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Kimi Räikkönen (Ferrari): «Mache mir keine Sorgen»

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen

Die italienischen Medien sprechen vom Ungarn-GP als Rennen der letzten Chance für Kimi Räikkönen. Der Finne selber bleibt ungerührt: «Ich mache mir keine Sorgen über nächstes Jahr.»

Kimi Räikkönen hat einen schlechten Lauf: Dreher und damit Rang 3 futsch in Kanada (viele vergessen dabei: das ging auf ein technisches Problem von Ferrari zurück), Unfall in Österreich, falscher Zeitpunkt für den Reifenwechsel in England und damit nur Rang 8. Wenn gleichzeitig Sebastian Vettel auf dem Siegerpodest steht, spielt es keine Rolle, dass Kimi den Deutschen bis zum Reifenwechsel im Griff hatte.

Die italienischen Medien kennen keine Gnade. Für die meisten Berichterstatter gilt als beschlossene Sache, dass Ferrari die Option auf Kimi nicht einlösen wird, einige nennen den Ungarn-GP vom nächsten Wochenende das Rennen der letzte Chance für den Formel-1-Champion von 2007, der Druck auf Räikkönen ist seit dem Frühling hoch.

Typisch Kimi, dass er in dieser Lage ganz unaufgeregt bleibt. Bei den Kollegen von ESPN sagt der Finne: «Ich gebe mein Bestes, und wenn das nicht reicht, dann eben nicht. Wir wollen Rennen gewinnen, aber bei normalem Rennverlauf sind wir dazu nicht in der Lage. Für nächstes Jahr mache ich mir keine Sorgen. Was immer geschehen mag – ich bin glücklich, und das Team entwickelt sich in die richtige Richtung. Die Stimmung ist viel besser als vor einem Jahr. Unser Start in die Saison war nicht ideal (Räikkönen musste wegen eines losen Rads anhalten, M.B.), aber machen die ganze Zeit über Fortschritte. Als Team haben wir gemessen an 2014 einen enormen Schritt nach vorne getan. Aber es bleibt noch viel Arbeit.»

Die Dominanz von Mercedes rückt der 20fache GP-Sieger in die richtige Perspektive: «Als ich in der Formel 1 angefangen habe, da gewann Ferrari die ganze Zeit, später war Red Bull jahrelang dominant, nun ist es eben Mercedes. Wenn die Regeln geändert werden, dann besteht immer die Chance, dass es ein Rennstall auf den Punkte bringt und die anderen aufholen müssen. Wenn die Regeln dann über Jahre stabil bleiben, machen die Gegner wieder Boden gut. Mit einem Reglement kannst du eine Dominanz nicht verhindern. Klar jammern jene Leute, die gerade nicht so erfolgreich sind, aber in ein oder zwei Jahren kann das schon wieder ganz anders aussehen.»

Kimi ist alles gefahren: V10-Saugmotor, V8-Sauger, V6-Turbo, was war am tollsten? Kimi: «Die Autos sind langsamer geworden, als Racer willst du aber immer schneller fahren. Wir hatten weichere Reifen obendrein. Ich mochte am besten jene Autos anfangs der 2000er Jahre, mit welchen du jede Kurve attackieren konntest. Seither wurde viel getan, um die Show zu verbessern und das Überholen zu erleichtern. Aber ich finde, es wurde auch früher überholt, als es diese ganzen Vorrichtungen nicht gab. Wir müssen wieder zu einer richtigen Formel 1 zurückkehren. In der Formel 1 sollen die schnellsten Autos zu bestaunen sein, und wenn wir heute die Fans fragen, dann sind wohl viel nicht mehr der Ansicht, dass wir in den schnellsten Autos sitzen.»

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