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Michael Härtel fuhr beim GP-Debüt in die Weltspitze!

Von Ivo Schützbach
Deutschland hat 2015 nur drei Fahrer im Langbahn-Grand-Prix. Mit dem 17-jährigen Michael Härtel wächst das nächste Supertalent heran, in Herxheim fuhr der Dingolfinger auf Anhieb aufs Podium.

Als Reservefahrer beim letzten Grand Prix 2014 in Mühldorf war Michael Härtel im Training bei den Schnellsten, in Herxheim mit Wildcard am Mittwochabend erneut. Sein Tuner und Mentor Robert Barth traute ihm deshalb ohne Zweifel das Finale zu. Es wurde Rang 3, womit der jüngste Fahrer im Feld bester Deutscher war – vor Jörg Tebbe, Weltmeister Erik Riss und Stephan Katt.

Härtel gewann einen Vorlauf sowie sein Halbfinale. Nur in einem Vorlauf schrieb er null Punkte, als er nach einem Gasklemmer aus Sicherheitsgründen den Zündunterbrecher zog und so das Motorrad stilllegte.

In der Weltmeisterschaft liegt der 17-Jährige nach einem von vier Rennen auf Rang 4, der Wildcard-Pilot wird aber bei keinen weiteren Grands Prix zum Einsatz kommen. SPEEDWEEK.com sprach mit Michael Härtel.

Podestplatz im ersten Grand Prix, das wird schwierig zu steigern?

Ja, die Latten haben wir relativ hoch gelegt.

Als du den Gasklemmer hattest: Hast du dir wirklich nicht zugetraut die Spitzkurve mit Volllast zu fahren?

Das ist schwierig, das wäre auch Kylmäkorpi nicht Vollgas gefahren. Es gab viele Spuren, das Risiko wollte ich nicht eingehen. Nach der Meinung von Robert Barth und vielen anderen war es die richtige Entscheidung.

In Trainings hast du mit schnellen Zeiten bewiesen, dass du den Speed der Weltspitze hast. Mit einem Podestplatz im ersten Grand Prix hast du aber nicht gerechnet oder?

Mit meiner Trainingszeit in Herxheim konnte ich zufrieden sein. Joonas war in einem Lauf extrem schnell, alle anderen hatten einen Schnitt von 119 km/h. Mein Motorrad war relativ schnell, das hat gut gepasst, wir haben ein gutes Set-up hingebracht.

Ich bin mit extrem wenig Druck in dieses Rennen, vor dem Rennen war ich kaum nervös. Vor einem Bundesliga-Rennen in Landshut bin ich nervöser. Ich war locker, wir haben uns dann auf die Starts konzentriert. Ich starte das ganze Jahr auf dem Speedway-Motorrad, Langbahn ist etwas anderes. Aber das hatten wir dann gut im Griff – die Starts waren entscheidend. Auch Punkte Heim fahren war die richtige Entscheidung, dass ich nicht noch einen Angriff reite. Dann hat es am Schluss gut gepasst.

Für die Langbahn-GP-Quali hast du keinen Platz, die Wildcard für den Grand Prix in Vechta bekommt voraussichtlich Kai Huckenbeck. Für dich ist das Team-WM-Finale in Mühldorf ein Thema?

Mit Sicherheit. Ich habe mich in Herxheim von einer guten Seite gezeigt, den Rest muss der DMSB machen. Die haben mein Ergebnis gesehen und müssen entscheiden. Es wäre eine Ehre für mich, wenn ich in Mühldorf zum Fahren komme. Ich kann nicht für zehn Punkte garantieren, aber ich würde mein Bestes geben. Ich bin in guter Form und versuche, niemanden zu enttäuschen.

Liegt deine Priorität immer noch auf Speedway oder hast du jetzt für die Langbahn Blut geleckt?

Langbahn hat mir schon vorher gut gefallen, Speedway ist aber immer noch Nummer 1. Ich werde dieses Jahr auch nicht viele Langbahnrennen fahren. Berghaupten hat mich gefragt, das ist eine schöne Grasbahn, die will ich fahren. Pfarrkirchen ist noch fest eingeplant am Ende der Saison. Und Mühldorf, falls ich darf.

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