der schnellste Mann im Training auf dem Hungaroring

Sowohl Nico Rosberg als auch Lewis Hamilton wurden im zweiten freien Training zum Ungarn-GP von ihren Renningenieuren angewiesen, ihre Mercedes-Motoren zu schonen. Droht den Silberpfeilen im GP ein Motorschaden?

Das Thermometer kletterte über Mittag auf warme 27 Grad Celsius, der Asphalt heizte sich sogar auf 54 Grad auf. Der ehemalige GP-Pilot und heutige Sky Sport 1-TV-Experte Marc Surer wunderte sich: «Diese Streckentemperatur ist schon ein bisschen hoch für 27 Grad Aussentemperatur. Vielleicht liegt das am dunklen Asphalt, vielleicht wird auch in der prallen Sonne gemessen.»

Max Chilton, der am Morgen wegen eines Öllecks noch eine lange Zwangspause hatte einlegen müssen, war der erste Pilot auf der Strecke. Der Marussia-Fahrer erlebte eine Enttäuschung, ratlos funkte er: «Der Umbau hat das Auto unfahrbar gemacht.» Der junge Brite blieb nicht lange alleine auf der Strecke, rund die Hälfte des Feldes gesellte sich in den ersten fünf Minuten zu ihm.

Silberpfeile an der Spitze

Wie schon am Morgen bekamen die Zuschauer einige Ausritte neben der Strecke zu sehen. Der Erste, der durchs Kies bretterte, war McLaren-Neuling Kevin Magnussen. Auch Lotus-Pilot Pastor Maldonado, der in den ersten Minuten die Bestzeit fuhr, war in Kurve 9 neben der Strecke unterwegs.

Kaum wagten sich die Silberpfeil-Piloten auf den Hungaroring, übernahmen sie auch wie erwartet die Spitzenposition. Erst führte Nico Rosberg mit 1:27,112 min die Zeitenliste an, kurz darauf konnte sich Lewis Hamilton nach einem kurzen Intermezzo von Champion Sebastian Vettel an die Spitze setzen.

Felipe Massa: Rätselhafte Probleme

In der Folge sorgten Fernando Alonso mit Drift-Einlagen, Daniil Kvyat mit mehreren Schrecksekunden sowie Caterham-Hoffnungsträger Kamui Kobayashi, McLaren-Neuling Kevin Magnussen sowie Williams-Pechvogel Felipe Massa mit Drehern für Unterhaltung. Der kleine Brasilianer beklagte sich hinterher über die Fahrweise seines Hecks, doch nachdem Chefingenieur Rob SMedleyMassas Williams-Renner genau in Augenschein genommen hatte, gab das Team Entwarnung.

Die meisten Probleme bekundete Lotus-Pilot Romain Grosjean, der in der ersten Stunde wegen eines Wasserlecks nur fünf Installationsrunden drehen konnte. Der Genfer kämpfte sichtlich mit seinem Dienstwagen und Surer kommentierte einen brüsken Ritt über die Randsteine trocken: «Ich würde mit meinem Dienstwagen auch nicht anders umgehen, wenn er so schlecht wäre.» Dass Grosjean gleich auf den weicheren Reifen ausrückte, sei kein Problem für den Genfer, ist Surer überzeugt: «Natürlich hat er jetzt wertvolle Zeit verloren. Aber wenn einer sich schnell auf eine Strecke einschiessen kann, dann ist das Grosjean. Der kann das.»

Warnung für Nico Rosberg und Lewis Hamilton

Nach knapp 40 Minuten beschwerte sich Red Bull Racing-Pilot Vettel über seinen Dienstwagen: «Ich weiss nicht, ich hatte keine Power auf den Geraden», schimpfte der Formel-1-Weltmeister, der in der Folge die Box ansteuerte, um seinen Dienstwagen checken zu lassen. Anschliessend beschäftigte sich der Heppenheimer mit der Rennsimulation und drehte mehrere Runden am Stück. Die Zeiten, die er dabei in den Asphalt brannte, waren vielversprechend.

Die Mercedes-Piloten mussten unterdessen ihre Triebwerke schonen: Nachdem Rosberg erst angewiesen wurde, in der ersten Kurve einen höheren Gang einzulegen, wurde er kurz darauf zurückgepfiffen, weil das sein Mercedes-Aggregat zu stark belasten würde. Der Deutsche lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit seinem britischen Nebenmann.

Die Bestzeit konnte den Mercedes-Piloten jedoch nicht genommen werden. Hamilton sicherte sich die Spitzenposition vor Rosberg, und sorgte somit für das gleiche Bild wie am Morgen. Diesmal drehte aber Vettel die drittschnellste Runde, das Ferrari-Duo Fernando Alonso und Kimi Räikkönen musste sich hinter dem Deutschen einreihen, wobei der Finne noch hinter Magnussen den sechsten Platz belegte.

Vettels Teamkollege Daniel Ricciardo, Williams-Pilot Valtteri Bottas, McLaren-Star Jenson Button und Massa komplettierten die Top-Ten. Force India-Pilot Nico Hülkenberg belegte den 13. Platz, Sauber-Pilot Adrian Sutil durfte sich über Platz 14 freuen.

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