Folger-Boss Galinski erklärt neue IDM-SBK-Regeln

Von Esther Babel
Jonas Folger

Jonas Folger

Das Reglement der IDM Superbike wurde für das Jahr 2020 nicht großartig verändert, doch das eine oder andere Feintuning gab es doch. MGM-Yamaha-Teamchef Michael Galinski erklärt, was es damit auf sich hat.

Wie jedes Jahr wurden die Teams der IDM Superbike auch Ende 2019 von den IDM-Machern aufgefordert, ihre Wünsche in Sachen Reglement durchzugeben. Die Wunschliste reichte wie immer von «alles verbieten» bis hin zu «alles freigeben». Im neuen Reglement wurden einige Dinge angepasst. Michael Galinski, der im Team Bonovo by MGM Yamaha Jonas Folger, Marc Moser und Maximilian Weihe ins Rennen der IDM Superbike schickt, klärt auf.

Drehzahlbegrenzung

Die herstellerspezifischen maximal zulässigen Drehzahlen sind wie folgt:

BMW (bis inklusive Modell 2018) 14.950 U/min
BMW (Modell 2019) 14.900 U/min
Honda (SC77) 15.050 U/min
Honda (SC82) 15.600 U/min
Kawasaki 14.600 U/min
Suzuki 14.900 U/min
Yamaha 14.950 U/min

Michael Galinski: «Ich glaube nicht, dass diese Drehzahlen für uns überhaupt relevant sind. Bei Yamaha können wir die gar nicht erreichen. Dazu müsste man Änderungen am Motor vornehmen, die bei uns in der IDM allerdings nicht erlaubt sind. Oder man dreht einmal so hoch und kann den Motor dann in die Tonne treten. Da müsste man vorher schon die Änderungen aus der WM übernehmen.»

Startnummern

Es sind nur ein- und zweistellige Startnummern zulässig (#1-99). Siehe auch DMSB-Motorradsporthandbuch, blauer Teil, Abbildungen zu den Technischen Bestimmungen.

Darüberhinaus ist auch ein individuelles Startnummerndesign zulässig, sofern folgende Voraussetzungen eingehalten sind:
- Weißer Untergrund
- Ziffernhöhe vorne: 160 mm
- Ziffernhöhe seitlich an Keil/Verkleidungswanne 150 mm
(freigestellt 1 x Höcker von hinten gesehen in Fahrtrichtung 150 mm)
- Kontrast und Lesbarkeit müssen gewährleistet sein
Die finale Entscheidung über die Zulässigkeit des Startnummerndesigns trifft der Obmann der Technischen Kommissare.

Michael Galinski: «Das mit der Startnummerngestaltung finde ich gut. Früher hatte man immer die Diskussion, wenn mal ein Schnörkel anders war. So ist die Argumentation einfacher. Man sollte die Zahl schon lesen können, aber inzwischen hat jeder einen Transponder dran. Die Startnummer 94 von Jonas Folger kann man jetzt persönlich gestalten. Das sieht auch schöner aus.»

Verplombung

Die Motoren sind im Vorfeld so vorzubereiten, dass die Verplombung in Fahrtrichtung rechts erfolgen kann.

Michael Galinski: «Das mit der Verplombung auf der rechten Seite war bei uns schon immer so, an zwei Schraube am Kopf. Ich kenn jetzt auch kein Motorrad, wo das links ist. Meiner Meinung nach sollten die Plomben im Vorfeld an die Teams verschickt werden und jeder macht sie selber dran. Man würde einen Haufen Zeit sparen, als wenn man das vor Ort macht. An eine Schraube kommt man im eingebauten Zustand auch nicht dran. Bei Gastfahrer kann man ja vor Ort verplomben.»

Kettenspanner

Der Kettenspanner ist freigestellt.

Michael Galinski: «Das ist ein ewiges Thema. Einige Fahrer haben Verträge mit Zubehör-Händlern. Einige Kettenspanner sind im Original auch nicht so toll. Da investiert man dann 50 bis 100 Euro, das hat auch den Vorteil, dass diese Kettenspanner beim Service leichter handhabbar sind.»

Reifendruck

Reifendruckkontrollsystem hinten (Temperatur und Druck)
Reifendruckkontrollsystem vorn (Temperatur und Druck). Die Sensoren müssen eine einfache Funktion haben. Inertiale Plattformen sind nur dann erlaubt, wenn diese Bestandteil der FIM-Homologation des Motorrades sind.

Michael Galinski: «Ich kenn jetzt kein Motorrad, bei dem das Bestandteil ist. Bei der WM braucht man einen Mindestluftdruck. Da ist das Pflicht und wird auch kontrolliert. Sonst macht das nur bei Reifentests Sinn.»

Anlenksystem

Das Anlenksystem muss wie homologiert beibehalten werden. Die Position der vorderen Schwingenachse an der hinteren Schwinge darf gegnüber der serienmäßigen Position um 3 mm in jede Richtung geändert werden, jedoch darf dafür der Rahmen nicht geändert werden.

Michael Galinski: «Für die, die das wie BMW und Kawasaki serienmäßig haben, macht das Sinn. Für alle anderen macht ein selbstgemachter Exzenter keinen Sinn. Der Aufwand, so etwas zu machen ist sehr groß. Und wer entscheidet, wann eine Schwingenachse zu dünn ist? Also ich nehmen Abstand von sowas.»

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