Bahnpokal: Kai Dorenkamp siegt in seiner Heimatstadt

Die Verantwortlichen der AMG Osnabrück haben sich ein dickes Lob verdient. Abgesehen davon, dass die Rennleitung für das Rahmenprogramm des Langbahn-Pokals Solo super ausgeglichene Fahrerfelder zusammengestellt hatte, reagierte sie auch unkonventionell auf die unsicheren Witterungsverhältnisse.

Für das Wetter im Allgemeinen gilt: Wenn es in Deutschland irgendwo regnet, dann in Osnabrück. So waren auch für diesen Sonntag die Prognosen unsicher, am Morgen nieselte es jedenfalls und auch weiterhin kündigten sich Wolken mit nassem Inhalt über der Nahner Waldbahn an. So verlegte man die ersten Läufe des Hauptteils des 59. Osnabrücker ADAC-Grasbahnrennens, die Kürung des Deutschen Meisters der B-Lizenz Solo, schon in den Vormittag.

Das sollte sich auszahlen, denn am Nachmittag nässte die Bahn immer wieder von oben ein. Das tat der Veranstaltung aber keinen Abbruch. Im Gegenteil: Der Bahnpokalsieger war mit Kai Dorenkamp am frühen Nachmittag schnell gekürt und die Rennen der Solisten und Seitenwagen der Internationalen Lizenzklasse waren spannend ohne Ende. Und der Regen hörte mittendrin auch auf. Und: kein einziger Bahndienst.

Die Situation vor dem abschließenden Finale im Bahnpokal konnte spannender nicht sein. Kai Dorenkamp und David Pfeffer hatten jeweils 15 Punkte auf ihrem Konto, dahinter folgten Philipp Schmuttermayr und Jens Buchberger mit 12 und 11 Zählern. Abgeschlagen mit acht Punkten war hier schon Marcel Sebastian.

Im Finale hatte Dorenkamp den besseren Start, baute seinen Vorsprung auf Pfeffer sicher aus und siegte verdient. Am Ende war der Osnabrücker überglücklich: «Das ist eine geile Nummer, ich wohne in Osnabrück und gewinne hier. Ich konnte sogar über Nacht zuhause in meinem eigenen Bett schlafen. Das hat richtig Spaß gemacht.»

Der Student der Uni Osnabrück, der Landschafts-Ingenieurwissenschaften im 3. Semester studiert, will in der kommenden Saison den Umstieg in die Internationale Lizenzklasse wagen. «Ich hoffe, dass ich da noch ein paar Sponsoren für mich interessieren kann.»

David Pfeffer war nicht unzufrieden mit dem Verlauf: «Das war ein geiles Rennen, als mich Kai in Lauf 12 am Ende doch noch in der letzten Kurve ausgetrickst hat. Im nächsten Jahr werde ich es noch einmal in der B-Lizenz versuchen.»

Um Platz 3 musste ein Stechen wegen Punktgleichheit zwischen Jens Buchberger und Philipp Schmuttermayr für die Entscheidung sorgen. In der Startkurve geriet der Augsburger aber nach außen in den Mull und machte unangenehme Bekanntschaften mit der Planke. Nach seinem bös aussehenden Sturz gab er den Sanitätern aber schon auf der Bahre liegend Entwarnung: «Ich habe Glück gehabt, dass meine Eier überlebt haben.»

Ergebnisse Langbahn-Pokal Solo Osnabrück/D:

1. Kai Dorenkamp 19 Punkte
2. David Pfeffer, 18
3. Jens Buchberger, 13
4. Philipp Schmuttermayr, 13
5. Marcel Sebastian, 8
6. Sergej Malyshew, 7
7. Dennis Helfer, 7
8. Stefan Repschläger, 1
9. Sven Klein, 1
10. Fabian Wachs, 0
11. Till Schlimm, 0
12. André Majewski, 0