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Force India in Bahrain: Pérez muss Neuling weichen

Von Mathias Brunner
​Force India lässt im ersten Training zum Grossen Preis von Bahrain erstmals in dieser Saison Neuling Alfonso Celis ans Lenkrad – Sergio Pérez muss einmal aussetzen.

Im Februar schüttelten Fachleute der Vollgasbranche den Kopf über das Wintertestvorgehen von Force India: Als einziges Team wurde beim Rennstall aus Silverstone ein Testpilot hinters Lenkrad gelassen, der junge Mexikaner Alfonso Celis.

Stammpilot Nico Hülkenberg gab zu: «Den allerersten Testtag abzutreten, ist mir nicht so schwer gefallen, da verlierst du oft viel Zeit mit Funktionstests oder fährt sowieso aerodynamische Abgleiche. Der zweite Tag hingegen, der tat etwas weh.»

Acht Tage Wintertests, so wenige wie nie in den letzten Jahren, da kam es auf jeden Meter an, um sich mit dem 2016er Wagen vertraut zu machen. Aber Force India beschnitt absichtlich das Programm der Stammfahrer Nico Hülkenberg und Sergio Pérez: Der Rennstall liess den 19jährigen Mexikaner Alfonso Celis mit dem neuen Force India VJM09-Mercedes ausrücken, Force India opferte damit einen Viertel der spärlichen Wintertestzeit für den Nachwuchsmann.

Kein Wunder brummte es in den sozialen Netzwerken. Tenor: Wie viel muss Celis wohl bezahlen, damit Force India einen solchen Kompromiss eingeht? Antwort: Jedenfalls genug, damit er in der kommenden Saison auch an sieben Freitagtrainings teilnehmen wird – erstmals am kommenden Freitag auf dem Bahrain International Circuit (BIC). Für ihn Platz machen muss sein Landsmann Sergio Pérez.

Bezahlfahrer-Diskussion hin oder her: Der Fairness halber sei auch erwähnt, dass sich der Mexikaner in Spanien gut aus der Affäre gezogen hat. Der leitende Force-India-Ingenieur Tom McCullough: «Barcelona war eine gute Basis für jene Arbeit, die Alfonso bei sieben Freitagtrainings in diesem Jahr leisten wird. Wir gingen mit ihm beispielsweise die ganzen Prozedere durch, die für uns an einem Freitag normal sind. Alfonso hat sich sehr gut geschlagen, er hat keine Fehler gemacht, ich bin zufrieden mit ihm.»

Wer ist Alfonso Celis?

Für alle Leser, denen der Namen Alfonso Celis noch nicht viel sagt: Celis belegte in Diensten von ART Grand Prix in der GP3-Serie den zwölften Schlussrang, Celis hat als beste Platzierung Rang 3 im Sprintrennen von Spa-Francorchamps errungen.

Nach einer erfolgreichen Kartkarriere kam Spätzünder Celis (erst mit 13 erstmals im Kart) 2013 nach Europa. Seit 2014 fährt er in der GP3, daneben tritt er auch in der Formel Renault 3.5 an, wo er 2015 auf dem Nürburgring einen vierten Platz herausfahren konnte. In der Formel V8 3.5 wird er 2016 auch Rennen fahren.

Bei Force India ist geplant, dass die Stammfahrer Pérez und Hülkenberg abwechslungsweise für Celis aussetzen werden.
Viele Fans fragen sich: Wird der Mexikaner hier für einen Stammplatz 2017 aufgebaut? Arbeitet Force India an einem mexikanischen Nationalteam mit Celis Pérez?

Force India-Geschäftsführer Otmar Szafnauer erklärte im Herbst gegenüber gpupdate.net: «Wir werden unser Bestes für Alfonso geben, aber er muss sich da draussen auch beweisen und sein Cockpit verdienen. Da läuft nichts automatisch ab. Wir werden nur Fahrer ins Auto stecken, von denen wir glauben, dass sie besser als unsere aktuellen Fahrer sind. Es macht auch keinen Sinn, die Fahrerpaarung zu ändern, wenn jemand dazu nicht in der Lage ist. Wir wollen auf der Strecke das bestmögliche Ergebnis erzielen und konzentrieren uns ganz darauf.»

Der Geschäftsführer des Privatrennstalls aus Silverstone verspricht auch: «Sollte er sich stark weiterentwickeln, werden wir ihn ins Auto setzen. Und wenn wir ihn nicht nehmen, dann ist er vielleicht stark genug, um bei einem anderen Team unterzukommen. So war es auch mit Jules Bianchi, der als Entwicklungsfahrer für Force India begann und zu Marussia wechselte. Es gibt also Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, und zwar nicht nur bei uns, sondern auch bei anderen Teams.»

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