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IDM News: Von Honda-Concessions bis Kawa-Solo

Von Esther Babel
Alles startklar für Assen

Alles startklar für Assen

In Assen geht am kommenden Wochenende die Sommerpause der IDM zu Ende. Jeder hat sich auf seine Weise auf den Saison-Endspurt vorbereitet. Mit Testfahrten oder ohne. Ab Freitagmorgen kommen die Karten auf den Tisch.

Florian Alt hat getestet, Lukas Tulovic nicht. Beide wollen den Titel. Bei Kawasaki kehrt man zur One-Man-Show zurück.

Rundfahrt in Hockenheim

Die Concession Parts liegen ungetestet in der Honda-Kiste und dort werden sie vermutlich auch bleiben ist auf IDM.de zu lesen. Florian Alt ist als Meisterschaftsführender der IDM Superbike in die Sommerpause gegangen, doch nachgelegt wird anders. Zumindest hofft das HRP-Teamchef Jens Holzhauer.
Drei Punkte trennen Flo Alt von seinem Verfolger Lukas Tulovic. Nach dessen Durchmarsch in Oschersleben ist es für Jens Holzhauer nur eine Frage der Zeit, wann der Baden-Württemberger die Tabellenführung übernimmt. «Ducati ist nicht zu schlagen, jedenfalls nicht aus eigener Kraft», meint er, «das ist genau wie vor 14 Jahren mit KTM. Da ist keiner rangekommen.» Eigentlich wollte Holzhauer nach der Sommerpause Concession Parts in der Honda CBR 1000 RR-R einsetzen, um Alt noch mehr Rückenwind zu geben. Dazu zählt die Gabelbrücke. Außerdem sollte das Motorrad mit anderen Felgen, beziehungsweise den WM-Rädern wie Toprak Razgatlioglu sie in der Superbike-WM verwendet, bestückt werden. «Aber wir sind zu nichts gekommen. Es ist Urlaubszeit. Zwei Mitarbeiter sind seit längerer Zeit krank. Was wir gemacht haben, war den Lkw komplett auszuräumen, alles von rechts auf links zu drehen und die Felgen reinigen. Wir müssen uns etwas einfallen lassen», so Holzhauer, «wir müssen gucken, dass Flo noch eine Kohle draufpackt. Ein paar Ideen habe ich noch. Wir haben ein paar Sachen, die noch nie abgearbeitet worden sind. Es gibt noch Teile aus der Zeit, als Alex Polita bei uns im Team war – wie ein anderes Umlenkhebelsystem.»

Besuch bei den Nachbarn

Nach dem Höhenflug bei seinem Supersport-Einstieg vor einem Jahr ist Luca Göttlicher inzwischen hart gelandet. Nach dem Wechsel von Triumph zu Kawasaki und mit noch deutlich mehr Konkurrenz in der Klasse, war der Ausflug in die Niederländische Meisterschaft am Wochenende Balsam für die Seele des Nachwuchspiloten. Luca Göttlicher hat dort beim gemeinsamen Test des Kawasaki Weber Racing Teams und dem Kollegen Valentino Herrlich im Rahmen der Niederländischen Meisterschaft einen Supersport-Lauf gewonnen. Nach den nassen Qualifyings ging der 18-jährige Luca Göttlicher als Dritter aus der ersten Startreihe ins Rennen und siegte am Ende mit zwei Sekunden Vorsprung, so zu lesen auf IDM.de. «Das tat zwischendurch richtig gut», meinte der Kawasaki-Fahrer, dessen aktuelle IDM-Saison sehr zäh verläuft und der realistisch über seinen Triumph in Assen sagt: «Wir sind eben auch kein IDM-Rennen gefahren. Und was ich mich in der IDM letztes Jahr für einen dritten Platz abgerackert habe, das mache ich jetzt für einen 13.» Der Teenager kam im zweiten Rennen in Führung liegend aus der ersten Runde zurück. «Dann hing der rechte Knieschleifer auf halb acht und ist nach hinten geklappt», erzählte Göttlicher. «Ich habe ihn wieder angeheftet, bevor er komplett weggeflogen ist. Valentino war Erster und hat mit Elektronikproblemen die Hand gehoben, bevor er rausgefahren ist. Ich habe Probleme mit dem Vorderrad gekriegt und bin über die nasse Kerbs gestürzt. Die Motordrehzahl ist nochmal hochgeschossen. Das war‘s. Es ist genau am selben Punkt passiert, an dem Valentino schon im Kiesbett am Rand gestanden hat.»

