MotoGP: Casey Stoner tobt wegen Regeln

Nach dem Assen-Ausflug – Bei Pirelli nachgefragt

Von Esther Babel
Hersteller Pirelli ist seit Jahren alleiniger Ausstatter sämtlicher IDM-Solo-Klassen. Bei den IDM Superbike-Läufen in Assen gab es bei wechselndem Wetter und anspruchsvoller Strecke viel zu tun.

Beim Besuch der IDM Superbike im niederländischen Assen hatte der eine oder andere Pilot ein wenig mit seiner Abstimmung und dem Pirelli-Vorderreifen zu kämpfen. Unter anderem berichtete man im Team GERT56, da vor allem bei Jan-Ole Jähnig, über einen aufgerissenen Vorderreifen nach Lauf 1. Der BMW-Pilot hatte bei schönem Wetter am Freitag noch mit WM-Gast Dominique Aegerter und Ducati-Fahrer Lukas Tulovic um die Bestzeit gerangelt. Am Sonntag hatten die Tempertaturen von Sommer auf Herbst umgestellt und Jähnig spielte bei der Pokalvergabe keine tragende Rolle mehr.

Wieder zurück im IDM-Spiel war in Assen mit seiner Honda Patrick Hobelsberger, der sich bei seinem Comeback sicher mehr vorgestellte hatte und im ersten Rennen ebenfalls über Probleme mit seinem Vorderreifen berichtete und sich Lauf 2 sparte.

«Wir kennen Assen sehr gut, da Pirelli dort seit vielen Jahren im Rahmen der World Superbike Championship sowie der British Superbike vertreten ist», antwortete auf SPEEDWEEK.com-Nachfrage Pirelli-Mann Benedikt Zacher, der für den IDM-Einsatz verantwortlich ist. «Aber auch durch unsere Erfahrungen in den letzten Jahren in der Moto2™- und Moto3™-Weltmeisterschaft – um einige der wichtigsten Rennserien zu nennen. Assen ist aufgrund seines Layouts eine Strecke, die besonders bei kühleren Bedingungen sehr fordernd für die Vorderreifen sein kann. In solchen Situationen ist die Arbeit der Teams von entscheidender Bedeutung: Reifenluftdrücke, Heizstrategien und das Motorrad-Setup müssen präzise angepasst und optimiert werden. All diese Faktoren haben letztendlich einen großen Einfluss auf die Performance.»

Die meisten Superbike-Piloten waren in Assen, wie auch auf den meisten anderen Strecken, vorne mit einem Pirelli SC 1 unterwegs. Wo bei 30 Grad am Freitag das Set-up noch passte, war das am Sonntag bei gerade mal 15 Grad nicht immer gleich auf Anhieb der Fall.

«Während des IDM-Wochenendes in Assen hatten wir mit stark wechselnden Wetterbedingungen und Temperaturabfällen zu kämpfen, was es für einige Teams und Fahrer schwierig machte, das richtige Setup zu finden», erläutert der Hersteller. «Wie bereits erwähnt, hat das Motorrad-Setup einen erheblichen Einfluss auf den Reifenverschleiß und somit auf die Langzeit-Performance im Rennen. Da sich die Wetterbedingungen von Freitag auf Samstag änderten und die Temperaturen um mehr als 10 Grad Celsius sanken, hatten einige Fahrer Probleme mit dem Reifenverschleiß bei der SC1-Vorderreifen-Option.»

«Unser technischer Racing-Manager stand mit den Teams und Fahrern in Kontakt, um Empfehlungen zur Lösung dieser Probleme zu geben – angefangen bei Anpassungen des Reifendrucks, Änderungen der Heizstrategie, Empfehlungen für das Front-Setup oder als Alternative den Einsatz der härteren SC2-Mischung», erklärt Benedikt Zacher. «Das Gesamtergebnis war sehr positiv, und fast alle Teams fanden ein funktionierendes Setup.»

Bei den Reifen, die bei der IDM eingesetzt werden, werden immer Reifen aus demselben Produktionszeitraum verwendet. So werden schon im Vorfeld Diskussionen unterbunden, dass man zwar wie sein Boxen-Nachbar zum Beispiel einen SC 1 einsetzt, dieser aber ein ‚Montags-Reifen‘ ist oder drei Wochen jünger oder älter ist als der des Konkurrenten.

Fragt man die KI nach der DOT-Nummer, erhält man folgende Antwort: Die DOT-Nummer auf einem Reifen ist eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen, wobei der vierstellige Code am Ende das Herstellungsdatum angibt. Die ersten beiden Ziffern stehen für die Kalenderwoche, die letzten beiden für das Herstellungsjahr. DOT steht für das amerikanische ‚Department of Transportation‘, das diese Kennzeichnungspflicht einführte, damit das Reifenalter bestimmt werden kann. So kann man feststellen, wann ein Reifen produziert wurde.

Pirelli liefert die passende Information in Sachen DOT 2425 – SC1 Big-Size Vorderreifen für die SBK-Klasse. «Um Chancengleichheit auf höchstem Niveau zu gewährleisten, ist unser Ziel, an einem Rennwochenende nur Reifen aus einem Produktionszeitraum je Spezifikation anzubieten. Bezüglich der SC1 Vorderreifen DOT 2425 handelt es sich um dieselbe DOT, welche während des gesamten Moto2-Wochenendes beim MotoGP-Event am Balaton Park Circuit verwendet wurde.»

«Die Ergebnisse, die die Teams beim IDM-Wochenende in Assen erzielten, waren überwiegend positiv und verbesserten sich von Rennen 1 zu Rennen 2, nachdem sie den Empfehlungen zu Luftdruckanpassungen, Optimierung der Heizstrategie sowie zur Gewichtsverteilung des Motorrads gefolgt waren», heißt es abschließend.

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