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Marc Surer: Neue Besitzer Formel 1 – keine Revolution

Von Rob La Salle
​Marc Surer, der Schweizer GP-Experte von Sky Sports, über WM-Duell Hamilton gegen Rosberg, Mercedes gegen Ferrari und die kommenden Besitzer der Formel 1.
Marc, Nico Rosberg hatte in Japan endlich mal die Nase vorn im Qualifying, im Rennen aber wieder keine Chance gegen seinen Teamkollegen Lewis Hamilton. Wie sehr wurmt ihn das?

Sehr! Irgendwie kriegt er es in diesem Jahr einfach nicht auf die Reihe. Wenn er in Japan in Führung gegangen wäre, hätte das vielleicht anders ausgesehen. Lewis hat es in den ersten zwei Kurven drauf ankommen lassen. Man könnte aber auch sagen, der Klügere hat nachgegeben. Sonst hätte es nämlich gekracht.

Jetzt sind wir in Russland. Macht Mercedes in Sotschi den Sack zu und einen Haken unter die Marken-WM?

Alles andere würde mich schon überraschen. Wenn es normal läuft, dann macht Mercedes die drei Punkte mehr als Ferrari, die für den Titel notwendig sind. Es gibt aber einen Funken Hoffnung: Die Voraussetzungen in Sotschi ähneln denen in Singapur, wo Mercedes zuletzt gepatzt hat. Ausserdem gibt es dieses Jahr in Russland neu die superweiche Reifenmischung, die Ferrari besser liegt.

Ferrari hat sich vor dem kommenden Wochenende aber sehr zurückhaltend geäussert, was die Erfolgsaussichten angeht.

Weil sie wissen, dass die Chance, dass Mercedes so daneben liegt wie in Singapur, sehr gering ist. Da kann man sich nichts drauf einbilden. Mercedes hat sicher aus den Fehlern gelernt, das ist auch Ferrari klar.

Dafür hat Williams eine grosse Kampfansage gemacht. Können Felipe Massa und Valtteri Bottas beim Kampf ums Podium dazwischenfunken?

Das kann ich mir durchaus vorstellen, da sich die Williams in den engen Kurven stark verbessert haben. Das war früher ihre Schwäche, doch man hat schon in Singapur gesehen, dass sie in diesem Bereich deutlich zugelegt haben. Und auf den langen Geraden, die es in Sotschi ebenfalls gibt, haben sie nach wie vor das schnellste Auto. Also wird Williams sicherlich vorne mit dabei sein.

Wenn Bottas sagt, er werde nicht nur Ferrari hinter sich lassen, sondern auch Mercedes im Nacken sitzen, ist das nun selbstbewusst oder nur heisse Luft?

Das ist sicherlich das Ziel, das Williams hat. Aber die Realität wird sie dann schon einholen.

Fernab vom Russland-Grand-Prix hat Ecclestone mit seinem angekündigten Eigentümer-Wechsel für Furore gesorgt. Was würde ein Verkauf denn für die Formel 1 bedeuten?

Wir wissen da noch nichts Konkretes, daher ist das alles Spekulation. Wenn sich Besitzverhältnisse ändern sollen, kann damit viel gemeint sein. Was das wirklich bedeutet, wird man sehen, wenn der neue Besitzer tatsächlich feststeht. Ich kann mir das aber einfach nicht vorstellen, wenn ich ehrlich bin. Bernie Ecclestone gibt seine Macht doch nicht freiwillig aus der Hand.

Du glaubst also, dass er weiter im Hintergrund die Strippen ziehen wird?

Etwas Anderes kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Die können auch niemanden aus dem Hut zaubern, der sich mit der Materie so auskennt und die ganzen Kontakte hat. Ich warte mal ab, was da noch kommt, aber das keine Revolution sein.

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