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Karsten Wolf: «Bedingungen für IDM-Teilnahme 2026»

Von Esther Babel
GERT56-Teamchef Karsten Wolf hat kurz nach dem IDM-Finale auf dem Hockenheimring einen ersten Blick zurückgeworfen, bevor es mit dem Fokus wieder in Richtung Zukunft geht. Und da hat das BMW-Team klare Vorstellungen.

Im Team GERT56 sind mit Toni Finsterbusch einer der Senioren und mit Jan-Ole Jähnig einer der Jüngsten im Feld der IDM Superbike zwei ganz unterschiedliche Typen am Start. «Es ist gut für die jungen Talente», ist sich der Teamchef sicher, «mit einem Fahrer wie Toni Finsterbusch in einem Fahrerlager zu sein. Problem-Management technisch und mental, Entschlossenheit, Rennhärte, Fairness und Respekt vereinigen sich in diesem einen Charakter.»

Nicht nur seine Fans würden Finsterbusch nach zahlreichen Podestplätzen, wie zuletzt auf dem Hockenheimring, endlich den ersten Sieg in der IDM Superbike zu kassieren. Obwohl zum Greifen nah, sollte es auch beim Finale nicht sein. «Die Herzen der Fans hat er längst gewonnen», weiß Wolf. «Mit welcher Klasse er dies tut, beweisen die schnellsten Rennrunden in beiden Läufen und dabei markiert er mit 1.25,142 min obendrein noch den neuen Rundenrekord für die IDM auf dieser Streckenvariante. Zudem hat er verteilt auf die beiden Rennen einmal den Meister und den Vizemeister hinter sich gelassen.»

«Leistungsdichte», fährt Wolf fort, «war in diesem Jahr das meist-strapazierte Thema. Wir haben damit nicht Platz 3 verloren, sondern Platz 4 gewonnen. Jan-Ole Jähnig konnte vor allem in Rennen 2 die Rundenzeiten aus dem Training reproduzieren und zeigte im Kampf mit Leandro ‚Tati’ Mercado wieder den Biss, für den wir ihn so lieben. Damit findet er auch zum Saisonende zu alter Stärke zurück. Verbesserte Starts und Rennergebnisse im Qualifying-Bereich machen ihn auch 2026 wieder zu einem Podiumsaspiranten.»

«Wünschenswert für ihn wäre ein Engagement in der EWC im Hause BMW Motorrad», schlägt Jähnig Teamchef vor, «verbunden mit der Teilnahme an der IDM. Das wäre eine perfekte Kombination aus Zeit auf der Strecke und Performance. Der Sieg in der Stocksport-Klasse bei der Bol d’Or in Le Castellet markiert für ihn sicher nicht nur den Saisonhöhepunkt, sondern er war auch Zeugnis seines außergewöhnlichen Talents und Charakters, was es für einen Teamsport braucht.»

«Wenn es noch eines Beweises für die Klasse und Abgeklärtheit der technischen Abteilung bei GERT56 by RS Speedbikes gebraucht hätte», zählt Wolf auf, «so war dies die Sturzreparatur bei JO in einem 15-minütigen Qualifying. Dort hatte die gute Kinderstube mal 5 Minuten Pause bei uns und der Fokus lag darauf, das Fahrzeug so rauszulassen, dass Jan Ole Jähnig noch eine schnelle Runde bekommt. Wie gut das Bike nach der Reparatur wieder dastand und wie cool JO in solchen Situationen ist, zeigt, dass er sich in dieser einen Runde Startplatz 7 sicherte. Ich glaube aber, so ein bisschen lieben die Jungs das schon noch aus EWC-Zeiten, wenn es mal schnell gehen muss.»

Wolfs Blick geht auch über den eigenen Team-Tellerrand hinaus und er gratuliert dem IDM-Champion Lukas Tulovic und Ducati Frankfurt und alle Platzierten. «Die Chancenlosigkeit gegen dieses Paket akzeptieren und respektieren wir nur für dieses Jahr», fügt er dann mit Blick auf die Ergebnisliste an. «Dies jedoch gepaart mit der Forderung einer Balance auf Performance, die für mehr Chancengleichheit, aber vor allem auch für spannende Rennen an der Spitze sorgt. Zudem müssen bei der technischen Kommission die Möglichkeiten der Überprüfbarkeit des technischen Reglements, vor allem im elektronischen Bereich, hinsichtlich des Personals und der Kompetenz extrem verbessert werden. Messschieber und Waage reichen einfach nicht mehr aus für die Potentialanalyse eines modernen Superbikes.»

Seine Ansage ist klar: «Wir werden von der Erfüllung dieser Forderungen die Teilnahme am Wettbewerb im nächsten Jahr abhängig machen - Punkt.»

«Wir sind es unseren Fans, unseren Sponsoren, aber auch uns selbst schuldig, sauberen Sport unter definierten Rahmen-Bedingungen zu bieten», führt er an. «Bleibt zum Schluss der Dank an mein Team, was wieder an Qualität zugenommen hat, ohne diese Leichtigkeit und Normalität zu verlieren. Dank an alle Partner, die ihren wirtschaftlichen Erfolg mit uns teilen und deren Unterstützung die wirtschaftliche Basis bildet. Dank aber vor allem an unsere GERT56 by RS Speedbikes Fangemeinde, denen wir versuchen, mit unserer Art, aber auch mit den bewegten Bildern von INBO Media, die Nähe zum Team zu geben, die sie verdienen und schätzen.»

«Danke an die Motor Presse Stuttgart», heißt es zum Schluss, «für eine sehr gute Organisation der Serie und danke an STC für die Gastfreundschaft und Bewirtung. Danke aber vor allem an die vielen Sportwarte und Helfer, sowie dem medizinischen Personal, ohne die sich kein Rad drehen würde und die unseren Sport möglich machen. Frohe Weihnachten und guten Rutsch.»

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