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Wilbers-BMW: Untergang am Lausitzring – Doppel-Nuller

Von Esther Babel
Florian Alt gehört nach wie vor zu den potenziellen Sieganwärtern der IDM Superbike. Doch nach zwei Ausfällen beim Auftakt rennt er jetzt einem 50-Punkte-Rückstand auf den Führenden hinterher.

Der Auftakt IDM Superbike auf dem Lausitzring war am vergangenen Wochenende ein Auf und Ab der Gefühle für das Team Wilbers-BMW-Racing mit ihrem Piloten Florian Alt. Der Hoffnung auf einen Sieg folgte ein Desaster. Das Gute, keiner, auch nicht der Fahrer, hat sich verletzt. Und das Qualifying lief wie geschmiert. Es hätte also noch schlimmer kommen können. Doch der Frust am Sonntag war nach der Doppel-Null gewaltig.

Nach dem Qualifying war die Welt in der Box von Wilbers-BMW in Ordnung. Florian Alt war hinter Markus Reiterberger mit überschaubarem Rückstand Zweiter. Der 26-Jährige war auf dem Lausitzring mit Rundenzeit von 1:37,603 Minuten so schnell wie noch nie mit der BMW M 1000 RR auf dem Ring gefahren, dessen Bodenwellen immer aggressiver werden. Das war eine gute Ausgangsposition.

Dass sich im Rennen an der Spitze ein Zweikampf zwischen den dominanten Titelfavoriten „Flo“ Alt und dem dreifachen Superbike-Meister Markus Reiterberger abspielen würde, stand schon zu Beginn fest. Ihre Motorräder unterscheiden sich hauptsächlich durch das Fahrwerk, Alt war bei der Entwicklung der Vorderrad-Gabel von Wilbers sogar selbst beteiligt. Nun will er endlich seinen ersten Titel holen.

Doch meistens kommt es anders als man denkt. Für Alt und die Wilbers-BMW-Truppe gerieten die beiden Läufe zum Albtraum. Im ersten Rennen dauerte es nur anderthalb Runden bis zum großen Drama. Der Nümbrechter verschwand in einer Rauchwolke: Motorschaden. Die Hoffnungen auf den ersten Sieg lösten sich in den Weiten der Lausitz auf. Die Mechaniker arbeiteten Vollgas an der BMW, um ihr bis zum zweiten Rennen einen neuen Antrieb einzupflanzen. Jetzt sollte alles passen.

Doch es kam noch schlimmer als im ersten Lauf. Alt hob wegen technischen Schwierigkeiten in der Warm-up-Runde die Hand und schob das Motorrad noch vor dem Start von der Strecke. «Ich habe in der Warm-Up-Runde gemerkt, dass mein Motorrad nicht sauber läuft. In der Startaufstellung ging der Motor aus. Um andere Fahrer beim Losfahren nicht zu gefährden, habe ich die Hand gehoben», sagt der sichtlich angeschlagene Alt. «Ich hätte so gerne gekämpft. Viel mehr Pech an einem Wochenende kann man nicht haben.»

Das Team steht nun vor großen Herausforderungen. «Es handelt sich um einen Ausfall der Elektronik. Der Fehler kann überall sitzen, wir müssen alles analysieren», wusste Teamchef Benny Wilbers am Abend. In zwei Wochen startet die IDM in der Motorsport Arena Oschersleben durch. Der Traum vom Titel bleibt bestehen. «Warum auch nicht? Die Saison ist noch lang», meint Benny Wilbers, «wir haben unser Pech-Konto hoffentlich abgearbeitet und es kann nur vorwärts gehen.»

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