Caterham: Lotterer & Kobayashi sauer, Rätsel um Merhi

Von Mathias Brunner
Roberto Merhi in Monza

Roberto Merhi in Monza

Viel Wirbel bei Caterham um drei Fahrer für Monza, die alle nicht so richtig glücklich sind – Stammfahrer Kamui Kobayashi, Belgien-Debütant André Lotterer, Neuling Roberto Merhi.

Der eine hätte nicht sollen, der andere wollte nicht, der Dritte möchte, darf aber nicht: die Fahrerfrage bei Caterham ist ziemlich komplex. Also der Reihe nach: Kamui Kobayashi ist zwar Stammfahrer, musste aber schon in Belgien zugucken – Le-Mans-Sieger André Lotterer stieg in sein Auto, Talent und Mitgift sei Dank. Dann gedachte Caterham, mit den jungen Spaniern Roberto Merhi und Carlos Sainz junior zu arbeiten, aber das klappte nicht: der 23jährige Merhi wird heute nur das erste freie Training fahren, dann steigt wieder Kobayashi ein – weil Lotterer für einen zweiten Einsatz absagte, unwillig, ein Training für Merhi herzuschenken. Damit sind die Unklarheiten aber noch lange nicht beendet.

Roberto Merhi sagte gestern im Fahrerlager von Monza, seine Leistung im ersten freien Training werde den Ausschlag geben, ob er vom Autoverband FIA eine Superlizenz erhalte. Doch ein hochrangiger FIA-Mitarbeiter stellt klar: Ohne entsprechende Lizenz würde Merhi in Monza nicht mal zu seiner Box herausrollen.

Merhi: «So, wie es aussieht, fahre ich das freie Training, und dann sehen wir weiter. Wenn alles gut läuft, dann darf ich wohl mehr fahren. Wenn es nicht gut läuft, dann habe ich ein Problem.»

«Das wird eine schwierige Situation für mich, denn ich muss einerseits zeigen, dass ich für die Formel 1 schnell genug bin. Andererseits muss ich ja Vertrauen ins Auto aufbauen. Und das alles in nur 90 Minuten.»

«Ob ich in Singapur fahre? Ich weiss es nicht. Der Strassenkurs wäre für ein GP-Debüt eine ziemliche Knacknuss, so viele Kurven und dann auch noch in der Nacht.»

Der Spanier bestreitet, dass er Geld zu Caterham mitbringt: «Nein, derzeit bringe ich kein Geld mit. Das Team rief mich an, ich flog ins Werk, setzte mich in den Simulator, das ging recht gut. Dann wurde ich nach Belgien eingeladen, und nun bin ich hier.»

Aber nochmals: Seitens der FIA gibt es keine Einwände gegen einen längeren Einsatz von Merhi ...

Kamui Kobayashi fühlt sich derzeit hin- und hergerissen. Als Racer ist er natürlich froh, dass er wieder im Wagen sitzt. Als Mensch fühlt er sich weniger gut: «Ich bin als Sportler hier, als Rennfahrer. Aber was in den letzten Wochen passiert ist, das hat mehr mit Politik zu tun als mit Sport. Ich bin vertraglich verpflichtet – wenn Caterham sagt, bitte übe im Simulator, dann mache ich das, wenn sie sagen, bitte bleib zuhause, dann bleibe ich zuhause, wenn sie sagen, fahr ein Rennen, dann fahre ich ein Rennen. Natürlich bin ich darüber nicht glücklich, aber ich kann es auch nicht ändern.»

Gemäss Kobayashi ist es völlig unklar, ob und wann er über Monza hinaus zum Einsatz kommen wird.

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