Jörg Teuchert: Über GP-Nachwuchs und seinen Fünfziger

Von Esther Babel
Sein Herz schlägt immer noch für den Motorsport. Und auch der ehemalige Weltmeister macht sich einen Kopf, wie man Nachwuchs aufs Motorrad bringt. Er selbst gibt noch immer Vollgas, auch wenn ein runder Geburtstag naht.

Bis zum Supersport-Weltmeister sollte es Jörg Teuchert im Jahr 2000 Mal bringen. Doch auch für den Franken war aller Anfang schwer. Im Jahr 1993 gehörte er nach ersten Erfolgen im Endurosport, von Papa Arnulf in die Wiege gelegt, zu den Premieren-Teilnehmern beim inzwischen eingestellten ADAC Junior Cup. Die Cup-Organisatoren hatten sich all die Jahre gerühmt, dass eben auch der Weltmeister sein Rüstzeug in der Nachwuchsschule gelernt hatte. Doch um der Wahrheit treuzubleiben, muss man sagen, dass Teuchert weder sehr erfolgreich war noch lange mitgespielt hat.

«Die Erinnerungen sind echt ganz weit weg», so Teuchert, der wie immer das IDM-Finale auf dem Hockenheimring besuchte. «Ich fuhr damals mit einer Cagiva Mito, die hatte ein Sieben-Gang-Getriebe und ich hatte irgendwie gedacht, dass sei ein Vorteil. Aber in Wahrheit war es grottenschlecht. Etwa die Hälfte der Saison war ich beim Cup dabei. Dann stieg ich um auf eine TZ 250. Das war ein größeres Motorrad mit mehr Leistung, das hat mir mehr getaugt. Damals haben der Jörg, der Junior Cup und das Moped einfach nicht zusammengepasst. Ich fuhr gerade mal mit Ach und Krach in die Punkte. Damals war ich schon 23 und somit war es das letzte Jahr, in dem ich überhaupt Junior Cup fahren konnte. Ich fuhr ja vorher Enduro und war dann im Junior Cup einfach fehl am Platz. Später wurde das Alterslimit runter gesetzt, das war sinnvoll.»

«Die letzten Jahre im Cup hatte der ADAC jetzt irgendwie den Drang, alles selber zu machen und ist aus der IDM rausgegangen, um dann irgendwo anders dabei zu sein», überlegt er weiter. «Mal MotoGP, mal EWC, mal BSB und überall waren sie das fünfte Rad am Wagen. Im Rahmen der IDM zu fahren war vorher die beste Möglichkeit, sich zu entwickeln. Danach fehlte ein wenig der Anschluss. Auch die KTM ist ein schönes Motorrad, aber wohin soll man damit.»

Der ADAC Junior Cup ist inzwischen zu den Akten gelegt. Stattdessen engagiert sich der ADAC nun in dem von Dorna und Hersteller KTM initiierten Northern Talent Cup. Mit 24 Piloten, davon ein knappes halbes Dutzend aus Deutschland, wird der NTC demnächst in seine erste Saison starten. Drei Mal sind die Teenager auch bei der IDM zu Gast.

«Ich würde einen Cup heute ähnlich dem Yamaha-R6-Cup aufziehen», schlägt Teuchert vor. «Da rüstet man anschließend das Motorrad ein wenig auf und kann IDM fahren. Die Kids brauchen ein einfaches Moped. Wenn sie damit im Cup erfolgreich sind, sollte man eine Anschlussklasse in der IDM kreieren. Denn es stellt sich auch jetzt nach dem Cup die Frage, wo sollen die Fahrer hin? Auf die Tour gewinnt man keinen Nachwuchs für die MotoGP.»

Teuchert selbst steuert stramm auf seinen 50. Geburtstag am 27. Februar zu und hat seinen Fahrradladen in Hersbruck ordentlich auf Vordermann gebracht. Gefeiert wird beides auf einen Streich am 29.Februar.

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