Null Kilometer

Keinen einzigen Test ist Lukas Tulovic in der IDM-Sommerpause auf seiner Superbike-Ducati Panigale V4R gefahren. Der Meisterschafts-Zweite hofft, dass er Florian Alt in Assen die Führung abnehmen kann. «Dann sehen wir, was geht», sagte der 25-jährige auf IDM.de mit Blick auf Assen. Drei Punkte trennen ihn in der Tabelle von Florian Alt, dem einzigen Honda-Fahrer im Feld. «Natürlich möchte ich das ändern und ganz vorne sein. Wir haben zwar keine Daten für die Ducati, auf die wir zurückgreifen könnten, aber die Streckencharakteristik kommt uns entgegen. Der Kurs ist schnell und flüssig zu fahren, das liegt mir persönlich auch gut. Die Beschleunigung von unten heraus ist bei der Ducati gut. Und im zweiten und dritten Gang schiebt sie einfach richtig nach vorne. Das ist wirklich ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Und dann ist noch der Grip in den langen, schnellen Kurven ein echter Gewinn. Nur deshalb konnte ich Florian Alt auf dem Schleizer Dreieck überholen.» Nur wenn er sich wie zuletzt in Oschersleben schwertut, die Kupplung richtig zu dosieren und beim Start das Vorderrad hochgeht, verliert Tulovic Zeit und Meter.

Kurzes Vergnügen

Skach Motors geht zurück zur One-Man-Show. Stammfahrer Martin Vugrinec muss die Kohlen auf der Kawasaki Ninja ZX-10RR laut IDM.de bei der nächsten IDM Superbike-Runde in Assen alleine aus dem Feuer holen. Sein ursprünglich geplanter Kollege Christian Gamarino ist nicht mehr dabei und Teamchef Oliver Skach im Moment weit davon entfernt, nochmals einen zweiten Fahrer zu suchen. Der 31-jährige Italiener Christian Gamarino blieb bei seinem Auftritt vor der IDM-Sommerpause hinter den Erwartungen zurück. Das Motorrad kannte er in den Grundzügen, doch von der IDM wusste er nicht viel, außer dass ihn hochkarätige Rennen auf einem hohen Level erwarteten, die von Gastfahrern gerne unterschätzt werden. Sein Wechsel vom Langstrecken-Motorrad auf ein Superbike war eine Herausforderung und blieb unbelohnt. «Die Erwartungen sind immer sehr hoch und wenn sie am Ende des Tages nicht eintreten, fällt immer alles auf die Kawasaki zurück», ärgert sich Teamchef Oliver Skach über die Kritik, «aber wir haben mit der IDM eine Rennserie auf höchstem Niveau. Das sollte auch mal in Erinnerung gebracht werden. So einfach ist das alles nicht. Und zur Info: Martin Vugrinec ist mit der Kawasaki im Oschersleben-Qualifying so schnell wie noch nie jemand mit dem Motorrad gefahren und innerhalb der Trainings hat er sich um anderthalb Sekunden gesteigert.»

Italien-Rundfahrt

Nur drei Fahrer sind in allen bisherigen IDM Superbike-Läufen im Ziel angekommen und haben dabei auch gepunktet: Toni Finsterbusch und Jan-Ole Jähnig (GERT56 by RS Speedbikes) sowie Twan Smits (Apreco Ten Kate Yamaha Racing). Wer Erfolg haben will, kann sich keine Fehler leisten. Was die Punkteausbeute betrifft, sehen die beiden Deutschen noch Luft nach oben.
Bisher hat sich Finsterbusch aus allem herausgehalten und seinen Stiefel durchgezogen. Er kehrt am kommenden Wochenende als IDM-Vierter der Top-Klasse auf die Rennstrecke zurück. «Ich kriege keinen Druck vom Team, dass ich weiter vorne fahren muss, den mache ich mir schon selber», berichtete er auf IDM.de. Letztes Jahr ist er Gesamt-Dritter geworden. Dafür müsste er jetzt den Esten Hannes Soomer von der Stelle verdrängen, «verschlechtern gegenüber dem Vorjahr will ich mich ja nicht. Also muss ich gut Punkte holen und die Jungs in meinem Umfeld ein bissel ärgern. Montags muss ich allerdings wieder auf der Arbeit stehen können. Das sieht bei einigen Spitzenfahrern unter uns anders aus. Aber da muss ich durch.» Mit seinem Teamkollegen und Kumpel Jan-Ole Jähnig war er in der Sommerpause am Gardasee. Etwa 400 Kilometer haben sie auf dem Gravelbike zurückgelegt. Eine Stallorder gibt es in Sachen IDM nicht. Zumindest nicht bis zum IDM-Finale in Hockenheim. «Wenn es dort zu bedeutungsvollen Entscheidungen käme, wäre das etwas anderes.»

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