In Hockenheim werden 250 Millionen Euro investiert

Sebastian Vettel in Monza: In Tarnfarben aufs Podest?

Von Mathias Brunner
Der Weltmeister zeigt beim Traditionsrennen im Königlichen Park von Monza den achten Helm der Formel-1-Saison 2014: Dieses Mal wird der Weltmeister zum Erlkönig.

Wir können es gar nicht genug wiederholen: Monza ist kein Rennen wie jedes andere. Kein Formel-1-WM-Lauf ist älter (auch der britische began im ersten F1-Jahr 1950), auf keiner Bahn wurde der Landes-GP öfter ausgetragen (nur 1980 fand der Italien-GP in Imola statt), keine Rennstrecke ist mystischer. Natürlich wollten sich Formel-1-Champion Sebastian Vettel und sein Helm-Designer Jens Munser (www.jmd.de) für den Rennklassiker etwas Besonderes einfallen lassen, und dabei griffen sie wieder mal tief in die Trickkiste.

Der neue Helm ist – vielleicht auch als Knicks an die Vergangenheit – ganz in Schwarz-weiss gehalten, Sebastian Vettel wird dabei vom Weltmeister zum Erlkönig: der Kopfschutz erinnert an Prototypen von Automobilherstellern, die in solchen Tarnfarben unterwegs sind, um Ecken und Kanten zu kaschieren und die wahren Formen zu verwischen. Gleichzeitig ist das Design auch psychedelisch Retro und wirkt so hypnotisch wie die Monza-Rennbahn. Die neue Helmbemalung kann auch Sinnbild für Red Bull Racing in Monza sein: Wie gut sind die Champions auf der Highspeed-Bahn? Kann sich Vettel in Tarnfarben aufs Podest stehlen?

Die anderen 2014er Helme von Vettel

Heimspiel mit vier Sternen
Ein Helm ganz im Zeichen der unmittelbaren Ereignisse: Nicht nur der Heim-Grand-Prix in Hockenheim gibt diesem Design die patriotische Farbgebung, sondern auch das historische Ereignis Fussball-WM in Brasilien, gekrönt durch einen vierten Weltmeister-Stern für die deutsche Elf (passend zu den vier Sternen von Vettel selber). So ist die linke Hälfte des Helms ganz in die Farben der deutschen Flagge gekleidet, während über den Helm verlaufend eine schwarz-rot-goldene Linie an die Dynamik einer Rennstrecke erinnert. Der Bundesadler oben neben der 1 stammt von den Trikots unserer WM-Helden und ist mit Gold gleicher Reinheit wie beim FIFA-Weltmeister-Pokal auf den Helm aufgetragen.

Art Meets Action
Einen ganz besonderen Helm trug Sebastian Vettel auf der Shanghai-Strecke, wo er vor fünf Jahren seinen ersten Sieg für Red Bull Racing eingefahren hat. In Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstler Christian Achenbach (www.christianachenbach.de) hat das JMD-Team um Jens Munser einen bisher im Motorsport einzigartigen Helm geschaffen. Visualisierte Geschwindigkeit – so könnte man beschreiben, was mit Streifen, Neonfarben, gestischen Pinselstrichen und Farbkaskaden aufgetragen wurde. Ein Stück Malerei auf einem Formel-1-Helm, das die Illusion von Dynamik, Energie und Bewegung erweckt. Art meets Action.

Bronze – zurück zum Ursprung
Die ersten Helme in der Geschichte der Menschheit wurden Anfang des dritten Jahrtausends vor Christi Geburt aus Bronze gefertigt, und erst mit Ende des Römischen Reiches verlor dieses Material seine Bedeutung für die Produktion von Kopfschutz-Technik. Bis zu dem Tage als im Mai des Jahres 2014 nach Christus im Fürstentum Monaco ein gewisser Sebastian Vettel zum Wagenrennen antritt und diesem Material zu neuem Glanz verhilft. Die Schöpfung aus der Gestaltungs-Manufaktur JMD zu Germanien ist mit einer sehr dünnen Schicht Metalllack überzogen, und obwohl das Ergebnis schwer aussieht, ist das Kampfgewicht dieser Lackierung leichter als die meisten Helme mit einer normalen Design-Bemalung.

Der Eine
ONE – die Startnummer von Sebastian Vettel als gegenwärtiger Weltmeister ist nicht nur oben auf dem Helm lackiert, sondern prangt in grossen Lettern auch auf der linken Seite. Dazu wurde, als Ausnahme, die sonst festgelegte Anordnung der Red-Bull-Logos geändert und in einem sehr knalligen Rot lackiert.

Blue Man Group?
Sebastian Vettels zweiter Helm der Saison 2014 glänzt mit einem schlichten, extrem leuchtenden Chromton, der nach oben in ein Hellblau verläuft. In den feinen weissen Linien stehen, grau geschrieben, Datum und Ort aller 39 Grand-Prix-Siege, die Sebastian mit seinen Teams Toro Rosso (1) und Red Bull Racing (38) seit 2008 erreicht hat.

Lieber Rost als Rast?
Vom ehemaligen hellblauen Design auf diesem Helm ist nicht mehr viel zu erkennen. Die Zeit scheint diesem Helm mächtig zugesetzt zu haben, so dass jetzt rund um die Red-Bull-Logos an den Seiten sowie von oben nur noch abgeplatzte Lackflächen zu sehen sind. Der grosse Red-Bull-Schriftzug liegt dabei wie Flugrost auf dem Kopfschutz. Wobei die Frage bleibt, seit wann Karbon rosten kann und ob dieses Design wirklich lackiert wurde. Oder lag der Helm vielleicht nur zu lange im Keller bei Red Bull Racing?

Der Trophäen-Helm?
Schwarz, Chrom und Neon-Rot – das sind die dominierenden Farben von Sebastian Vettels viertem Helm der Saison 2014. Mit grossen Buchstaben steht der glitzernde Red-Bull-Schriftzug auf Chrom-Untergrund. Von oben sind Ausschnitte zu sehen von Richard Fox’ Handzeichungen für den Formel-1-WM-Pokal des Autoverbands FIA. Dieser Pokal wird seit 1995 als Original dem Formel-1-Champion überreicht, bei der feierlichen Meistergala, der jeweilige Fahrer erhält für zuhause eine Kopie.

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