Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Christian Horner, Alexander Wurz: Uneins über Halo

Von Rob La Salle
​Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist froh, dass beim Kopfschutz Halo nichts überstürzt wird. Alexander Wurz, Chef der Fahrervereinigung GPDA (Grand Prix Drivers’ Association) ist enttäuscht.

Die Strategiegruppe der Formel 1 hat das weitere Vorgehen mit dem Kopfschutz Halo vorgegeben, Rennleiter Charlie Whiting hat in seinem Briefing mit Journalisten ausführlich darüber gesprochen.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist froh, dass bei der FIA nichts übers Knie gebrochen wird. «Ich finde es gut, dass wir vor der Einführung eines Kopfschutzes genügend Zeit haben, um den Halo ausführlich zu testen. Wir haben ja bislang erst Installationsrunden damit erlebt. Neue Reifen testen wir über tausende von Kilometern, bevor wir sie zu den Rennen bringen, da müssen wir doch bei einer sicherheitsrelevanten Entwicklung mindestens so gründlich vorgehen.»

«Niemand kann etwas gegen die Verbesserung von Sicherheit haben, aber die Einführung eines Halo ist ein Eingriff ins Design des Rennwagens, da brauchen die Teams einfach mehr Zeit.»

Auch Horner wird natürlich auf das heikle Thema angesprochen: Was, wenn der Halo erst 2018 kommt, wir aber 2017 einen üblen Unfall haben mit einem Schwerverletzten oder Toten? Horner: «Das ist schwierig. Wir haben immer Situationen von hätte, wenn und aber. Wir könnten ja auch argumentieren: Was, wenn es jetzt vorschnell eingeführt wird, und dann haben wir den Fall eines im Halo gefangenen Piloten im Auto, das kopfüber liegt? Es gibt mir hier sehr viele Wenns. Es ist unsere Aufgabe, eine Lösung zu finden, die wirklich dem entspricht, was für die Fahrer am besten ist.»

Der Österreicher Alexander Wurz ist enttäuscht. Meinem Kollegen Jon Noble von motorsport.com hat der zweifache Le-Mans-Sieger gesagt: «Das ist meiner Ansicht nach mehr als nur ein Aufschub des Halo. Die Entscheidung der Strategiegruppe bringt die Formel 1 in unbekanntes Gebiet. Es kommt mir fast vor, als sei entschieden worden – Business vor Sicherheit. Gut, der Halo ist nicht hübsch. Aber er kann Leben retten. Das ist bewiesen. Der Halo ist zum Einsatz bereit, die Teams hätten darauf reagieren können. Ich bin von der Entscheidung der Strategiegruppe überrascht. Ich kann nur hoffen, dass wir das nicht eines Tages bereuen.»

Wurz ist nicht der Ansicht, ein Halo sei dem Heldenstatus von Rennfahrern abträglich. «Wenn ein Halo oder eine andere Sicherheitsmassnahme eingeführt wird, dann ändert das am Mut des Piloten gar nichts. Sie müssen noch immer die besten Autofahrer der Welt sein. Mehr noch, ein Halo könnte schnelleren Sport erlauben und mehr Aggressivität begünstigen.»

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